Achtung: Indexumstellung!
08.01.2010 | Dr. Frank Schallenberger
Vom 8. bis zum 14. Januar wird es an den Rohstoffmärkten besonders spannend, denn in diesem Zeitraum werden die beiden Rohstoff-Benchmarks S&P GSCI und Dow Jones UBS neu adjustiert. Dabei wird der Anteil der einzelnen Rohstoffe auf die Ausgangsgewichtung zurückgesetzt, welche sich nach dem Weltproduktionsanteil (S&P GSCI) oder der Handelsaktivität (DJUBS) richtet. Das dürfte einmal mehr für Turbulenzen bei den Rohstoffen sorgen, die sich seit der letzten Indexanpassung gegenüber dem Gesamtmarkt deutlich überdurch-schnittlich (Gewicht wird jetzt wieder reduziert) oder unterdurchschnittlich (Gewicht wird jetzt wieder aufgestockt) entwickelt haben.
Marktrelevanz erhält der Vorgang des Rebalancing durch die zahlreichen Anlageprodukte und Investmentvehikel, welche die Entwicklung der Rohstoffindizes abbilden und Indexumstellungen durch entsprechende Umschichtungen nachvollziehen. Vor 12 Monaten trug etwa die Erhöhung der Gewichte von Kupfer und Rohöl maßgeblich zu der markanten Jahresauftaktrallye von Kupfer und Öl mit Preissteigerungen von 10-15% innerhalb von nur zwei Wochen bei.
In der jetzt anstehenden Neugewichtungsrunde wird es wieder gravierende Änderungen geben. Aufgrund der überdurchschnittlich starken Preisentwicklung im letzten Jahr steht den Basismetallen eine signifikante Reduzierung ihres Indexanteils bevor. In besonderem Maße trifft dies Kupfer, dessen Gewichtung im DJUBS um vier Prozentpunkte verringert wird. Bei einem zugrunde gelegten Anlagevolumen von ca. 50 Mrd. USD in DJUBS-basierten Indexprodukten dürfte dies Kupferverkäufe in Höhe von rund 2 Mrd. USD nach sich ziehen. Da Kupfer seit Mitte Dezember etwa 10% zugelegt hat und damit auch kein Anzeichen für ein Antizipieren des Indexeffekts erkennbar ist, bleibt das rote Metall besonders anfällig für eine Korrektur.
Ähnliches gilt für Rohöl (Indexgewicht fällt um 2,5 Prozentpunkte) und für Zucker (-2 Prozentpunkte). Steigende Preise könnte die Indexumstellung für Natural Gas (+3,5 Prozentpunkte), Mais (+3 Prozent-punkte), Soja (+2 Prozentpunkte) und Gold (+1,7 Prozentpunkte) bedeuten. Bei Natural Gas und Mais dürften einige Käufe schon vorgezogen worden sein; aber insbesondere der Goldpreis hat sich seit Anfang Dezember tendenziell rückläufig entwickelt und könnte kurzfristig durchaus zu einem kleinen Zwischensprint ansetzen.
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Marktrelevanz erhält der Vorgang des Rebalancing durch die zahlreichen Anlageprodukte und Investmentvehikel, welche die Entwicklung der Rohstoffindizes abbilden und Indexumstellungen durch entsprechende Umschichtungen nachvollziehen. Vor 12 Monaten trug etwa die Erhöhung der Gewichte von Kupfer und Rohöl maßgeblich zu der markanten Jahresauftaktrallye von Kupfer und Öl mit Preissteigerungen von 10-15% innerhalb von nur zwei Wochen bei.
In der jetzt anstehenden Neugewichtungsrunde wird es wieder gravierende Änderungen geben. Aufgrund der überdurchschnittlich starken Preisentwicklung im letzten Jahr steht den Basismetallen eine signifikante Reduzierung ihres Indexanteils bevor. In besonderem Maße trifft dies Kupfer, dessen Gewichtung im DJUBS um vier Prozentpunkte verringert wird. Bei einem zugrunde gelegten Anlagevolumen von ca. 50 Mrd. USD in DJUBS-basierten Indexprodukten dürfte dies Kupferverkäufe in Höhe von rund 2 Mrd. USD nach sich ziehen. Da Kupfer seit Mitte Dezember etwa 10% zugelegt hat und damit auch kein Anzeichen für ein Antizipieren des Indexeffekts erkennbar ist, bleibt das rote Metall besonders anfällig für eine Korrektur.
Ähnliches gilt für Rohöl (Indexgewicht fällt um 2,5 Prozentpunkte) und für Zucker (-2 Prozentpunkte). Steigende Preise könnte die Indexumstellung für Natural Gas (+3,5 Prozentpunkte), Mais (+3 Prozent-punkte), Soja (+2 Prozentpunkte) und Gold (+1,7 Prozentpunkte) bedeuten. Bei Natural Gas und Mais dürften einige Käufe schon vorgezogen worden sein; aber insbesondere der Goldpreis hat sich seit Anfang Dezember tendenziell rückläufig entwickelt und könnte kurzfristig durchaus zu einem kleinen Zwischensprint ansetzen.
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.