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Goldbullen nicht zu halten

04.12.2009  |  Dr. Frank Schallenberger
Für den Goldpreis scheint es momentan nur eine Richtung zu geben: nach oben! Seit Jahresbeginn hat das gelbe Metall auf Dollarbasis bereits gut 40% zugelegt. Allerdings stieg der Goldpreis alleine in den letzten zwei Monaten um 20%. Sicherlich gab es zuletzt einige Nachrichten, welche die Phantasie der Goldinvestoren beflügelten. So übernahm die indische Notenbank jüngst 200 Tonnen Gold vom IWF. Damit nahm der Anteil von Gold an den indischen Währungsreserven von knapp 4 auf rund 6% zu.

Für Indien, als weltweit größter Nachfrager nach Gold, wäre sicher ein noch höherer Goldanteil an den Währungsreserven denkbar. Ebenso für China. Die Chinesen hatten bereits im April bekannt gegeben, dass ihre Goldbestände unerwartet stark auf über 1.000 Tonnen aufgestockt wurden. Ein in China diskutierter Vorschlag sieht nun vor, die Goldbestände in den nächsten drei bis fünf Jahren auf 6.000 Tonnen fast zu versechsfachen. Damit wäre die Gold-Hausse auf absehbare Zeit noch lange nicht am Ende ...

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Allerdings wachsen auch am Goldmarkt die Bäume nicht in den Himmel. Die Abweichung von der 200-Tage-Linie liegt mittlerweile bei etwa 250 USD und damit fast genauso hoch wie im März 2008, als der Goldpreis mit 1.030 USD einen neuen Höchststand aufstellte. Im Frühjahr 2008 korrigierte das gelbe Metall bis in den Herbst sehr deutlich. Auch jetzt scheint eine Konsolidierung sehr wahrscheinlich, denn kurzfristig sprechen einige Faktoren gegen weitere Kursavancen: Die ETF-Nachfrage nach Gold ist momentan gering, die Schmucknachfrage bleibt niedrig und der Markt scheint aus technischer Sicht massiv überkauft.

Zudem dürften die chinesischen Aufstockungspläne vermutlich im Reich der Phantasie angesiedelt sein. Denn um in den nächsten fünf Jahren 5.000 Tonnen aufzukaufen, müsste China bis 2014 jeweils 40% der jährlichen Goldminenproduktion aufkaufen. Viel wahrscheinlicher ist es, dass sich das Reich der Mitte auch in Zukunft aus der eigenen Produktion und möglicherwei-se beim IWF bedient. Mittelfristig bleibt Gold ein interessantes Mittel zur Depotdiversifikation - kurzfristig bestehen bei rund 1.200 USD aus Investorensicht jedoch mehr Risiken als Chancen. Insofern sollten die Anleger demnächst an Gewinnmitnahmen denken.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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