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Edelmetalle in den Medien kaum beachtet

16.06.2005  |  Robert Hartmann
Das Gold gegen Euro notiert unverändert robust oberhalb der charttechnisch bedeutenden Linie von 350 Euro pro Feinunze. Der Bruch dieses Niveaus kann folglich getrost als nachhaltig bezeichnet werden. Dennoch nehmen die Medien dies kaum wahr. Die Berichterstattung in den Wirtschaftsteilen der Tageszeitungen geht an diesem Thema vollends vorbei. Wir halten dies aus antizyklischen Überlegungen für ein gutes Zeichen. Die Masse der Journalisten und auch der Anleger hat die "Anlageklasse Gold" wohl noch gar nicht entdeckt. Wir gehen davon aus, dass sich das in den kommenden Monaten und Jahren ändern wird. Unser Kursziel für dieses Jahr bleibt die Marke von 400 Euro pro Feinunze - eine Steigerung von knapp 15% vom heutigen Niveau.

Skeptischer sieht das der Rohstoffanalyst Kamal Naqvi von der Investmentbank Barclays Capital. Das Argument, Hedge-Fonds und andere Kapitalsammelstellen könnten sich zukünftig mehr für das gelbe Metall erwärmen, hält er für wenig realistisch. "Der Goldmarkt ist schlichtweg zu klein für die Volumen der großen Fonds". Der tägliche Umsatz mit Gold beträgt rund 10 Mrd. US$ pro Tag. Dies entspricht dem Volumen der Transaktionen im polnischen Zloty am Devisenmarkt. Diese fehlende Liquidität scheuen die Fonds. Natürlich hat Herr Naqvi mit seinen Argumenten Recht. Man darf aber in diesem Zusammenhang andere wesentliche Argumente für ein Investment in Gold nicht außer Acht lassen: Gold ist im Gegensatz zu anderen Anlageklassen nicht beliebig vermehrbar. Zudem - und das ist vielleicht in der heutigen Zeit noch wichtiger - beinhaltet es kein Zahlungsversprechen eines Dritten.

Die Orderlage hat sich gestern weiter beruhigt, verharrt aber unverändert auf einem recht ansprechenden Niveau. Die Kauforders der Privatkunden dominieren weiter im Verhältnis fünf zu eins. Umsatzstärkste Gattungen waren Goldmünzen 1 Unze Känguruh und Maple Leaf sowie Goldbarren 100 Gramm und 250 Gramm.

Das Silber schickt sich an, die Widerstandszone zwischen 7,28 US$ und 7,35 US$ pro Feinunze zu durchbrechen. Sollte dies gelingen, ist der Weg Richtung 7,65 US$ frei. Gestern erreichten uns 2 wirklich bemerkenswert hohe Kaufaufträge für Silberbarren 1000 Gramm und 5000 Gramm. Viele Anleger halten dieses Metall langfristig für so interessant, dass sie trotz der in Deutschland zu entrichtender MwSt. physisches Material in großem Stil kaufen.

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Tag


© Robert Hartmann

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