Edelmetalle: 2009 größte Preissteigerungen seit drei Jahrzehnten
22.12.2009 | Thorsten Proettel
Alle Edelmetalle liegen vorn
Bis zum Abschluss des Kalenderjahres haben die Akteure an den Edelmetallhandelsplätzen noch ein paar Arbeitstage zu bewältigen. Wenn diese eher weihnachtlich-besinnlich ausfallen und größere Preissprünge ausbleiben, dann kann bereits jetzt eine positive vorläufige Bilanz für 2009 gezogen werden. Alle Edelmetalle sind seit Januar zweistellig angestiegen. Gold legte auf Dollar-Basis um knapp 30% zu und erfuhr damit einen fast ebenso hohen Zuwachs wie 2007. Durch den per Saldo leicht gestiegenen Euro/US-Dollar-Wechselkurs fällt die Entwicklung des Goldpreises auf Euro-Basis zwar mir gut 25% etwas geringer aus. Dies ist im Vergleich der letzten 40 Jahre dennoch weit überdurchschnittlich.
Palladium Spitzenreiter bei weißen Edelmetallen
Der Silberpreis verteuerte sich seit Anfang Januar um gut 60%. Platin liegt mit einem Zuwachs von rund 59% nur knapp dahinter. Der absolute Spitzenreiter ist allerdings Palladium. Dass silbrig-weiß schimmernde Metall kostet heute 96% mehr als noch vor einem Jahr. Hierzu beigetragen haben neben einer leicht höheren Schmuck- und Investmentnachfrage vor allem die Abwrackprogramme in mehreren Ländern, die den Bedarf an Fahrzeugen angekurbelt haben. Die Palladium-Preise stiegen nur im Jahr 2000 noch stärker an, als die wichtigste Abbaunation Russland den Nachschub blockierte. Für Silber und Platin war 2009 sogar das beste Jahr seit 1979! Die hohen Zuwächse stehen jedoch eindeutig in Zusammenhang mit dem starken Preisverfall im Jahr 2008. Anders gesagt bedeutet dies, dass 2009 hauptsächlich wieder aufgeholt wurde, was zuvor verloren ging. Für 2010 sind vor diesem Hintergrund ähnlich starke Sprünge wie 2009 eher unwahrscheinlich.
Russland setzt auf steigende Diamantenpreise
Möglicherweise könnte 2010 die Entwicklung der Diamantenpreise die Edelmetalle in den Schatten stellen. Zumindest wünschen sich dies wahrscheinlich die Verantwortlichen im russischen Finanzministerium, die vergangene Woche den Verkauf von 30 Tonnen Gold aus eigenen Beständen bestätigt haben. Mit den Erlösen in Höhe von umgerechnet mehr als 700 Mio. Euro sollen Edelsteine erworben werden. Nach Ansicht der Russen seien diese derzeit unterbewertet. Das Gold wird indessen nicht auf dem freien Markt verkauft, wie an dieser Stelle bereits gemutmaßt wurde (vgl. Weekly vom 02.11), sondern wandert direkt in die Tresore der Moskauer Notenbank. Da die Währungshüter bereits im Oktober größere Goldmengen am Markt erworben haben, dürften die Goldkäufe im 4. Quartal einen neuen Höchststand erreicht haben.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Bis zum Abschluss des Kalenderjahres haben die Akteure an den Edelmetallhandelsplätzen noch ein paar Arbeitstage zu bewältigen. Wenn diese eher weihnachtlich-besinnlich ausfallen und größere Preissprünge ausbleiben, dann kann bereits jetzt eine positive vorläufige Bilanz für 2009 gezogen werden. Alle Edelmetalle sind seit Januar zweistellig angestiegen. Gold legte auf Dollar-Basis um knapp 30% zu und erfuhr damit einen fast ebenso hohen Zuwachs wie 2007. Durch den per Saldo leicht gestiegenen Euro/US-Dollar-Wechselkurs fällt die Entwicklung des Goldpreises auf Euro-Basis zwar mir gut 25% etwas geringer aus. Dies ist im Vergleich der letzten 40 Jahre dennoch weit überdurchschnittlich.
Palladium Spitzenreiter bei weißen Edelmetallen
Der Silberpreis verteuerte sich seit Anfang Januar um gut 60%. Platin liegt mit einem Zuwachs von rund 59% nur knapp dahinter. Der absolute Spitzenreiter ist allerdings Palladium. Dass silbrig-weiß schimmernde Metall kostet heute 96% mehr als noch vor einem Jahr. Hierzu beigetragen haben neben einer leicht höheren Schmuck- und Investmentnachfrage vor allem die Abwrackprogramme in mehreren Ländern, die den Bedarf an Fahrzeugen angekurbelt haben. Die Palladium-Preise stiegen nur im Jahr 2000 noch stärker an, als die wichtigste Abbaunation Russland den Nachschub blockierte. Für Silber und Platin war 2009 sogar das beste Jahr seit 1979! Die hohen Zuwächse stehen jedoch eindeutig in Zusammenhang mit dem starken Preisverfall im Jahr 2008. Anders gesagt bedeutet dies, dass 2009 hauptsächlich wieder aufgeholt wurde, was zuvor verloren ging. Für 2010 sind vor diesem Hintergrund ähnlich starke Sprünge wie 2009 eher unwahrscheinlich.
Russland setzt auf steigende Diamantenpreise
Möglicherweise könnte 2010 die Entwicklung der Diamantenpreise die Edelmetalle in den Schatten stellen. Zumindest wünschen sich dies wahrscheinlich die Verantwortlichen im russischen Finanzministerium, die vergangene Woche den Verkauf von 30 Tonnen Gold aus eigenen Beständen bestätigt haben. Mit den Erlösen in Höhe von umgerechnet mehr als 700 Mio. Euro sollen Edelsteine erworben werden. Nach Ansicht der Russen seien diese derzeit unterbewertet. Das Gold wird indessen nicht auf dem freien Markt verkauft, wie an dieser Stelle bereits gemutmaßt wurde (vgl. Weekly vom 02.11), sondern wandert direkt in die Tresore der Moskauer Notenbank. Da die Währungshüter bereits im Oktober größere Goldmengen am Markt erworben haben, dürften die Goldkäufe im 4. Quartal einen neuen Höchststand erreicht haben.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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