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Goldmarkt gibt Rätsel auf

24.11.2009  |  Thorsten Proettel
ETFs derzeit kein Treiber

Der Goldpreis scheint derzeit nur eine Richtung zu kennen. Schon seit Anfang November steigen die Notierungen ohne nennenswerte Verschnaufpause, auch wenn technische Indikatoren wie der Abstand des Preises von seiner 200-Tage-Linie eine baldige Konsolidierung erwarten lassen. Das Sentiment ist positiv aber die aktive Käufergruppe bleibt leider im Dunkeln. Im Gegensatz zum vergangenen Frühjahr treten die physischen Goldbestände der börsengehandelten Fonds (ETFs) schon seit mehreren Monaten per Saldo auf der Stelle. Die Anleger als "übliche Verdächtige" fallen somit weitgehend aus. Das Interesse an Münzen und Barren bewegt sich gleichwohl weiterhin auf hohem Niveau. Diese Nachfrage dürfte aber ebenso wenig für den rasanten Anstieg der letzten Tage verantwortlich sein, wie die zuletzt wieder höheren indischen Goldimporte.

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Treten jetzt die Hedge-Fonds auf den Plan?

Auch die seit kurzer Zeit detailreicheren Daten der US-Handelsaufsicht CFTC über die Positionierung der Terminmarktteilnehmer kann das Rätsel nicht lösen. Die Netto-Long-Position der Money Manager befindet sich auf hohem Niveau. Seit Anfang Oktober hat sich der Saldo wie auch die Long- und die Short-Position jedoch kaum geändert. Denkbar wäre deshalb, dass der Goldpreisanstieg hauptsächlich durch Großanleger verursacht wurde, die entweder auf OTCMärkten, also außerbörslich, Termingeschäfte abschließen. Oder es wurden direkt im Metallhandel Standardbarren à 400 Unzen gekauft. Beides würde zu den Meldungen passen, dass namhafte Hedge-Fonds-Manager wie John Paulson dem Goldpreis weiteres Potenzial beimessen und in großem Stil aktiv werden möchten.

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Preisprognosen vor Anpassung

Zumindest für die Vergangenheit kann gezeigt werden, dass sich die fundamentale Situation auf dem Goldmarkt verbessert hat. Nach den neusten Zahlen des WGC ist die gesamte Nachfrage von Juli bis September 2009 gegenüber dem Vorquartal leicht angestiegen. Die Investmentnachfrage ist in der Summe nicht gesunken, während die Schuckbranche ihren Anteil auf nun 60% sogar ausweitete. Auch wenn der Bedarf der Juweliere aufgrund der Krisenfolgen noch länger schwach bleiben dürfte, lässt sich hiermit ein Trend in Richtung Normalisierung erkennen. Bemerkenswert ist darüber hinaus das mit 283 Tonnen gegenüber dem 1. Quartal halbierte Altgoldaufkommen. Die Preisprognosen im Edelmetallsektor stehen mit der Änderung des Prognosehorizonts in der kommenden Woche auf dem Prüfstand.


© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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