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Rohstoff Express: Wahnsinn! Verdreifachung bis 2015! Wo gibt`s denn so was?

07.06.2005  |   Sebastian Hell
OPEC produziert am Limit! Silber verkaufen? Gold als sicherer Hafen für viele Investoren! Analysten sind bullisch für Platin! Neue Spekulationen am Kupfermarkt!


Gold

Eine Feinunze Gold kostet aktuell 425 $, Minus 1,10 $. Den heutigen Handel in Sydney startete das Edelmetall bei 425,90 $ und konnte während des weiteren Handels ein Tageshoch bei 427$ in London erreichen. Nachdem das Edelmetall allerdings zwei Mal an dieser Hürde gescheitert war, gab der Kurs bis auf zeitweise unter 424 $ nach. Die genaue Richtung am Devisenmarkt ist momentan noch etwas unklar. Der Euro konnte heute gegenüber dem US Dollar zunächst zulegen, verlor allerdings im weiteren Verlauf seine gesamten Gewinne wieder und steht nun auf fast auf dem Schlusskurs des Vortages. Zurückzuführen ist diese Unentschlossenheit darauf, dass es derzeit keine fundamentalen Kaufargumente weder für den Euro noch für den Dollar gibt. Beim Euro wirken sich eine eventuelle Zinssenkung, politische Instabilitäten und die Äußerung des EZB Chefs Jean Claude-Trichet, dass das europäische Wachstum unter dem eigentlichen Potential liege, negativ aus. Für den Dollar spielt die derzeitige Unsicherheit über weitere Zinserhöhungen eine große Rolle. In der vergangenen Woche hatte Fed Mitglied Fisher angekündigt, dass es eventuell zu einer Pause im Zinserhöhungszyklus kommen könnte. Des weiteren sind die schlechten Arbeitsmarktdaten vom letzten Freitag ein weiterer Faktor, welcher für eine Aussetzung der Leitzinserhöhung spricht.

Dem gelben Metall kommt diese Unentschlossenheit am Devisenmarkt sehr entgegen, da immer mehr Händler ihr Kapital in Gold umschichten. Dies bestätigt auch Kamal Naqvi von Barclays Capital in London. In einem Interview gegenüber einem Wirtschaftsfernsehsender wies er daraufhin, dass die momentane Aufwärtsbewegung bei Gold von einem schwindenden Vertrauen in die Hauptwährungen her rührt. Laut James Quinn von Edwards & Sons sollte sich der Goldpreis kurzfristig bei etwa 425 $ bis 426 $ einpendeln.

In Indien, dem größten Goldkonsumenten der Welt mit 700 Tonnen jährlich, geht die Nachfrage nach dem gelben Metall spürbar zurück. Der Grund hierfür ist, dass die traditionelle Hochzeitssaison mittlerweile zu Ende ist. Erst im August soll sich laut Händlerangaben die Nachfrage in Indien wieder beleben, da dann die Tourismussaison los geht. Experten schätzen, dass der tägliche Goldimport bis auf 1,5 Tonnen zurück gehen könnte, vor drei Wochen lag dieser noch bei etwa drei Tonnen. Die Juweliere sehen die Sache ganz gelassen an und bereiten sich mit neuen Modellen auf den Ansturm der Touristen im August vor.

Eine aktuelle Studie, durchgeführt von Dr. David Davis, prognostiziert bis zum Jahr 2015 einen unglaublichen Goldpreis von 1.200 $ pro Unze. Bis zum Jahr 2010 soll der Kurs bei 800 $ stehen und in den Folgejahren bis auf 1.200 $ zulegen. Das Hauptargument für diese Vorhersage ist, dass die Nachfrage in den nächsten Jahren drastisch zunehmen wird, wohingegen sich das Angebot kontinuierlich verringere. Im Jahr 2010 soll das jährliche Angebot bei nur noch 1.790 Tonnen liegen. Obwohl der Goldpreis sehr vom Dollar abhängt, geht Davis davon aus, dass sich die verschärfte Angebot/Nachfrage Situation in den folgenden Jahren am Markt durchsetzen wird, was zu signifikanten Kurssprüngen führen sollte. Des weiteren führt der Experte an, dass die Unsicherheit an den Devisenmärkten ein weiterer positiver Faktor für Gold sei. Bereits 1971, als der Goldstandard abgeschafft wurde, schichteten viele Leute ihr Vermögen oder Teile davon in das gelbe Metall um. Laut Davis wird sich dieser Trend in Zukunft noch verstärken. Abschließend fügte er hinzu, dass höhere Produktionskosten einen wichtigen Beitrag für steigende Kurse liefern werden.

