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Abhebungen von Girokonten werden demnächst eingeschränkt

27.02.2010  |  Andre Fischer
In der Trendraketen-Ausgabe vom 20.1.2010 (siehe hierzu die Seite 23) machte ich Sie darauf aufmerksam, dass die SEC eine neue Regelung ins Leben rief, nach der einem bei einer etwaigen Bankenkrise das bisherige Recht auf jederzeitige Liquidierung (= Umwandlung der Fondsanteile in Cash) verweigert wird. Anders ausgedrückt: Sollte es in naher Zukunft zu einem Bank-"Run" kommen, können die US-Geldmarktfonds quasi "über Nacht" dicht gemacht werden - man würde an sein Geld nicht mehr herankommen.

Jetzt aber kommt es noch dicker: Mehrere US-Blogger machten auf das nachfolgende Statement der Citibank aufmerksam:

Seen on a recent Citibank statement: "Effective April 1, 2010, we reserve the right to require (7) days advance notice before permitting a withdrawal from all checking accounts. While we do not currently exercise this right and have not exercised it in the past, we are required by law to notify you of this change."

Übersetzung: Auszug aus einer aktuellen Citibank Mitteilung: "Ab dem 1. April 2010 behalten wir uns eine Frist von sieben (7) Tagen vor, bevor wir Abhebungen von einem Girokonto zulassen. Wir üben zwar derzeit diesen Vorbehalt nicht aus [...] aber wir sind gesetzlich verpflichtet, Sie über diese Änderung zu informieren."

Anmerkungen hierzu: Dieses Statement der Citibank hat zweifelsohne eine neue Qualität, denn es wird JEDE Auszahlung von einem Girokonto unter 7-Tages-Vorbehalt gestellt. Anders ausgedrückt: Jeder noch so kleine Betrag kann demnächst verweigert werden! Von einem Girokonto konnte man bisher jederzeit beliebige Beträge abfordern - aber das wird bald Schnee von gestern sein. Man sollte sich in diesem Zusammenhang auch vor Augen führen, dass es (offenbar) weder ein texanisches Gesetz zur Rechtfertigung der neuen Citibank-AGBs noch ein einschlägiges SEC-Dekret gibt. Man kann also sagen, dass das Bankenkartell auf illegale Weise eine spätere Enteignung der Giro-Konteninhaber vorbereitet (7 Tage sind im Fall eines Bankenansturms nicht nur eine - gefühlte - Ewigkeit; in diesem Zeitraum kann sich die Krise auch systemisch verschärfen).


Zusammenfassend können wir folgendes festhalten:

A) Das Establishment ist sich darüber im klaren, dass es ab Sommer 2010 zu einer (womöglich globalen) Bankenkrise kommen wird.

B) Die aktuellen Änderungen in Bezug auf die Geldmarktfonds und die Auszahlungsmodalitäten bei Girokonten zeigen klar und deutlich, dass die baldigen Verwerfungen im Bankensektor von langer Hand geplant waren.

C) Diese Entwicklungen sind als Kriegshandlungen anzusehen (es wird zu kriegerischen Umwälzungen kommen). Rechnen Sie in diesem Zusammenhang auch mit baldigen Kapitalverkehrskontrollen.

D) Besonders aufschlussreich ist der Zeitpunkt (bei der Citibank): "Ab dem 1. April 2010"! Man sollte daher ab April generell schockartige Umwälzungen in seine Lebensplanungen mit einbeziehen.

E) Girokonteneinlagen sind (im Gegensatz zu Bargeld und physischem Gold und Silber) nicht etwa als Geld, sondern vielmehr als Zahlungsversprechen seitens des Finanzinstituts einzustufen. Es steht zu befürchten, dass dieses Versprechen im Krisen- (bzw. Kriegs-)Fall nicht (vollständig) eingehalten wird. Daraus folgt: Es ist vorteilhaft, Girokonten bei mehreren Finanzinstituten (gesunde regionale Sparkassen sind hier zu bevorzugen!) zu halten, um etwaige Abhebebeschränkungen (= Maximalbetrag pro Konto)
erfolgreich umgehen zu können.

F) Mann kann davon ausgehen, dass es bereits in den kommenden Wochen in Europa zu ähnlichen Entwicklungen kommen wird (in Sachen Geldmarktfonds und Auszahlungsvorbehalt).

G) In den vergangenen Jahren fiel auf, dass in den westlichen Ländern Gesetze verabschiedet wurden, von denen man den Bürgern aber nichts oder nur zum Teil mitteilte (EU-Verfassung bzw. "Vertrag von Lissabon"; "spanisches Küstenschutzgesetz" etc.). Mit demokratischen Grundsätzen nicht vereinbar sind darüber hinaus die "Nichtanwendungserlasse" des Bundesfinanzministeriums. Eine ähnliche Masche: Man verabschiedet Gesetze, um sie dann offiziell "nicht anzuwenden", wobei die Gesetze zu einem späteren Zeitpunkt doch zum Einsatz kommen. Das hat mit Demokratie nichts mehr zu tun!

Anmerkung GoldSeiten.de: Zwischenzeitlich bestätigt auch die FTD die 7-Tage-Regel: "Citigroup baut für Bankpanik vor"


© Andre Fischer
Trendraketen.de


Quelle: Auszug aus der Trendraketen-Ausgabe vom 24.2.2010



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