Hurra, wir leben noch!
11.01.2010 | Prof. Dr. Max Otte
"Hurra, wir leben noch", das war der Titel eines Buches des verstorbenen Bestsellerautors Johannes Mario Simmel. Das Buch beschäftigte sich mit der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, aber man könnte das auch für die heutige Zeit feststellen. Anstelle der durch Terrorangriffe der amerikanischen und englischen Bomberverbände verwüsteten Städte haben wir nun eine durch "finanzielle Massenvernichtungswaffen" (Warren Buffett) verwüstete Finanzlandschaft. Und dennoch geht das Leben weiter. Der Mensch ist eben zäh und erfinderisch.
Viele Aktien sind seit dem Tief deutlich gestiegen, die Finanzmärkte scheinen Fahrt aufzunehmen. Aber wir haben die Folgen des Finanztsunami noch nicht verdaut! In Deutschland wird die Arbeitslosigkeit im Maschinenbau und ähnlichen Branchen weiter zunehmen. In den USA kommen gerade die Zahlen für die Hausverkäufe heraus: Nachdem einige Förderprogramme der Regierung abgelaufen sind, sinken diese wieder dramatisch. Der Konsens war, dass die Zahl der sich in Abwicklung befindlichen Hausverkäufe um zwei Prozent fallen würde, tatsächlich fielen Sie um 16 Prozent.
Trotz dieser nicht sehr guten Perspektiven ist es sinnvoll, bei Titeln wie Nestlé (WKN: A0Q4DC), Procter & Gamble (WKN: 852062), Rhön-Klinikum (WKN: 704230), Fuchs Petrolub (WKN: 579040) und vielen anderen dabeizubleiben.
Was wären die Alternativen?
Als absoluter Pessimist würden Sie alles in physisches Gold stecken.
Geldanlagen sind keine Alternative, denn die Zinsen sind, aufgrund der massiven Interventionen der Zentralbanken, jämmerlich gering. Es ist schon paradox: Das viele von den Zentralbanken ausgegebene Geld wird nicht an die Wirtschaft weitergereicht, sondern bei den großen Banken gehortet, um sich auf die nächste Spekulationsblase zu stürzen. Die Ersparnisbildung in Deutschland wäre alleine mehr als ausreichend, unsere Wirtschaft mit Krediten zu versorgen.
Zudem ist Geld durch Inflation bedroht. Der Chefvolkswirt des "manager magazins", Henrik Müller, gab mir das Manuskript zu seinem neuen Buch "Sprengsatz Inflation" zu lesen. In meinen Augen ist Müller einer der klügsten Wirtschaftsdenker, die wir in Deutschland haben. Er identifiziert insgesamt neun Faktoren, die dazu führen werden, dass wir Inflation bekommen, unter anderem die hohe Staatsverschuldung, abnehmende Standortkonkurrenz und knapper werdende Energieressourcen.
Wie Sie wissen bin ich noch nicht sicher, ob es zur Inflation oder zur Deflation kommen wird. Falls es Inflation wird, liegen Sie mit Aktieninvestments von Qualitätsunternehmen, das heißt Unternehmen mit geringem Kapitalbedarf und hohem Preisspielraum, genau richtig.
Sie können es natürlich auch anders machen: Gestern hatte ich einen Termin mit einem Schreinermeister in meinem neu erworbenen - natürlich alten - Landhaus in der Eifel. Er sagte mir, dass er von der Krise eigentlich gar nichts spüre. "Die Leute vertrauen den Banken nicht mehr, da investieren sie lieber in eine Inneneinrichtung." Das hatte ich noch nicht gehört. Das ist natürlich keine Alternative. Die Inneneinrichtung - so solide sie auch sein mag - ist primär Konsum, nicht Investition. Man gönnt sie sich, aber nicht als Ersatz für eine Investition, sondern dann, wenn man sich überlegt hat, wie viel man investieren und wie viel man ausgeben will.