Gold konnte sich im Wochenchart schön auf seiner äußeren Trendlinie, wie erwartet, abfangen und zeigte sich in den letzten Tagen stark. Mit Widerstand sollte im Bereich von 428 $ bis 430 $ gerechnet werden. Aus Sicht der Candlesticks wurde sogar ein starkes Kaufsignal namens "Bullish Engulfing" gebildet.


Silber

Silber steht gerade bei 7,41 $, Minus 0,10 $. In Sydney eröffnete das Edelmetall bei 7,49 $ und legte anschließend bis auf 7,54 $ zu. Nach einem leichten Rücksetzer in Hongkong versuchte das Edelmetall mehrmals die Barriere bei 7,53 $ zu knacken, was allerdings nicht gelang. In New York gab der Kurs dann deutlich nach und notiert momentan fast auf dem Tagestiefstkurs bei 7,39 $.

John Reade, Analyst bei der UBS, rät Silber zu verkaufen und erzielte Gewinne mitzunehmen. Der Experte sieht den Kursanstieg hauptsächlich in der Schwäche des Goldpreises begründet, weswegen mehrere Investoren ihr Geld in Silber umschichteten. Da sich Gold mittlerweile wieder stärker zeigt und die USA ihre Zinsen weiter anheben könnten, sieht Reade kein großartiges Steigerungspotential mehr. Sein Kursziel für das laufende Jahr liegt bei 6,55 $.

Nun liegt das nächste Kursziel vorerst bei 7,50 $, hier verläuft eine horizontale Widerstandslinie und zudem noch die Oberkante des langfristigen Aufwärtstrendkanals, beide zusammen, werden in den nächsten Tagen einen Kreuzwiderstand bilden. Sollte die 7,50 $ nachhaltig gehalten werden, so könnte es schnell in den Bereich bei 7,65 $ gehen, wo weitere Widerstände warten.


Platin

Die Feinunze Platin wird derzeit für 878 $ gehandelt, Minus 1 $. Intraday startete das Edelmetall bei 877 $ in Sydney und gab in Zürich bis auf 870 $ nach. Mit der Eröffnung der New Yorker COMEX erholte sich Platin wieder und steht gegenwärtig auf seinem Tageshoch. Die technischen Analysten bei JP Morgan gehen davon aus, dass Platin die Kraft besitze den wichtigen Widerstand bei 880 $ nachhaltig zu brechen. Sollte dies gelingen, wäre eine heftige Rallye bis in den Bereich bei 930 $ die Folge.
Weitere wichtige Unterstützungen liegen bei 850 $ und 815 $. Platin hat den seit Juni bestehenden Aufwärtstrend nach unten verlassen, somit ist das aufsteigende Dreieck nicht bestätigt worden. Das nächste Kursziel ist vorerst die 880$.


Palladium

Palladium steht momentan bei 186 $, Minus 1 $. Bei 187 $ lag der heutige Eröffnungskurs in Australien. Der weitere Verlauf war wieder äußerst volatil. So fiel das Edelmetall zunächst auf 179 $ zurück, erholte sich wieder auf 188 $ und gab anschließend erneut auf 178 $ nach. Eine dauerhafte Erholung setzte erst in New York mit Höchstkursen bei 188 $ ein. Für Palladium gab es heute keine News. Sollte sich Palladium über der 200 $ Marke halten können, wäre das nächste Kursziel von 220 $ aktiviert. Bei 190 $ und 180 $ liegen die horizontalen Unterstützungen.


