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Wöchentlicher Kommentar: Interview mit dem Silberanalysten Theodor Butler

17.06.2005  |  Theodore Butler
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Cook: Welchen Preis könnte man kurzfristig sehen, wenn es einen Shortsqeeze gibt und eine Menge Silberlagerkonten sich als nicht vorhanden herausstellt?

Butler: Das ist die wirklich wilde Karte und der Umstand, unter dem wir verrückte Preise sehen könnten, weil dies eine angstgetriebene Marktpanik auslösen könnte. Es gibt keine Möglichkeit, logisch oder systematisch Preise unter diesen Umständen vorherzusagen. Es würde jeder Leerverkäufer für sich selbst entscheiden.


Cook: Könnte das nicht ebenfalls eine Kaufpanik unter den Industrieanwendern einleiten?

Butler: Absolut, und dann heißt es aufpassen!


Cook: Seit Sie über diese Silberlagerungszertifikate geschrieben haben, informierten uns zahlreiche Leute über das Unvermögen ihrer Broker bzw. Händler, Seriennummern oder irgendeinen Beweis zu besorgen, dass dieser Barren existiert. Wie können diese Firmen bei dieser Art von Transaktion herauskommen?

Butler: Das ist ihr Problem und ich kümmere mich nicht darum was mit ihnen passiert. Ich kümmere mich nur um diejenigen, die auf Grund meiner Artikel Silber gekauft haben. Ihnen rate ich sicher zu gehen, dass ihre gelagerten Silberbarren über eine Seriennummer verfügen und abgewogen wurden.


Cook: Sie haben eine Menge über den Commitment of Traders Report (COT) geschrieben. Eine Menge Leute hat das aufgegriffen, oder nicht?

Butler: Sie müssen sich daran erinnern, dass die COT-Daten für alle Märkte seit Jahren von Leuten verfolgt werden. Früher haben sich die Analysten darauf konzentriert, dass die kleinen Trader falsch liegen und die großen Spekulanten richtig. Es ist korrekt, dass meine Analyse der Metalle bezüglich der Händler und der technisch orientierten Fonds in letzter Zeit an Popularität gewonnen hat. Ich großen und ganzen bin ich glücklich darüber, da es dazu neigt, die Legitimität meiner Analysen zu bestätigen.


Cook: Ich denke nicht, dass Sie genug Anerkennung dafür bekommen. Glauben Sie es?

Butler: Ich bin ein bisschen darüber überrascht, wie viele Autoren vergessen haben, wo Sie diese Analyse zum ersten Mal gesehen haben.


Cook: Wird diese größere Beachtung der COT-Daten ihre Brauchbarkeit als Timinginstrument schmälern?

Butler: Ja, das ist bereits passiert.


Cook: Es gibt erneut Gespräche über einen Silber-ETF, also Exchange Traded Fund, wie bei Gold. Was halten Sie davon?

Butler: Es wäre großartig, wenn es passiert, aber passen Sie auf, dass Ihnen nicht die Luft weg bleibt. Angenommen das ein Silber-ETF den Kauf von mehreren Millionen Unzen physischen Silbers benötigen würde, so ist es schwer für mich zu begreifen woher das Silber zum aktuellen Preis kommen wird. Wie ich sagte, ich glaube es erst wenn ich es sehe.


Cook: Die Leute haben heute eine Menge Möglichkeiten, wo sie ihr Geld investieren können. Immobilien scheinen die ganze Aufmerksamkeit zu erhalten. Könnten Sie Silber mit anderen Bereichen für das Geld der Leute vergleichen?

