Rohstoffe auch 2010 im Aufwärtstrend
27.11.2009 | Dr. Frank Schallenberger
Das fundamentale Umfeld für Rohstoffe hat sich in den letzten Monaten deutlich aufgehellt. Der IWF rechnet für das Weltwirtschaftswachstum im Jahr 2010 bereits wieder mit einem Wachstum von mehr als 3%. Insbesondere die Perspektiven in mehreren Ländern, die bei der Rohstoffnachfrage eine wichtige Rolle spielen, haben sich verbessert. So prognostiziert der IWF für das Jahr 2010 ein Wachstum von 9,0% in China und von 6,4% in Indien.
Die Nachfrage nach Rohstoffen dürfte damit wieder zulegen - auf der Angebotsseite sind jedoch Einschränkungen zu erwarten. So machen sich auf dem Ölmarkt mittlerweile die starken Förderkürzungen der OPEC bemerkbar. Alleine die Öllagerbestände in den USA ermäßigten sich seit dem Hoch im April 2009 gut 10%. Aufgrund der weiterhin relativ hohen Kartelldisziplin der OPEC, der wieder anziehenden Nachfrage im Jahr 2010 und den vielfach aufgeschobenen oder gestrichenen Investitionen im Explorationssektor dürfte der Ölmarkt auch 2010 auf ein Angebotsdefizit zusteuern. Mittelfristig sind damit weiter steigende Ölpreise wahrscheinlich.
Bei den Basismetallen dürfte nach den starken Preissteigerungen der letzten Monate zunächst eine Konsolidierungsphase anstehen. Insbesondere die chinesischen Basismetallimporte sind aber immer noch etwa doppelt so hoch wie im Durchschnitt der Jahre 2006-2008. In den nächsten Monaten sollten sich die Importe wieder auf ein normales Maß reduzieren, so dass ein wesentlicher Preistreiber zumindest teilweise wegfällt. Mittelfristig sprechen jedoch die zuletzt niedrigen Investitionen auf der Angebotsseite für weiter anziehende Notierungen.
Auch bei Gold wäre kurzfristig eine Verschnaufpause angebracht - mittelfristig dürfte die drastische Verschiebung der Angebots-/Nachfragerelation allerdings für weiter steigende Preise sorgen. Lagen die Goldverkäufe der Notenbanken in den letzten Jahren bei rund 500 Tonnen pro Jahr, zeichnet sich immer mehr ab, dass die Notenbanken von der Angebotsseite auf die Nachfrageseite wechseln. Bei den Agrarrohstoffen besteht bei Mais, Weizen und Co. nach der teilweise rückläufigen Preisentwicklung der letzten Monate Nachholpotenzial.
Deutlich verbesserte Konjunkturperspektiven und hohe Wachstumsraten in den Emerging Markets sprechen dafür, dass die Nachfrage nach Rohstoffen wieder anzieht. Nach dem relativ deutlichen Preisanstieg im laufenden Jahr wird eine Konsolidierung zwar wahrscheinlicher. Aus Investorensicht sollten schwächere Tage aber zum Aufbau von Beständen genutzt werden, denn bis Ende des Jahres 2010 ist damit zu rechnen, dass die Rohstoffpreise im Schnitt um weitere 15% zulegen.
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Die Nachfrage nach Rohstoffen dürfte damit wieder zulegen - auf der Angebotsseite sind jedoch Einschränkungen zu erwarten. So machen sich auf dem Ölmarkt mittlerweile die starken Förderkürzungen der OPEC bemerkbar. Alleine die Öllagerbestände in den USA ermäßigten sich seit dem Hoch im April 2009 gut 10%. Aufgrund der weiterhin relativ hohen Kartelldisziplin der OPEC, der wieder anziehenden Nachfrage im Jahr 2010 und den vielfach aufgeschobenen oder gestrichenen Investitionen im Explorationssektor dürfte der Ölmarkt auch 2010 auf ein Angebotsdefizit zusteuern. Mittelfristig sind damit weiter steigende Ölpreise wahrscheinlich.
Bei den Basismetallen dürfte nach den starken Preissteigerungen der letzten Monate zunächst eine Konsolidierungsphase anstehen. Insbesondere die chinesischen Basismetallimporte sind aber immer noch etwa doppelt so hoch wie im Durchschnitt der Jahre 2006-2008. In den nächsten Monaten sollten sich die Importe wieder auf ein normales Maß reduzieren, so dass ein wesentlicher Preistreiber zumindest teilweise wegfällt. Mittelfristig sprechen jedoch die zuletzt niedrigen Investitionen auf der Angebotsseite für weiter anziehende Notierungen.
Auch bei Gold wäre kurzfristig eine Verschnaufpause angebracht - mittelfristig dürfte die drastische Verschiebung der Angebots-/Nachfragerelation allerdings für weiter steigende Preise sorgen. Lagen die Goldverkäufe der Notenbanken in den letzten Jahren bei rund 500 Tonnen pro Jahr, zeichnet sich immer mehr ab, dass die Notenbanken von der Angebotsseite auf die Nachfrageseite wechseln. Bei den Agrarrohstoffen besteht bei Mais, Weizen und Co. nach der teilweise rückläufigen Preisentwicklung der letzten Monate Nachholpotenzial.
Deutlich verbesserte Konjunkturperspektiven und hohe Wachstumsraten in den Emerging Markets sprechen dafür, dass die Nachfrage nach Rohstoffen wieder anzieht. Nach dem relativ deutlichen Preisanstieg im laufenden Jahr wird eine Konsolidierung zwar wahrscheinlicher. Aus Investorensicht sollten schwächere Tage aber zum Aufbau von Beständen genutzt werden, denn bis Ende des Jahres 2010 ist damit zu rechnen, dass die Rohstoffpreise im Schnitt um weitere 15% zulegen.
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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