Ich komme noch einmal auf Müller zurück: Wer noch keine Öl- und Energietitel hat, sollte sich noch damit eindecken. Unternehmen wie Statoil (WKN: 675213) und Total (WKN: 850727) zahlen ordentliche Dividenden. Das Risiko, dass die Ölpreise einbrechen, ist gering. So etwas gehört ins Portfolio.
Auf gute Investments!
© Prof. Dr. Max Otte
Viele Aktien sind seit dem Tief deutlich gestiegen, die Finanzmärkte scheinen Fahrt aufzunehmen. Aber wir haben die Folgen des Finanztsunami noch nicht verdaut! In Deutschland wird die Arbeitslosigkeit im Maschinenbau und ähnlichen Branchen weiter zunehmen. In den USA kommen gerade die Zahlen für die Hausverkäufe heraus: Nachdem einige Förderprogramme der Regierung abgelaufen sind, sinken diese wieder dramatisch. Der Konsens war, dass die Zahl der sich in Abwicklung befindlichen Hausverkäufe um zwei Prozent fallen würde, tatsächlich fielen Sie um 16 Prozent.
Trotz dieser nicht sehr guten Perspektiven ist es sinnvoll, bei Titeln wie Nestlé (WKN: A0Q4DC), Procter & Gamble (WKN: 852062), Rhön-Klinikum (WKN: 704230), Fuchs Petrolub (WKN: 579040) und vielen anderen dabeizubleiben.
Was wären die Alternativen?
Als absoluter Pessimist würden Sie alles in physisches Gold stecken.
Geldanlagen sind keine Alternative, denn die Zinsen sind, aufgrund der massiven Interventionen der Zentralbanken, jämmerlich gering. Es ist schon paradox: Das viele von den Zentralbanken ausgegebene Geld wird nicht an die Wirtschaft weitergereicht, sondern bei den großen Banken gehortet, um sich auf die nächste Spekulationsblase zu stürzen. Die Ersparnisbildung in Deutschland wäre alleine mehr als ausreichend, unsere Wirtschaft mit Krediten zu versorgen.
Zudem ist Geld durch Inflation bedroht. Der Chefvolkswirt des "manager magazins", Henrik Müller, gab mir das Manuskript zu seinem neuen Buch "Sprengsatz Inflation" zu lesen. In meinen Augen ist Müller einer der klügsten Wirtschaftsdenker, die wir in Deutschland haben. Er identifiziert insgesamt neun Faktoren, die dazu führen werden, dass wir Inflation bekommen, unter anderem die hohe Staatsverschuldung, abnehmende Standortkonkurrenz und knapper werdende Energieressourcen.
Wie Sie wissen bin ich noch nicht sicher, ob es zur Inflation oder zur Deflation kommen wird. Falls es Inflation wird, liegen Sie mit Aktieninvestments von Qualitätsunternehmen, das heißt Unternehmen mit geringem Kapitalbedarf und hohem Preisspielraum, genau richtig.
Sie können es natürlich auch anders machen: Gestern hatte ich einen Termin mit einem Schreinermeister in meinem neu erworbenen - natürlich alten - Landhaus in der Eifel. Er sagte mir, dass er von der Krise eigentlich gar nichts spüre. "Die Leute vertrauen den Banken nicht mehr, da investieren sie lieber in eine Inneneinrichtung." Das hatte ich noch nicht gehört. Das ist natürlich keine Alternative. Die Inneneinrichtung - so solide sie auch sein mag - ist primär Konsum, nicht Investition. Man gönnt sie sich, aber nicht als Ersatz für eine Investition, sondern dann, wenn man sich überlegt hat, wie viel man investieren und wie viel man ausgeben will.
Ich komme noch einmal auf Müller zurück: Wer noch keine Öl- und Energietitel hat, sollte sich noch damit eindecken. Unternehmen wie Statoil (WKN: 675213) und Total (WKN: 850727) zahlen ordentliche Dividenden. Das Risiko, dass die Ölpreise einbrechen, ist gering. So etwas gehört ins Portfolio.
Auf gute Investments!
© Prof. Dr. Max Otte