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2010 kann das Ende des Dollars markieren

23.01.2010  |  Captain Hook
Es folgt ein Auszug aus einem Kommentar für Abonnenten, der ursprünglich am 15. Dezember 2009 auf Treasure Chests erschienen ist.

Nun ist wieder ein Jahr und ein Jahrzehnt vorüber - eines, das sich dadurch auszeichnete, dass ein rigoroser Preis für fast ein ganzes Jahrhundert lockerer Geldpolitik (allen voran die Fed) abgezahlt werden musste. Doch auch heutzutage geht das so weiter: Bubble-Dynamiken in Wirtschaften und Märkten gelten als ganz gewöhnliche Zukunftsaussichten. Das erklärt aber auch, warum Gold in den letzten 10 Jahren zu den besten Anlageklassen zählte und auch weiterhin in diesem Bereich bleiben müsste und warum der Weg für eine Remontisierung von Silber freigemacht wird. Das heißt nichts anderes, als dass sich jeder, der für die nächsten zehn Jahre ruhigere Gewässer erwartet (wie zum Beispiel das Time Magazine) in Anbetracht all der Probleme, die noch vor uns liegen, auf dem Holzweg befindet. Die Probleme reichen von zunehmend unhandhabbaren Schulden und Defiziten als Folge der großen Wende innerhalb des Kreditzyklus im Jahr 2008 bis hin zum drohenden Niedergang des Dollars ($) als Weltreservewährung.

Eine der eher erinnerungswürdigen Beobachtungen, die Richard Russell während der vergangenen 10 Jahre, in diesem Fall bezüglich der Zukunft des $s, gemacht hat, finden Sie im Anschluss. An ihr zeigt sich, wie man den Betrachtungsrahmen für den Umgang mit Zukunftsaussichten richtig absteckt:

"Die Geschichte der Reservewährungen zeigt, dass die Länder in der Position einer Supermacht (deren Währung als Reservewährung auftritt) innerhalb eines natürlich Zyklus von etwa 100 Jahren zu wechseln neigen. Wird sich die Geschichte wiederholen? Von 1450 bis 1530 war die Reservewährung portugiesisch (80 Jahre). Von 1530 bis 1640 (110 Jahre) war sie spanisch. Von 1640 bis 1720 (80 Jahre) war sie niederländisch. Von 1720 bis 1815 (95 Jahre) war sie französisch. Von 1815 bis 1920 (105 Jahre) war sie britisch. Und dann begann der Dollar als dominante Währung aufzutauchen - bis 2009, für einen Zeitraum von 89 Jahren."

Gut, nun würde ich das Untergangsjahr des $s nicht auf 2009 festlegen, denn wie man sehen konnte, kann es über die 89 hinaus gehen; doch das Jahr 2010 könnte in dieser Hinsicht tatsächlich zu einem interessanten Test werden. Obgleich uns die Geldsystembehörden gerade jetzt einen Weg skizzieren wollen, auf dem Kürzungen wirklich eine Option sind, so wissen wir doch, dass das Quantative Easing (QE) im vor uns liegenden Jahr wahrscheinlich weiter ausgebaut werden muss - in Folge all der Ausgaben, die es schon 2009 gegeben hatte und vor dem Hintergrund, dass die Obama-Administration in diesem Bereich alle Rekorde bricht. Freilich werden die Bürokratie und ihre Sozialisten immer mehr einsehen, dass all diese Ausgaben im Jahr 2010 bezahlt werden müssen, und das soll, so ihr Plan, durch steigende Besteuerung der Vermögenden geschehen, denn im Ausland mag man nicht mehr für die aberwitzige und außer Kontrolle geratene Freizügigkeit zahlen - und doch scheinen diese Deppen zu denken, es könnte unendlich lang so weitergehen.

Also, diejenigen, die denken, 2010 wird ein "gutes Jahr" sollten ihre Standpunkte meiner Meinung nach neu ausrichten - und ihre Gehirnzellen auch so ausweiten, dass dort auch Vorstellungen von Bank Runs, Hyperinflation und einem $-Untergang Platz haben. Denn sollten Aktien irgendwann im vor uns liegenden Jahr nach unten abtauchen, dann ist dieser Test zu bestehen und QE- und Monetisierungspraktiken müssen wieder hochgefahren werden oder massive Deflation im Stil Japans wird die Folge sein. Erinnern Sie sich, in unserem letzten Kommentar hatten wir uns den Nikkei angeschaut und auch, ob er weiterkommen kann und sich dahingehend über der monatlichen Swingline halten kann. Die Tatsache, dass er das 2009 (ein Jahr beispielloser globaler Ausgaben/ Inflation) nicht schaffte, ist nicht ermutigend, gerade wenn man weiß, dass der S&P 500 (SPX) zyklisch (aus Sicht des Timing), was die Parallelen angeht, bis April Zeit hat. Und dann wird wieder jede Menge Druck auf den US-Aktienmarkt herabkommen.

Bis dahin werden die Preismanager der Bürokratie weiter mit unseren gestörten und betrügerischen Märkten spielen, bis das Empfindungsvermögen der Leute komplett desorientiert ist und auch die eingefleischtesten Skeptiker zu Gläubigen werden, bevor der Hammer fällt.

[…]

Was Gold betrifft, so denke ich nach wie vor, die wirklich wichtige Beobachtung hier ist die Tatsache, dass es am 2. Dezember toppte (so wie 2004). Dieser Umstand deutet darauf hin, dass es nicht vor Februar sein Tief ereichen wird und sich dann bis in den August hinein seitwärts bewegen wird, da fallende Aktien nicht nur den $ nach oben treiben, sondern auch Liquidität wegnehmen. Vom systemischen Standpunkt aus betrachtet, ist dies natürlich ein optimistisches Szenario; sollte es nun wirklich dazu kommen, dass die großen Indizes ihre März-Tief unterschreiten, dann werden Bank Runs, Börsenschließungen und was auch immer zu einem sehr realen Risiko. Die Zentralplaner würden unter solchen Umständen natürlich gleich am Geldausgeben sein, wie betrunkene Seemänner, womit sie das Risiko einer Hyperinflation aufkommen lassen.

Und doch wird man sich wundern müssen, wie schnell die Öffentlichkeit Runde Zwei der Abzocke von 2008 zulassen wird, obgleich sie den Bankenbonus-Wahnsinn immer noch lebendig vor Augen hat. Man kann aber davon ausgehen, dass die Öffentlichkeit mehr und mehr die Stimme erheben wird und den Politiker ein paar Takte sagen wird, was wiederum zu QE/ Monetisierungsverzögerungen führen könnte, die zumindest solange andauern könnten, dass sich die Schwäche an den Aktienmärkten stark ausprägt.

Sollten Sie Fragen haben, Kommentare oder Kritik bezüglich des Artikels anbringen wollen, dann schreiben Sie uns einfach. Wir freuen uns sehr über Ihre Zuschriften.

Gutes Investieren.


© Captain Hook
www.treasurechestsinfo.com


Dies ist ein exklusiv für GoldSeiten übersetzter Auszug aus einem Artikel, der am 18. Januar 2010 auf www.safehaven.com erschienen ist.



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