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US-Staatschulden sind KEIN Sicherer Hafen

17.02.2010  |  James Turk
Als sich letzte Woche die Kreditkrise in Griechenland weiter entfaltete, bewarb man auf der anderen Seite den US-Dollar und die staatlichen Schuldtitel der USA als “Safe-Haven-Alternative“ zum Euro und den Staatsschulden der europäischen Nationen. Zu derartigen Aufrufen kam es, obgleich Moody’s eine Woche zuvor Alarm geschlagen hatte, und davor warnte, die USA könnten ihr Triple-A-Rating verlieren, sollte das Wirtschaftswachstum auch weiterhin niedrig bleiben.

Am Ende siegte die Vernunft. Der Euro-Dollar-Wechselkurs veränderte sich die Woche über kaum, während die Rentenerträge von US-Staatsanleihen mit 10-jähriger Laufzeit gegenüber den deutschen Bundesanleihen, die als europäischer Richtwert gelten, stiegen. Vielleicht hat das Zitat des britischen Historikers Niall Ferguson geholfen, die allgemeine Marktstimmung zu verändern; letzten Mittwoch war es in der Financial Times erschienen und gibt exakt meine Sicht auf die staatlichen Schuldtitel der USA wider. "Als Hafen sind die Staatsschulden der USA in etwa so sicher wie Pearl Harbor im Jahr 1941."

Keiner kann wirklich vorhersagen, welches Ereignis nun die Illusion zerstören wird, dass es sich bei den US-Staatsschulden um eine sichere Variante des Vermögensschutzes handelt. Wir sollten uns aber keinesfalls täuschen lassen und denken, die finanzielle Position der USA wäre ein Deut besser als die Griechenlands. Die beiden Länder können natürlich nicht direkt verglichen werden, denn der US-Dollar ist die Weltreservewährung. Und eine Folge davon ist, dass die meisten US-Politiker meinen, sie hätten aufgrund der einzigartigen Position des Dollars die freie Wahl, grenzenlos Geld zu drucken, anstatt an die Verpflichtungen zu denken, die eine solche Position in Wirklichkeit mit sich bringt, sprich den Dollar als solide Rechnungseinheit zu erhalten, so dass die internationale Handels- und Finanzwelt nicht beeinträchtigt wird.

Also: Auch wenn die USA und Griechenland natürlich vergleichsweise unterschiedliche Positionen einnehmen, so wird doch jeder Vernünftige erkennen können, dass die Defizit- und Schuldenzahlen der USA und Griechenlands vergleichbar sind. Das Haushaltsdefizit Griechenlands beläuft sich aktuell auf 12,7 Prozent des griechischen BIPs – kein großer Unterschied zu den USA, und auf einem wichtigen Gebiet gestaltet sich die Situation in den USA sogar schlimmer. Die griechischen Politiker sind wachgerüttelt worden und begreifen jetzt, dass ihr Land pleite ist, weshalb Sparpolitik und Einschränkungen notwendig sind. Doch diese Botschaft hat die Politiker in Washington D.C noch nicht erreicht, sie geben nach wie vor Geld aus, als wäre die Party nie zu Ende gegangen.

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© James Turk
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Dieser Artikel erschien am 15.02.2010 auf www.fgmr.com und wurde exklusive für GoldSeiten übersetzt.



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