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Wird am Aktienmarkt manipuliert?

19.01.2010  |  Clif Droke
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Gehen wir also von geordneten Marktverhältnissen auch inmitten einer Manipulationskampagne aus, so können wir ebenfalls annehmen, dass ein Outsider, der dieses Manipulationsspiel versteht, auch von diesem Spiel profitieren kann - solange das Spiel auf seinen Höhepunkt zustrebt. Der einzige Haken dabei ist nur, dass dieser Outsider die Spielregeln kennen muss und fähig sein müsste, zu spüren, wann das Ende naht, so dass er rechtzeitig vor Spielende noch aus dem manipulierten Markt aussteigen kann.

Mit anderen Worten: Er muss aus technischer Sicht und bezüglich des Timings Disziplin haben und geistig wie emotional Kontrolle behalten können, damit er im Spiel gegen die Manipulatoren unterm Strich keine Verluste einfährt. Ein solches Unterfangen ist möglich und es kann sich als recht einträglich erweisen, wenn es emotionsfern und fast mechanisch betrieben wird. Genau das sind die Grundlagen der technischen Marktanalyse, die davon ausgeht, dass Märkte erkennbare Muster aufweisen, ob nun verursacht durch Manipulation oder aber als Folge von “Marktchaos“.

Um wieder zur Ausgangsprämisse bezüglich der Marktmanipulation zurückzukehren: Welches Hauptmotiv haben die Insider für die Manipulation an einem Aktienmarkt? Sie soll konstanten Kapitalfluss sicherstellen, der dann bestimmten ökonomischen Zwecken dient. Mit Sicherheit kann dies als Ziel einer jeden Manipulationskampagne gelten. Gehen wir nun davon aus, die Marktmanipulation sei in einem solchen Maße verbreitet wie im oben zitierten Kommentar behauptet, so könnten wir zu dem Ergebnis kommen, dass eine kontinuierliche und geregelte Manipulation unabdingbar für das Funktionieren des modernen Finanz- und Wirtschaftssystems ist.

Eine der berühmtesten, von Outsidern aufgestellten Behauptungen der letzten Jahre betrifft die Existenz eines "Plunge Protection Teams". Der mutmaßliche Existenzgrund des sogenannten "PPT" ist die Verhinderung eines allgemeinen Marktkollaps. Einen Beweis für die Existenz dieser geheimen, geschlossenen Gesellschaft zu erbringen, ist eine nahezu unmögliche Aufgabe. Aber nehmen wir an, das PPT existiert. Unser erste Frage wäre: Warum ließen sie es 2008, als es am dringendsten gebraucht wurde, zu, dass der Markt einbrach?

Gehen wir jetzt davon aus, dass der 2008er-Crash außerhalb der Kontrollmöglichkeiten des Teams gelegen hatte, so können wir möglicherweise auch annehmen, dass es zumindest anschließend erfolgreich war, als es ihm gelang, den Markt ab November 2008 zu stabilisieren und seinen Erfolg bis zum finalen Markttief im März 2009 zu steigern. Doch schulden wir ihnen, in Anbetracht dieser Annahme, dann nicht ein auch wenig Dankbarkeit dafür, dass sie einen noch größeren Zusammenbruch abwendeten, einen Zusammenbruch, der schnell zu irreparablen wirtschaftlichen Schäden hätte führen können und zur Zerstörung der Existenzgrundlagen von Millionen von Menschen?

Tatsächlich ließen sich die Motive jener, die das PPT (angenommen, es existiert) verteufeln, leicht in Frage stellen. Mit der Annahme der Existenz des PPT geht auch die Annahme einher, dass der Aktienmarkt ohne dessen Beihilfe unvermeidlich zusammenbrechen würde. Sollte das wahr sein, müssten wir sie dann nicht eher anfeuern wegen der Erfolge bei der Marktstützung, anstatt mit Steinen nach ihnen zu werfen (auch wenn deren Motiv im Grunde ein gieriges ist).

Man kann die Motive des PPT in Frage stellen, was ist aber mit den Motiven jener, die das PPT sozusagen ganz auflösen würden. Wünscht sich die Anti-PPT-Fraktion in Wirklichkeit lieber einen Zusammenbruch des Marktes und die Große Depression, welche unvermeidlich darauf folgen würde? Und aus welchen Gründen? Steht ihnen der Sinn nach Anarchie und Revolution? Ist es Enttäuschung und Verdrossenheit hinsichtlich der aktuellen Ordnung? Die Fragen sind endlos.

Man kann auch folgende Betrachtung anstellen: Ein Markt für Aktien, der über kein aktives Insider- oder Manipulationselement zur Schaffung geordneter Marktverhältnisse verfügt (sprich: market makers) ist im Grunde ein richtungsloser Markt. Als Beispiel aus erster Hand bieten sich "Penny Stocks" an; schauen Sie nur auf die Preisbewegungen und die Trading-Muster dieser Aktien, die bisher noch nicht institutionell aufgegriffen wurden. Diese Aktien bewegen sich in der Tendenz jeweils unregelmäßig und über Monate und Jahre in einer extrem engen Spanne und bringen dem Aktienbesitzer keine Gewinne. Nachhaltige Aktienpreisbewegungen brauchen Führung und diese Führung kommt zwangsläufig von Innen.





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