Drei Elemente der Manipulation
11.01.2012 | Theodore Butler
Es folgt ein Auszug aus Ted Butlers "Weekly Review" für Abonnenten, der am 7. Januar erschien.
Endlich hat CFTC-Kommissar Bart Chilton diese Woche bei Jim Puplava ein Interview gegeben, welches Sie interessieren dürfte.
Einige Abonnenten hatten mich gefragt, ob ich Kommissar Chiltons Aussagen nicht kommentieren möchte. Ich kann dabei nur versuchen, so objektiv wie möglich zu bleiben. Um es ganz deutlich zu sagen: Ich lobe Chilton für seine Position bei den wichtigen Fragen wie Positionsobergrenzen, Konzentration und dafür, dass er sich den Manipulationsanschuldigungen stellt. Bislang ist er der einzige Kommissar, der das tut. Ohne ihn würden die Untersuchungen im Silbersektor wohl nicht mehr laufen. Ich denke, er ist einer der Guten. Schon 2007 begann ich ihm wegen dieser Probleme zu schreiben.
Ich stimme fast allem zu, was Kommissar Chilton zu sagen hatte, besonders seinen Äußerungen zum Thema Konzentration, Positionsobergrenzen und Manipulation. Ich bin glücklich, dass sich das Interview größtenteils um die potentielle Manipulation des Silbermarktes drehte. Ich werde im Folgenden jene Punkte übergehen, in denen ich mit Chilton übereinstimme, und ich werde meine Anmerkungen auf jene Punkte beschränken, in denen ich nicht mit Chilton einer Meinung bin. Einverständnis kann auch langweilig sein. Auch wenn es wenige Meinungsverschiedenheiten gibt, so glaube ich, dass die wenigen eine ganz zentrale Rolle spielen.
Chilton meinte, es sei schwierig, Manipulation in einem Gerichtsverfahren zu beweisen. Er wies darauf hin, dass drei entscheidende Elemente notwendig wären, um Manipulation beweisen zu können: die Manipulationsabsicht, die Fähigkeit zur Manipulation und der Erfolg der Manipulation. Ich akzeptiere diese juristische Definition. Ich widerspreche ihm jedoch mit allem Respekt, wenn es um die Schwierigkeiten geht, die sich bei einer Darlegung aller drei Elemente der Silbermanipulation ergeben. Gehen wir also alle drei Elemente der Reihe nach durch.
Vergessen wir für einen Moment, dass der Silbersektor jetzt schon seit fast dreieinhalb Jahren von der CFTC-Vollzugsabteilung untersucht wird und dass seit 2008 zahllose Prozesse gegen JP Morgan wegen angeblicher Silbermanipulation angestrebt wurden. Konzentrieren wir uns also nur auf das vergangene Jahr, als beim Silber innerhalb weniger Tage ein Preisverfall von 35% zu verzeichnen war. Für einen Weltrohstoff ist ein solcher Preisverfall - der keine nachvollziehbaren Angebots- oder Nachfrageursachen hatte - bislang beispiellos, und in einem freien Markt ist er meiner Meinung nach auch unmöglich. Dennoch gab es innerhalb weniger Monate zwei davon.
Wie ich schon an anderer Stelle deutlich gemacht hatte, kaufte eine eng miteinander verknüpfte Gruppe von Commercials während des zweiten Preistiefschlags im September 2011 COMEX-Future-Kontrakte im Umfang von umgerechnet 165 Millionen Unzen Silber. Das sind 22% der 740 Millionen Unzen, die weltweit pro Jahr im Silberbergbau produziert werden. Dieselben Trader hatten schon während des großen Silberpreisverfalls im Mai fast dieselben Mengen gekauft. Das ist eine außergewöhnlich große Kontraktmenge - viel größer als alle manipulativen Long-Positionen, die 1980 mit den Hunt Brothers in Verbindung gebracht wurden. Es ist unmöglich, dass man eine derart große Silbermenge einfach nur aus Versehen kauft. Es muss vorsätzlich geschehen sein. Hier haben wir das Element der Absicht, von dem Kommissar Chilton sprach.
Das nächste Element, das bei der Beweisführung im Fall einer Manipulation notwendig ist, ist die Fähigkeit zur Manipulation - etwa durch eine konzentrierte Position oder anderweitig (z.B. heimliche Absprachen unter verschiedenen Tradern). Wie es scheint, ist auch die Fähigkeit zur Manipulation offensichtlich, weil es schon deutlich mehr als einmal geschah. Das bringt uns auch schon zum dritten Element, das Kommissar Chilton aufzählte - nämlich der Erfolg einer Manipulation, der auf der Absicht und der Fähigkeit zur Manipulation gründet. Und hier muss man sagen: Es hätte nicht erfolgreicher für die betrügerischen COMEX-Commericals laufen können (zu Lasten der unschuldigen Investoren und Trader).
