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Euro-Gold auf Allzeithoch

23.02.2010  |  Thorsten Proettel
Starker Dollar treibt Preis für Europäer

Zwischen der Goldpreisentwicklung auf US-Dollar und auf Euro-Basis öffnete sich in den letzten Wochen sichtbar eine Schere. Die Notierung in USWährung setzte ihre im Dezember begonnene Konsolidierung fort. Dagegen bewegte sich der Euro-Goldpreis in der Spanne zwischen rund 760 Euro und 810 Euro eher seitwärts. Bekanntlich geht der hierfür verantwortliche Rückgang des USDollar/ Euro-Wechselkurses größtenteils auf die Staatsschuldenkrise Griechenlands und damit die Probleme der Eurozone zurück. Der Goldpreisanstieg der letzten Tage in Höhe von 50 US-Dollar auf aktuell 1.122 US-Dollar je Feinunze schlug nun voll auf den europäischen Goldpreis durch, da der Euro seine Schwächephase weiter fortsetzte. So wurde die Goldnotierung hierzulande auf ein neues Allzeithoch von 825 Euro je Feinunze katapultiert.

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Schmucknachfrage stärker als im letzten Jahr

Von Seiten der Anleger kommt derzeit allerdings wenig Unterstützung für den Preis. Beispielsweise reduzierten die ETF/ETC-Emittenten ihre Goldbestände seit Jahresanfang weltweit um 24 t. Dies entspricht Mittelabflüssen in Höhe von etwa 840 Mio. US-Dollar. Dagegen hat die Konsolidierung des Goldpreises in den Ländern Asiens die Schmucknachfrage etwas erhöht. Nach Indien wurden im Januar gemäß der Bombay Bullion Association 37 t Gold importiert. Das waren 10 t mehr Edelmetall als im Dezember und ein Vielfaches der Summe vom Januar 2009. Im vergangenen Jahr wurden während der ersten drei Monate zusammen weniger als 5 t Gold nach Indien eingeführt. Da es momentan nach einer Fortsetzung der höheren Schmucknachfrage aussieht, dürften auch die Werte von Februar und März 2009 weit übertroffen werden.

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IWF kündigt Goldverkauf auf dem Markt an

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat in der vergangenen Woche angekündigt, seine restlichen zum Verkauf stehenden Goldbestände in Höhe von 191 t am Markt veräußern zu wollen. Offenbar waren keine weiteren Notenbanken zu Käufen bereit, nachdem die Zentralbanken von Indien, Mauritius und Sri Lanka im letzten Jahr insgesamt 212 t des IWFGoldes abgenommen haben. Der Währungsfonds trommelt dabei ungewöhnlich laut und räumt der Verkaufsaktion sogar großen Raum auf seiner Website ein. Unabhängig hiervon dürften die Veräußerungen den Goldpreis aber kaum drücken, wenn sie tatsächlich wie angekündigt marktschonend durchgeführt werden. In der Vergangenheit sind bereits sehr viel größere Goldpositionen problemlos über die Börse abgewickelt worden.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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