Silber - die charttechnische Lage kippt ins bearische Setup

Nachdem Silber mit Blick zur letzten Analyse vom 8. Dezember 2009 das längst überfällige Preisziel von 19,15 Dollar kurz überwinden konnte, zeugte die daran anschließende Preisschwäche schon damals von einer brisanten Lage. Der sich seit langem abzeichnende bearische Keil (blaue Linien im ersten Chart) wurde direkt am Tag der Veröffentlichung unterboten und konnten seither auch nicht wieder zurückerobert werden. Was bleibt ist eine kurze Gegenwehr zu Beginn des neuen Jahres, doch vielmehr als eine temporäre Gegenwehr war dieser Aufwärtsimpuls eben nicht mit erreichten Preishochs in der Region um 18,75 Dollar. Wohin die laufende Korrekturbewegung noch führen kann, soll wie gewohnt im Fazit analysiert werden.



Fazit:

Mit dem Verlassen des bearischen Keils bestätigte sich bereits im Dezember 2009 die schon seit langem abzeichnende negative Tendenz für Silber. Inwiefern diese Schwäche zur weiteren Korrekturausdehnung neigt, sollte sich bereits in Kürze bzw. spätestens beim Preislevel um 16,30 Dollar herausstellen. Anhand der zu Beginn des Jahres erstellen Tendenz für Silber - siehe Jahresausblick/Tendenzen 2010 - erscheint mit dem Unterschreiten der Marke von 16,30 Dollar ein direkter Folgeabverkauf bis wenigstens rund 14,40 Dollar unvermeidlich.

Oberhalb von rund 14 Dollar sollte sich Silber jedoch fangen, da tiefer Preisniveaus - insbesondere unterhalb von 13,80 Dollar - für eine mittelfristige Korrekturausdehnung sprechen würden. Andernfalls stabilisiert sich Silber über der Marke von 16,80 Dollar und kann den gestern erzeugten bullisch Harami (gem. der Candlestick-Analyse) bestätigen und setzt im Zuge des starken Abverkaufs der vorangegangenen drei Tage zu einer Gegenbewegung mit Preisziel in der Region von 17,95 bis maximal (aus heutiger Sicht) 18,45 Dollar an. Erst ein Schlusskurs über 18,80 Dollar würde das sich nach wie vor bearisch gestaltende Chartbild neutralisieren und weiter steigende Kurse bis zunächst 19,50 Dollar in Aussicht stellen.




Long Szenario:

Silber kann den Korrekturverlauf mit Preisen oberhalb von 16,30 Dollar stoppen und gewinnt aufgrund des vorangegangenen Preisdrucks wieder an Stabilität. Bei Preisen über 16,70 Dollar bestehen Chancen für weitere Zugewinne bis 17,95 bzw. 18,45 Dollar. Ein Ausbruch über 18,80 Dollar sollte den Bullenzug wieder aktivieren und für weitere Preisanstiege bis 19,50 sowie darüberhinaus bis wenigstens 21 Dollar sorgen.


Short Szenario:

Der aufgelöste bearische Keil fand letztlich mit Preisen unterhalb von 17,50 Dollar eine klare Bestätigung und folglich wird das dadurch stufenweise aktivierte Abwärtspotenzial bis zunächst 16,30 Dollar und anschließend rund 14,40 Dollar voll ausgereizt. Im Zuge des Unterschreitens des 200-Tage-Durchschnitts (aktuell bei 15,80 Dollar) gestaltet sich die mittelfristige Tendenz klar negativ. Unterhalb von 13,80 Dollar öffnet sich gar die nächste Abwärtsspirale mit Zielen in der Region um 11,60 Dollar.


© Christian Kämmerer
Technischer Analyst und Redaktionsmitglied