Unsicherheit lähmt Rohstoffmärkte
26.02.2010 | Sven Streitmayer
Waren die Rohstoffmärkte noch mit viel Rückenwind aus 2009 in die ersten Handelstage des neuen Jahres gestartet, hat sich seither etwas Ernüchterung breit gemacht. So treten die wichtigsten Rohstoffpreise seit Wochen auf der Stelle (z.B. Öl, Gold) oder haben sogar an Boden verloren (Kupfer, Aluminium, Weizen). Auf Gesamtmarktebene liegen die Rohstoffe gemessen an den Benchmarkindizes seit Jahresbeginn gut 5% im Minus. Ein klarer Trend? Fehl-anzeige!
Woran liegt nun die plötzliche Lethargie, wo doch das Rezessionsgespenst zugleich arg an Schrecken verloren hat und sich das konjunkturelle Bild inzwischen stetig aufhellt? Die Antwort hierauf dürfte an anderen Fronten zu suchen sein. Denn unter dem Strich ist die Unsicherheit zuletzt sogar wieder gestiegen. Neue Fragen wurden aufgeworfen: Wie lässt sich die dringend benötigte Konsolidierung der Staatshaushalte bewältigen, ohne dabei den Wirtschaftsaufschwung gleich wieder abzuwürgen? Wer übernimmt die Zugpferd-Rolle, wenn der US-Konsument auf Jahre hinaus zum Sparen verdammt ist? Wie nachhaltig ist die chinesische Wachstumsstory und wie wirken sich die weltweit anstehen-den Zinserhöhungsrunden auf die globale (Rohstoff-) Nachfrage aus?
Da Unsicherheit bekanntlich lähmende Wirkung hat und die fast schon hysterisch anmutende Euro-Debatte noch zusätzlichen Gegenwind in Form eines starken US-Dollars und schwächelnder Aktien entfacht hat, könnte sich die Seitwärtsbewegung an den Rohstoffmärkten durchaus noch einige Wochen hinziehen. Dessen ungeachtet dürften sich die fundamentalen Perspektiven von Öl, Kupfer und Co. im Jahresverlauf weiter spürbar verbessern und damit früher oder später auch wieder einen klaren Preistrend herausbilden. Bis dies soweit ist, müssen sich die Rohstoffmarktakteure wohl mit Anekdoten begnügen, wie der jüngsten Meldung, wonach China das restliche IWF-Gold in Höhe von 191 Tonnen und einem Marktwert von fast 7 Mrd. USD erwerben wolle. Wenngleich sich schnell herausgestellt hat, dass die Story dem Reich der Fiktion zuzurechnen ist, konnte dies die Preisdynamik kurzzeitig bereits stark beflügeln.
© Sven Streitmayer
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Woran liegt nun die plötzliche Lethargie, wo doch das Rezessionsgespenst zugleich arg an Schrecken verloren hat und sich das konjunkturelle Bild inzwischen stetig aufhellt? Die Antwort hierauf dürfte an anderen Fronten zu suchen sein. Denn unter dem Strich ist die Unsicherheit zuletzt sogar wieder gestiegen. Neue Fragen wurden aufgeworfen: Wie lässt sich die dringend benötigte Konsolidierung der Staatshaushalte bewältigen, ohne dabei den Wirtschaftsaufschwung gleich wieder abzuwürgen? Wer übernimmt die Zugpferd-Rolle, wenn der US-Konsument auf Jahre hinaus zum Sparen verdammt ist? Wie nachhaltig ist die chinesische Wachstumsstory und wie wirken sich die weltweit anstehen-den Zinserhöhungsrunden auf die globale (Rohstoff-) Nachfrage aus?
Da Unsicherheit bekanntlich lähmende Wirkung hat und die fast schon hysterisch anmutende Euro-Debatte noch zusätzlichen Gegenwind in Form eines starken US-Dollars und schwächelnder Aktien entfacht hat, könnte sich die Seitwärtsbewegung an den Rohstoffmärkten durchaus noch einige Wochen hinziehen. Dessen ungeachtet dürften sich die fundamentalen Perspektiven von Öl, Kupfer und Co. im Jahresverlauf weiter spürbar verbessern und damit früher oder später auch wieder einen klaren Preistrend herausbilden. Bis dies soweit ist, müssen sich die Rohstoffmarktakteure wohl mit Anekdoten begnügen, wie der jüngsten Meldung, wonach China das restliche IWF-Gold in Höhe von 191 Tonnen und einem Marktwert von fast 7 Mrd. USD erwerben wolle. Wenngleich sich schnell herausgestellt hat, dass die Story dem Reich der Fiktion zuzurechnen ist, konnte dies die Preisdynamik kurzzeitig bereits stark beflügeln.
© Sven Streitmayer
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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