Aufschwung im Goldaktiensektor
21.12.2009 | Adam Hamilton
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Der Zweck dieser Verhältnisanalyse dient der Ermittlung des verhältnismäßigen Verlaufes. Wenn der HUI Gold in diesem Jahr nur langsam gefolgt wäre und dieselben Gewinne wie Gold erzielt hätte, wäre das HGR relativ unspektakulär. Wenn das HGR steigt, lässt der HUI Gold weiter hinter sich. Wie Sie sehen können, ist das HGR in diesem Jahr nicht nur gestiegen, sondern hat sogar einen zweifellos erfolgreichen Aufwärtstrend erlebt. Wenn der HUI viel schneller als der Goldpreis steigt und demzufolge das HGR in die Richtung der oberen Widerstandslinie seines Aufschwunges schießt, ist das eine sehr spannende Zeit für Goldaktienhändler. Wenn der Goldpreis schneller als der HUI steigt (oder während Edelmetallpreisrückgängen langsamer fällt), fällt das HGR zurück auf seinen Support. In diesem Jahr waren es drei Annäherungen an den Widerstand und vier an den Support. Diese Extreme bilden den Rahmen für den makellosen Aufwärtstrend in der obigen Chart.
Egal, ob Sie Investor oder Spekulant sind, wenn das HGR nahe seinem Support liegt, ist das die beste Zeit, um in Goldaktien zu investieren. Immer dann, wenn der HUI im Verhältnis zu Gold schwach ist und das HGR fällt, stehen die Chancen gut, dass diese Situation nicht von Dauer sein wird. Das ist meist der Fall, wenn der Goldpreis einen starken Rückgang erlebt hat und die Stimmung im Edelmetallsektor niedergeschlagen ist. Kaufen Sie in Zeiten der Angst.
Spekulanten können aber auch aus dem anderen Extrem des HGR-Aufschwunges Kapital schlagen, wenn der HUI den Goldpreis überholt, sodass das HGR nahe seiner Widerstandslinie liegt. In diesem Fall besitzen die Goldaktien einen Überhang an Kaufpositionen. Händler sind zu impulsiv, sodass ein Rückgang oder eine Korrektur notwendig ist, um die Stimmung wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Verkaufen Sie in Zeiten der Gier.
Angesichts der Goldaktienerholung 2009 war der HGR-Verlauf von vielen Hochs und Tiefs geprägt. Nahe dem Widerstand waren die Händler immer enthusiastisch, nahe dem Support hingegen entmutigt. Wenn man sich von diesen Emotionen leiten lässt, kommt es immer darauf an, aus welcher Perspektive man die Märkte betrachtet. Eine Perspektive zeigt, dass der HUI seit der Aktienpanik im vergangenen Jahr im Verhältnis zu Gold proportional gestiegen ist.
Bedenken Sie diese Besonderheiten bei der Betrachtung des Goldaktienverlaufes der letzten Monate. Nach seinen Höchstwerten Mitte September und Anfang Dezember stieg der HUI lediglich um 15 Prozent. Das ist ja alles gut und schön, aber der Goldpreis stieg in derselben Zeit um 19 Prozent. Da es weitaus riskanter ist, in Goldaktien als in Gold selbst zu investieren, sollte man keine Goldaktien kaufen, wenn sie den Goldpreis nicht überholen. Während Gold nur ein gewisses Preisrisiko hat, das durch sein eigenes Angebot und seine Nachfrage hervorgerufen wird, kommen bei den Goldaktien noch geopolitische, geologische, betriebliche und viele andere Risiken hinzu.
Goldaktien müssen den Goldpreis positiv beeinflussen, um ihre zusätzlichen Risiken zu rechtfertigen. Während dieser Einfluss auf Gold von Aufschwung zu Aufschwung variiert, werden die Goldgewinne im Großen und Ganzen verdoppelt. Wenn die Goldaktien die Goldgewinne nicht mindestens verdoppeln, ist es für die Finanzen der Investoren wahrscheinlich besser, Goldaktien zu verkaufen und die Einnahmen anschließend in Gold selbst investieren.
Von Mitte September bis Anfang Dezember hat es der HUI lediglich geschafft, den Goldanstieg um jämmerliche 0,8 Prozent zu vergrößern. Somit wurde die Goldaktienerholung wieder einmal in Frage gestellt. Es gibt keinen Zweifel daran, dass Goldaktien das momentane Goldpreiswachstum deutlich verzögert haben.
Wenn man sich nun aber den HGR-Aufwärtstrend anschaut, scheint es eigentlich kein Problem im Goldaktiensektor zu geben. Zwischen Ende des vergangenen Jahres und Anfang März verlief das HGR relativ flach. Aufgrund der Goldaktien war der Goldpreis so gering, dass eine solche Angst, wie wir sie heute wahrnehmen, entfacht wurde. Als das HGR erst einmal bis auf seinen Support gesunken war, schossen die Goldaktienpreise in die Höhe. Ende März stieg der HUI um 32 Prozent!
Nach diesem Anstieg war der Goldpreis im April erneut aufgrund der Goldaktien schwach und das HGR fiel. Im Mai stieg der HUI um weitere 33 Prozent! Anschließend verfiel das HGR im Juni, Juli und August in eine Seitwärtsbewegung, als der HUI die Goldgewinne überhaupt nicht mehr in die Höhe trieb. Dieses Ereignis sieht nach einem generellen, strukturellen Problem im Goldaktiensektor aus. Aber kurz nach der Seitwärtstendenz stieg der HUI Anfang September um 27 Prozent.