PIGS lassen Preise purzeln
05.02.2010 | Dr. Frank Schallenberger
An den Rohstoffmärkten werden zwar auch Schweinebäuche und Magerschweine gehandelt; der jüngste Rücksetzer bei den Commodities hat aber mit einer anderen Art von "PIGS" zu tun. Hinter dem verächtlichen Akronym werden in der Finanzwelt die vier vermeintlich schwächsten Mitglieder der Währungsunion (Portugal, Italien, Griechenland und Spanien) bezeichnet.
Die Furcht vor einer Schuldenkrise dieser Länder hat auch an den Rohstoffmärkten für nachgebende Notierungen gesorgt. Zudem hat sich der Euro gegenüber dem US-Dollar zuletzt nochmals merklich abgeschwächt. Zwischenzeitlich gab die Gemeinschaftswährung bereits auf 1,3650 EURUSD nach - vor zwei Monaten notierte der Euro immerhin noch über der Marke von 1,50 EURUSD. Und schließlich hat sich mit dem Aufkochen der Schuldenkrise die Risikoaversion der Anleger wieder deutlich erhöht. Offensichtlich haben sich eine Reihe von Investoren aus der Assetklasse Rohstoffe verabschiedet. Dafür spricht die rege Handelstätigkeit an den Märkten. So wurde gestern an der NYMEX das fünfhöchste jemals erzielte Handelsvolumen bei Rohöl verzeichnet.
Sorgen um die "PIGS", ein stärkerer Dollar und steigende Risikoaversion der Anleger haben die Rohstoffpreise zuletzt purzeln lassen. Der Ölpreis ist seit Jahresbeginn bereits 10% im Minus, bei Mais und Weizen liegen die Abschläge zwischen 13% und 15%, und Blei und Zink haben fast 20% verloren. Sofern sich die europäische Schuldenkrise nicht dramatisch zuspitzt, dürfte das Abstoßen von Rohstoffinvestments zum jetzigen Zeitpunkt jedoch keine sehr gute Idee sein.
Agrarrohstoffe wie Soja, Weizen und Mais dürften den Boden langsam erreicht haben, die Edelmetalle bieten auf dem aktuellen Niveau wieder interessante Einstiegschancen und auch die Energierohstoffe sollten momentan nach unten relativ gut abgesichert sein. Zudem spricht die jüngste IWF-Prognose mit einem Weltwirtschaftswachstum von 3,9% im laufenden Jahr und 4,3% im kommenden Jahr dafür, dass die Nachfrage nach Rohstoffen wieder deutlich zunehmen wird. Das verbesserte konjunkturelle Umfeld dürfte letztendlich auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die "PIGS" wieder auf die Beine kommen. Übrigens: Die Magerschweine haben sich schon wieder etwas aufgerappelt. Vom Jahrestief zu Wochenbeginn konnten sich die Preise bereits ein Stück weit erholen.
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Die Furcht vor einer Schuldenkrise dieser Länder hat auch an den Rohstoffmärkten für nachgebende Notierungen gesorgt. Zudem hat sich der Euro gegenüber dem US-Dollar zuletzt nochmals merklich abgeschwächt. Zwischenzeitlich gab die Gemeinschaftswährung bereits auf 1,3650 EURUSD nach - vor zwei Monaten notierte der Euro immerhin noch über der Marke von 1,50 EURUSD. Und schließlich hat sich mit dem Aufkochen der Schuldenkrise die Risikoaversion der Anleger wieder deutlich erhöht. Offensichtlich haben sich eine Reihe von Investoren aus der Assetklasse Rohstoffe verabschiedet. Dafür spricht die rege Handelstätigkeit an den Märkten. So wurde gestern an der NYMEX das fünfhöchste jemals erzielte Handelsvolumen bei Rohöl verzeichnet.
Sorgen um die "PIGS", ein stärkerer Dollar und steigende Risikoaversion der Anleger haben die Rohstoffpreise zuletzt purzeln lassen. Der Ölpreis ist seit Jahresbeginn bereits 10% im Minus, bei Mais und Weizen liegen die Abschläge zwischen 13% und 15%, und Blei und Zink haben fast 20% verloren. Sofern sich die europäische Schuldenkrise nicht dramatisch zuspitzt, dürfte das Abstoßen von Rohstoffinvestments zum jetzigen Zeitpunkt jedoch keine sehr gute Idee sein.
Agrarrohstoffe wie Soja, Weizen und Mais dürften den Boden langsam erreicht haben, die Edelmetalle bieten auf dem aktuellen Niveau wieder interessante Einstiegschancen und auch die Energierohstoffe sollten momentan nach unten relativ gut abgesichert sein. Zudem spricht die jüngste IWF-Prognose mit einem Weltwirtschaftswachstum von 3,9% im laufenden Jahr und 4,3% im kommenden Jahr dafür, dass die Nachfrage nach Rohstoffen wieder deutlich zunehmen wird. Das verbesserte konjunkturelle Umfeld dürfte letztendlich auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die "PIGS" wieder auf die Beine kommen. Übrigens: Die Magerschweine haben sich schon wieder etwas aufgerappelt. Vom Jahrestief zu Wochenbeginn konnten sich die Preise bereits ein Stück weit erholen.
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.