Aluminium

Aluminium wird gerade bei 0,7859 $ quotiert, Minus 0,0129 $. Nachdem das Leichtmetall bei 0,7988 $ eröffnet hatte, kletterte der Kurs bis auf über 0,8050 $. Jedoch konnten diese Gewinne nicht gehalten werden und so fiel das Industriemetall wie ein Stein auf das derzeitige Level zurück. Für Aluminium gab es heute nichts Neues. Aluminium konnte sich in den letzten Tagen auf seiner zweiten Aufwärtstrendlinie, die seit März 2003 besteht, abfangen. Aktuell verläuft diese steigende Unterstützungslinie bei 0,77 $. Bei 0,7750 $ verläuft ebenfalls eine horizontale Unterstützungslinie, welche bald mit der aufsteigenden eine Kreuzunterstützung bilden wird. Das weitere Kursziel liegt nun im Bereich von 0,815 $.


Kupfer

Ein Pound kostet momentan 1,5384 $, Minus 0,0113 $. Intraday startete das Basismetall bei 1,5497 $ und schaffte es, ein Tageshoch bei 1,5680 $ zu markieren. Im weiteren Handelsverlauf sackte das Industriemetall, ohne größere Gegenbewegungen, bis auf den aktuellen Kurs ab. In Shanghai fielen die Kupferfutures heute zum ersten Mal seit fünf Tagen. Mehrere Händler verkauften ihre Bestände, da neue Gerüchte bezüglich größeren Lieferungen aufkamen. Wang Zheng, ein Futureshändler, berichtete, dass ungefähr 30.000 Tonnen des roten Metalls in den nächsten beiden Tagen ankommen sollen. Ganz im Gegensatz hierzu, zeigten sich die Futures an der Londoner LME. Sie konnten heute zum fünften Mal in Folge zulegen, was auf die sehr geringen Lagerbestände zurückzuführen ist. Für die aktuellen Futureskontrakte werden Lieferengpässe erwartet, weshalb es zu heftigen Aufschlägen kommen könnte.
Charttechnisch hat sich die Situation bei Kupfer in den letzten Tagen enorm verbessert. Der Widerstand bei 1,49 $ und die psychologische Marke von 1,50$ wurden deutlich überschritten. Nun sollte der Weg bis zum Mehrjahreshoch bei etwa 1,56 $ frei sein.


Öl

Der Light Crude Future notiert gerade bei 53,95 $, Minus 0,65 $. Am Ölmarkt gehen derzeit Spekulationen um, dass die Lagerbestände in den USA weiter angestiegen sind. Genaue Klarheit gibt es allerdings erst morgen, wenn der Ölmarktbericht veröffentlicht wird. Der algerische Ölminister Chakib Khelil teilte vor kurzem mit, dass die OPEC fast am Fördermaximum produziere, weswegen kein großer Spielraum für mögliche Erhöhungen mehr existiere. Diese Aussage wurde vom indonesischen Ölminister Purnomo Yusgiantoro bestätigt. Er wies daraufhin, dass nur sehr wenige Länder ihre Produktion kurzfristig erhöhen könnten. Die Nackenlinie des Doppelhochs bei 52,50 $ wurde nun deutlich überschritten. Das nächste Kursziel liegt nun bei 56 $ und im Anschluss dann bei etwa 58 $. Der seit April bestehende Abwärtstrend konnte ebenfalls überwunden werden, weshalb einem weiteren Anstieg nichts mehr im Wege steht.

Der Brent Future steht gerade bei 54,20 $, Minus 0,70 $. Das rechnerische Kursziel von 46,75 $ wurde fast punktgenau erreicht. Das Ende der Abwärtsbewegung, leitete eine massive Kreuzunterstützung, die sich aus der Oberkante des langfristigen Aufwärtstrendkanals und der Nackenlinie des Doppelhochs von Oktober 2004 zusammen setzt, ein. Die nächsten Widerstände liegen bei 50,45 $, 52,24 $ und 53,42 $.


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© Sebastian Hell
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