Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Parabolischer Goldpreisanstieg?

09.12.2009  |  Adam Hamilton
Der Goldpreisverlauf im vergangenen Monat war wirklich einzigartig. Seit Ende Oktober ist der Goldpreis um 18,2 Prozent gestiegen. Innerhalb von 21 Handelstagen wurden an 16 Tagen neue Rekordhöchstwerte erreicht! Sogar die Wall Street und die Finanzmedien nehmen sich mit ihrer Kritik am Goldmarkt immer mehr zurück.

Aufgrund des so schnellen und ununterbrochenen Anstiegs fragen sich immer mehr Investoren und Spekulanten, ob nun die lang erwartete Phase Drei des Goldbullenmarktes beginnt. Vor mehr als fünf Jahren, als der Goldpreis bei 400 Dollar lag, schrieb ich einen Essay, in dem ich die Entwicklung eines Goldbullenmarktes über drei verschiedene Phasen beschrieb.

Die erste Phase entsteht aus einem säkularen Bärenmarkttief heraus, wenn kein Investor Gold kaufen will. Als Reaktion auf eine Abwertung der vorherrschenden Währung erlebt Gold Schritt für Schritt einen Aufschwung. Phase Eins des aktuellen Bullenmarktes begann im April 2001 und dauerte vier Jahre. Diese Phase war von bescheidenen, aber stetigen Gewinnen im Goldsektor geprägt.

Wenn die globalen Investoren erst einmal bemerken, dass es mit Gold dank seiner positiven Einflüsse bergauf geht, beginnt die zweite Phase. Immer mehr Investoren legen ihr Kapital in Gold an. Die zweite Phase des momentanen Bullenmarktes begann kurz nachdem der in Euro angegebene Goldpreis im Juni 2005 bei über 350 Euro lag.

Ein Golddurchbruch in einer sekundären Währung hört sich vielleicht nicht wichtig an, er führte jedoch dazu, dass letztendlich auch die globalen Investoren vom Goldbullenmarkt überzeugt waren. Vorher war der starke Goldpreis für alle außer den Amerikanern (die Gold durch die Augen des Dollars sehen) nichts mehr als die Antwort auf den Dollarbärenmarkt. Sie dachten, dass der Goldpreis nur steigt, weil der Dollar fällt.

Phase Zwei erstreckt sich über mehrere Jahre und ist aufgrund der durch den Bullenmarkt beeinflussten Investorenstimmung bei weitem die längste Phase eines Goldbullenmarktes. Am Anfang eines Bullenmarktes glauben nur wenige Investoren, dass der Kapitaleinsatz wirklich gering ist. Wenn der Preis aber steigt, steigt ebenso die Stimmung der Investoren, was wiederum den Kapitaleinsatz erhöht. Somit steigen die Preise noch höher, wodurch ein positiver Kreislauf in Gang gebracht wird, der immer mehr Investoren anzieht.

Einige Bullenmärkte enden nach der zweiten Phase, aber die wirklich bedeutenden unter ihnen erleben eine dritte Phase. Diese Phase dauert weniger als ein Jahr und ist die abschließende Phase eines Bullenmarktes. Wenn führende Investoren viel Kapital in Gold investieren, wächst auch das Interesse der breiten Masse. Die daraus resultierende Kapitalzunahme löst einen Investitionswahn aus.

Denken Sie nur einmal an den Wahn der NASDAQ-Technologie-Aktien Anfang 2000. Überall in den Medien wurde über Technologie-Aktien berichtet und auf einmal wollte sie jeder haben, unabhängig vom Kapitalbesitz. Viele Menschen verpfändeten ihre Häuser, um Technologie-Aktien zu kaufen. Überall war die Rede vom Boom der Technologie-Aktien.

Eine derart rasante Kapitalzunahme ruft einen parabelförmigen Preisanstieg hervor. Die Goldparabel der letzten und dritten Phase entwickelte sich über mehrere Monate und erreichte ihren Höhepunkt im Januar 1980 bei einem Goldpreis von 850 Dollar (beim momentanen Dollarkurs 2400 Dollar). Dieser Anstieg geschah von einem Moment auf den anderen. Innerhalb der letzten 10 Handelstage des Bullenmarktes stieg der Goldpreis um 34,1 Prozent. Somit erzielte er in den letzten 20 Handelstagen einen Anstieg von 80,3 Prozent. In den letzten sechs Wochen des Bullenmarktes hatte er sich bei einem Gewinn von 95,9 Prozent fast verdoppelt.

Auch wenn der vergangene Monat für Investoren sehr spannend war, erlebten wir nicht einmal annähernd einen für die dritte Phase typischen Höhepunkt. Die größten Gewinne innerhalb von 10, 20 oder 30 Handelstagen lagen höchstens bei 8,8, 15,7 und 15,1 Prozent. Es gibt also keinen Zweifel daran, dass wir die dritte Phase des aktuellen Bullenmarktes nicht einmal annähernd erreicht haben.

Obwohl die dritte Phase noch nicht begonnen hat, befindet sich der Goldpreis dennoch an der Spitze eines parabolischen Anstiegs, wie viele Analytiker behaupten? Die einzig ehrliche Antwort ist natürlich könnte es so sein. Auf den Märkten kann alles passieren und niemand unter uns normal Sterblichen kann die Zukunft vorhersehen. Wir befinden uns in einer erfolgversprechenden Saison für Gold, wenn wir uns die dritte Phase des vergangenen Goldbullenmarktes von November 1979 bis Januar 1980 ansehen.






Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"