Junior-Goldproduzenten (Teil 2)
09.02.2012 | Scott Wright
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Ein wesentlicher Teil dieser mehr als 50 Mio. Unzen ist auf Minengesellschaften zurückzuführen, die Gold als Beiprodukt herstellen. Das beste Beispiel hierfür stellt Freeport-McMoRan dar. Auch wenn FCX ungefähr 1,6 Mio. Unzen Gold jährlich produziert (und somit zu den Top 10 weltweit gehört), ist dieses Unternehmen eigentlich als weltgrößtes öffentlich gehandeltes Kupferminenunternehmen bekannt. Die Goldproduktion von FCX macht nur ungefähr ein Fünftel seines Umsatzes aus. Es gibt viele andere Minengesellschaften wie FCX, die Gold produzieren, ihren Fokus jedoch auf beispielsweise Kupfer, Zink oder Silber legen. Die Aktien dieser Unternehmen sind nichts für Investoren, die in Gold investieren wollen. Abgesehen von der HUI-Goldproduktion werden ungefähr 11 Mio. Unzen in China und nahezu 3 Mio. Unzen in Usbekistan produziert. Leider ist der Großteil dieses Produktionsvolumens nicht für US-amerikanische Investoren zugänglich. Auch wenn es einige börsennotierte Unternehmen in China gibt (Zijin Mining Group, die an der Hong Kong Stock Exchange gelistet sind, ist hierbei das größte Unternehmen), wird der Großteil von kleineren Minengesellschaften produziert, die entweder staatlich verwaltet werden, an keiner Börse notiert oder illegal sind. Da der Großteil der Goldproduktion in diesem Land selbst konsumiert wird, gibt es für China keinen Grund, die nationale Goldminenindustrie zu formalisieren.
In Usbekistan wird der Großteil des Goldes in der massiven Muruntau-Mine produziert. Diese Mine ist der größte Tagebau weltweit, der in erster Linie Gold produziert (ca. 1,8 Mio. Unzen). Interessanterweise hat Newmont in diesem Land eine Zeit lang operiert und Gold aus den Muruntau-Tailings produziert. Die Gewinne Newmonts wurden jedoch zwangsenteignet. Muruntau, eine massive Goldmine in der Entwicklungsphase
sowie alle weiteren usbekischen Goldminen werden von staatlichen Unternehmen verwaltet. Dies verhindert jegliche Form ausländischer Investitionen.
Die nächste Kategorie bilden die Zwischengesellschaften, oder mittelständische Goldminengesellschaften. Diese Unternehmen bieten Investoren glücklicherweise viele Investitionsmöglichkeiten. An den Märkten in den USA und Kanada haben Investoren Zugang zu Unternehmen wie AuRico Gold (ca. 470 000 Unzen), Alacer Gold (ca. 440 000 Unzen) und Osisko Mining (ca. 640 000 Unzen). An ausländischen Märkten zählen Petropavlovsk (ca. 680 000 Unzen) und St Barbara (ca. 350 000 Unzen) zu den bekannteren.
Diese Unternehmen zählen also zur Kategorie der mittelständischen Unternehmen, die zwischen 200 000 und 800 000 Unzen Gold jährlich produzieren. Was die Risiken dieser mittelständischen Unternehmen betrifft, sind diese natürlich etwas höher als bei den großen Goldminengesellschaften. Sie verfügen meist nicht über die betriebliche Diversifikation und die finanzielle Stärkte großer Unternehmen. Aufgrund ihrer Größe ist das Risiko höher, dass ihre Aktien fallen, wenn die Goldaktienpreise generell einen Abwärtstrend erleben. Ihre Unternehmensgröße hat jedoch auch ihre Vorteile. Mittelständische Unternehmen dienen stets als Übernahmeziele und es ist weniger Kapital nötig, um ihre Aktienpreise nach oben zu treiben.
Die letzte Kategorie bilden die Junior-Unternehmen. Junior-Produzenten sind Goldunternehmen, die weniger als 200 000 Unzen jährlich produzieren. In diesem Sektor ist die größte Ansammlung an Aktien zu finden. In meiner kürzlich durchgeführten Studie über Junior-Produzenten habe ich nahezu 100 Unternehmen analysiert, die allein in den USA und Kanada gelistet sind. Diese Aktien bieten Investoren das größte Risiko- und Ertragsverhältnis.
Auch wenn die Produktionsmenge eines einzelnen Junior-Unternehmens im Verhältnis zur Gesamtproduktion winzig wirkt, ist diese Kategorie äußerst wichtig für die Lieferkette. Im Jahr 2011 produzierten die Junior-Unternehmen insgesamt mehr als 5,5 Mio. Unzen Gold! Noch wichtiger als das Produktionsvolumen ist jedoch ihre Rolle im Goldminen-Ökosystem.
Vor einem Jahrzehnt, als der Bullenmarkt gerade begonnen hatte, existierten die meisten Junior-Unternehmen entweder noch nicht oder sie hatten mit der Produktion noch nicht begonnen. Das Kapital der Kleinanleger, der wichtigsten Geldquelle für Junior-Unternehmen, gab es damals noch nicht. Goldminenaktien waren nicht gerade beliebt und der geringe Goldpreis war nur wenig rentabel für Investitionen dieser Art.
Als Gold jedoch an Beliebtheit gewann und der Goldpreis stieg, öffnete sich auch der Junior-Markt rasant. Investoren waren ganz verrückt nach schnellen Gewinnen in Goldminenaktien und die größeren Produzenten wollten ihre Reserven unbedingt erweitern und ihre Portfolios verbessern. Vielen dieser Unternehmen wurde im Laufe des säkularen Goldbärenmarktes kaum Beachtung geschenkt.