Defensive Haltung der Anleger erreicht einen Extrempunkt
Wir sind sehr zuversichtlich, dass die meisten Investoren wieder verstärkt in Aktien investieren. Aus unserer Sicht gilt wieder die alte Regel: "Je höher das eingegangene Risiko, desto größer die Ertragschance“. Bis vor kurzem haben einige Investoren genau gegenteilig investiert: für Deutsche Staatsanleihen mit einer Laufzeit von unter einem Jahr, zahlten Anleger dem Staat sogar Zinsen dafür, ihr Geld dort anlegen zu dürfen. Dies mutet seltsam an, da Steuern und Inflation schleichend den realen Geldwert vermindern und mit einer derartigen Anlage keinerlei Chance auf Wertzuwachs besteht.
Sinnvoll dagegen: solide, niedrig bewertete Unternehmen, w ie z.B. die Daimler AG, (die wir nahe des Tiefstkurses für das Portfolio des PREMIUM PEARLS ONE erworben haben) mit guten Geschäftsaussichten zu erwerben. Diese versprechen zum einen realen Werterhalt bzw. Wertzuwachs und zudem eine angemessene Dividendenrendite von über 5% im Jahr. Wenn sich das Anlageverhalten über längere Zeit normalisieren wird, sind aus heutiger Sicht wahrscheinlich die derzeit lukrativsten Anlagesegmente in den volatileren Sektoren zu finden wie z.B. in gezielt ausgesuchten Rohstoffwerten aus der zweiten und dritten Reihe.
Die Krise um Europa bzw. den Euro scheint mehr und mehr in den Hintergrund zu treten. Italienische und spanische Anleihen konnten sich im Kurs deutlich festigen; auch der Euro hat sich bereits erholt. Der Markt scheint sich bereits mit einer Staatsinsolvenz - mit eventuellem Austritt aus dem Euroraum - von Griechenland und möglicherweise Portugal abzufinden.
Der eingeschlagene Weg, über immer neue Kürzungsrunden die Staatshaushalte zu sanieren ist vor dem Hintergrund der desaströsen Erfahrungen aus der Weimarer Republik völlig unverständlich. Zudem führt dies zu einer weiteren Verschärfung der Probleme, da die Wirtschaftsleistung immer mehr abnimmt und die Ausgaben durch Sozialprogramme weiter nach oben treibt. Dadurch sinkt die Zuversicht der Menschen in jenen Ländern immer mehr, Geld wird außer Landes geschafft und eine Abwärtsspirale entsteht.
Hilfreich wären dagegen Strukturreformen wie die damalige "Agenda 2010“ in Deutschland, begleitet von wirtschaftlichen Ankurbelungsmaßnahmen: dies würde über die nächsten Jahre eine große Dynamik entfachen, „die Menschen für Europa auch psychologisch mitnehmen“ und letztendlich auch zu einer Sanierung der Staatsfinanzen führen.
Dabei fällt auf, dass sich die Verschuldungssituation in Europa bei weitem nicht so dramatisch darstellt wie in anderen großen Volkswirtschaften, wie etwa in Japan: dort liegt die Gesamtverschuldung der Regierungen, Unternehmen und privaten Haushalte - wie Sie nachfolgender Grafik entnehmen können - bei fast 500% des erwirtschafteten, jährlichen Bruttosozialprodukts.
Dabei sehr auffällig: die Verschuldung der Unternehmen in den USA ist relativ gering, die Staats- und Privathaushaltsverschuldung dagegen ist sehr hoch. Selbst die Verschuldung Griechenlands ist bei privaten Haushalten und Unternehmen relativ gering, aber umso dramatischer bei der staatlichen Verschuldung; ein desolates Steuersystem sowie ein jahrzehntelanger überdehnter Wohlfahrtsstaat lassen hier grüßen.
Die Verschuldung in % des Bruttosozialprodukts von Regierungen, Unternehmen und Privathaushalten verschiedener Länder in 2010
Quelle: eigene Grafik, Quelle: BIZ, Eurostat, *) außer Finanzsektor, © Jahnke - http://jjahnke.net
Fazit und Ausblick:
1) Die defensive Haltung der Investoren hat ihren Höhepunkt mit der Inkaufnahme negativer Nominalzinsen erreicht
2) Eine schlechte Stimmung gegenüber einem Anlagesegment - wie sich auch jüngst beim Mannheimer Investmentkongress mit leeren Sälen bei reinen Aktienvorträgen manifestiert hat - zeigt meist einen Wendepunkt für diese Anlageklasse an
3) Zunächst sollten solide und - vom Anlagesegment konkurrenzlose - dividendestarke Titel in eine Aufwärtsbewegung einschwenken; risikoreichere Anlagesegmente werden folgen
4) Die hohe Liquidität und die mangelnden fungiblen Anlagealternativen werden die kommenden Jahre zu hohen Zuwächsen bei der Aktienanlage führen
© Eckart Keil
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