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Obama killt die Rohstoffe!

25.01.2010  |  Marc Nitzsche
Haben Sie die Aktivitäten an den Rohstoffmärkten während der letzten beiden Handelstage verfolgt? Wenn nicht, dann ist Ihnen ein interessantes Schauspiel entgangen. Barack Obama lies lauthals verlautbaren, dass er die Banken erneut angreifen will und diesmal den Handel mit Derivaten auf eigene Rechnung (der so genannte Eigenhandel) unterbinden will. Lautstark wurde davon gesprochen, dass nie wieder der Steuerzahler von den bösen Banken gegeißelt werden dürfe, um dadurch Spekulationsverluste auszugleichen.


So weit so gut!

Es stellt sich jedoch hier schon die Frage, was der amerikanische Präsident mit dem Wort "Eigenhandel" überhaupt meint. Viele Banken, darunter Goldman Sachs und JP Morgen handeln auf eigene Rechnung aber aus einem bestimmten Grund. Es geht nicht immer nur darum mit dem eigenen Geld wild zu spekulieren. Diese Banken haben zahlreiche Hedge Fonds und Großinvestoren als Kunden, die mit den Banken Geschäfte abschließen. Um im Wettbewerb vorne mitzuspielen, müssen eine Reihe an exotischen Derivaten gehandelt werden, die in außerbörslichen Geschäften ge- oder verkauft werden. Um anschließend das Risiko dieser Positionen kontrollieren zu können, muss eine Eingenhandelsabteilung um diese Positionen "herum" handeln, um deren Risiko abzufangen. Dies gehört mit zum klassischen Bankgeschäft bei Hedge Fonds dazu und muss daher von den Banken ebenfalls mit angeboten werden.

Hier stellt sich also schon die Frage wie genau Obama "Eigenhandel" definieren wird und ob es sich bei der ganzen Aktion nicht nur um eine politische Angelegenheit handelt, da die Demokraten gerade erst bei der Wahl in Massachusetts einen wichtigen Abgeordneten verloren haben und daher nicht mehr im Senat die absolute Mehrheit von 60 Plätzen besitzen. Beachten sie bitte, dass im November wieder Wahlen sind und daher eine Aktion gegen die Banken sehr gut von den Wählern aufgenommen wird, egal ob diese sinnvoll ist oder nicht.


Alles heiße Luft?

Befreundete Händler aus New York haben uns erzählt, dass selbst bei einer sehr unwahrscheinlichen Umsetzung der neuen Regelungen, erst einmal mehrere Jahre vergehen würden. Die Banken könnten ihre wichtigen Geschäftsfelder bis dahin privatisieren oder ins Ausland verlagern. Niemand aus Washington wird sich wirklich gegen die Banker an der Wall Street stellen.


Rohstoffe wurden abverkauft!

Bei den Rohstoffen kam es zu massiven Verlusten, da die Händler befürchteten, dass die Banken sich aus dem Handelsgeschäft zurückziehen könnten. Glauben Sie dies jedoch nicht voreilig! Hier wird über Jahre hinweg nichts passieren!

Erfolgreiche Rohstoff-Trades wünscht


© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader







Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de












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