Endlich hat CFTC-Kommissar Bart Chilton diese Woche bei Jim Puplava ein Interview gegeben, welches Sie interessieren dürfte.
Einige Abonnenten hatten mich gefragt, ob ich Kommissar Chiltons Aussagen nicht kommentieren möchte. Ich kann dabei nur versuchen, so objektiv wie möglich zu bleiben. Um es ganz deutlich zu sagen: Ich lobe Chilton für seine Position bei den wichtigen Fragen wie Positionsobergrenzen, Konzentration und dafür, dass er sich den Manipulationsanschuldigungen stellt. Bislang ist er der einzige Kommissar, der das tut. Ohne ihn würden die Untersuchungen im Silbersektor wohl nicht mehr laufen. Ich denke, er ist einer der Guten. Schon 2007 begann ich ihm wegen dieser Probleme zu schreiben.
Ich stimme fast allem zu, was Kommissar Chilton zu sagen hatte, besonders seinen Äußerungen zum Thema Konzentration, Positionsobergrenzen und Manipulation. Ich bin glücklich, dass sich das Interview größtenteils um die potentielle Manipulation des Silbermarktes drehte. Ich werde im Folgenden jene Punkte übergehen, in denen ich mit Chilton übereinstimme, und ich werde meine Anmerkungen auf jene Punkte beschränken, in denen ich nicht mit Chilton einer Meinung bin. Einverständnis kann auch langweilig sein. Auch wenn es wenige Meinungsverschiedenheiten gibt, so glaube ich, dass die wenigen eine ganz zentrale Rolle spielen.
Chilton meinte, es sei schwierig, Manipulation in einem Gerichtsverfahren zu beweisen. Er wies darauf hin, dass drei entscheidende Elemente notwendig wären, um Manipulation beweisen zu können: die Manipulationsabsicht, die Fähigkeit zur Manipulation und der Erfolg der Manipulation. Ich akzeptiere diese juristische Definition. Ich widerspreche ihm jedoch mit allem Respekt, wenn es um die Schwierigkeiten geht, die sich bei einer Darlegung aller drei Elemente der Silbermanipulation ergeben. Gehen wir also alle drei Elemente der Reihe nach durch.
Vergessen wir für einen Moment, dass der Silbersektor jetzt schon seit fast dreieinhalb Jahren von der CFTC-Vollzugsabteilung untersucht wird und dass seit 2008 zahllose Prozesse gegen JP Morgan wegen angeblicher Silbermanipulation angestrebt wurden. Konzentrieren wir uns also nur auf das vergangene Jahr, als beim Silber innerhalb weniger Tage ein Preisverfall von 35% zu verzeichnen war. Für einen Weltrohstoff ist ein solcher Preisverfall - der keine nachvollziehbaren Angebots- oder Nachfrageursachen hatte - bislang beispiellos, und in einem freien Markt ist er meiner Meinung nach auch unmöglich. Dennoch gab es innerhalb weniger Monate zwei davon.
Wie ich schon an anderer Stelle deutlich gemacht hatte, kaufte eine eng miteinander verknüpfte Gruppe von Commercials während des zweiten Preistiefschlags im September 2011 COMEX-Future-Kontrakte im Umfang von umgerechnet 165 Millionen Unzen Silber. Das sind 22% der 740 Millionen Unzen, die weltweit pro Jahr im Silberbergbau produziert werden. Dieselben Trader hatten schon während des großen Silberpreisverfalls im Mai fast dieselben Mengen gekauft. Das ist eine außergewöhnlich große Kontraktmenge - viel größer als alle manipulativen Long-Positionen, die 1980 mit den Hunt Brothers in Verbindung gebracht wurden. Es ist unmöglich, dass man eine derart große Silbermenge einfach nur aus Versehen kauft. Es muss vorsätzlich geschehen sein. Hier haben wir das Element der Absicht, von dem Kommissar Chilton sprach.
Das nächste Element, das bei der Beweisführung im Fall einer Manipulation notwendig ist, ist die Fähigkeit zur Manipulation - etwa durch eine konzentrierte Position oder anderweitig (z.B. heimliche Absprachen unter verschiedenen Tradern). Wie es scheint, ist auch die Fähigkeit zur Manipulation offensichtlich, weil es schon deutlich mehr als einmal geschah. Das bringt uns auch schon zum dritten Element, das Kommissar Chilton aufzählte - nämlich der Erfolg einer Manipulation, der auf der Absicht und der Fähigkeit zur Manipulation gründet. Und hier muss man sagen: Es hätte nicht erfolgreicher für die betrügerischen COMEX-Commericals laufen können (zu Lasten der unschuldigen Investoren und Trader).