Butler: Bevor ich versuche Ihre Frage zu beantworten, würde ich gerne darlegen, dass ich nicht versuche der Finanzberater von irgendjemandem zu sein. Ich bin nicht daran interessiert, zu Beurteilen, was die Leute kaufen sollten bzw. nicht. Ich richte mein Hauptaugenmerk auf Silber und versuche dies durch Fakten und logischen Spekulationen zu bekräftigen. Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Investment ist Wert und Vision. Es erscheint für mich einfach. Man sollte sein Kapital im am meisten unterbewerteten Anlagegut einsetzen, das man finden kann. Unterbewertet bedeutet niedriges Risiko und die Chance auf große Gewinne, wenn das Investment sich zur Überbewertung bewegt. Ich bin kein Immobilienanalyst, aber ich bin keines schwerwiegenden Argumentes bewusst, auf Grund dessen Immobilien unterbewertet wären. Jedoch gibt es starke Argumente, die für eine Unterbewertung von Silber sprechen.


Cook: Glauben Sie, dass Silber besser als alles andere ist?

Butler: Ja. Das wird nicht für immer der Fall sein, aber jetzt ist es so.


Cook: Welchen Prozentsatz des Nettovermögens einer Person sollte in Silber investiert sein?

Butler: Es hängt von der Person ab. Wenn Sie einmal die Geschichte von Silber kennen, wird sich der Prozentsatz von selbst ergeben. Für einige beträgt er über 100%.


Cook: Wie ist das möglich?

Butler: Hebeleffekt oder Leihe.


Cook: Ich dachte Sie unterstützen das nicht.

Butler: Das ist wahr, aber umso mehr jemand sich mit Silber beschäftig, wird es eine natürliche Reaktion. Einige Leute nehmen mehr Risiko auf sich als andere.


Cook: Wieso glauben Sie, dass der tatsächliche Besitz von Silber der beste Weg ist?

Butler: Weil es der einzige gängige Weg ist, sicher zu stellen, dass einem nicht der Gewinn verwährt wird, wenn der Silberpreis explodiert. Es ist der einzige Weg, bei dem man nicht von Änderungen der Arbitrageregeln und kurzfristigen künstlichen Kurseinbrüchen ausgetrickst wird. Ein Investment in Silberminenaktien kann ebenso schief gehen, sogar wenn der Silberpreis steigt. Also, wie ich bereits einige Mal erwähnt habe, gewisse Lagerarten sind möglicherweise nicht narrensicher.


Cook: Eine Menge Leute betrachtet Silber als Absicherung gegen Inflation. Stimmen Sie damit überein?

Buter: Ja, ich stimme damit überein. Alle greifbaren Dinge sind eine Absicherung gegen Inflation, aber für mich ist das ein peripheres Thema, kein zentraler Grund Silber zu kaufen. Jedoch ist der ansteigende Inflationsdruck auf die Produktionskosten einer Unze Silber sehr wichtig für mich.


Cook: Kürzlich schrieb ein Analyst, dass Gold Geld war, Silber aber keines war. Mir ist bekannt, dass Sie weder das eine noch das andere heute als Geld betrachten. Aber angenommen das Papiergeld versagt irgendwann, würde Silber genauso akzeptiert werden wie Gold?

Butler: Geld ist das, was immer die Menschen als solches akzeptieren. Ich denke nicht, dass wir jemals wieder Gold oder Silber als universelle Währung der Masse sehen werden. Aber ich vermute, dass es von einer kleinen Anzahl von Leuten verwendet und akzeptiert werden könnte. In diesem Fall weiß ich nicht, wie irgendjemand behaupten könnte, dass Gold aber nicht Silber als Geld verwendet werden könnte.


Cook: Wieso mögen Sie Silber so viel mehr als Gold?

Butler: Silber ist seltener in Sinne des überirdischen Angebots und wird jeden Tag rarer. Silber ist ein lebendiger Industrierohstoff, Gold ist keiner. Silber verfügt über viel größere Shortpositionen. Die Regierungen verfügen immer noch über eine enorme Menge an Gold, aber, wenn überhaupt, nur über eine kleine bei Silber. Dies ist kein Schlag gegen Gold, nur das Silber stärker unterbewertet ist. Wenn es so etwas wie Silber nicht gäbe, würde ich mich wahrscheinlich auf Gold konzentrieren. Silber existiert jedoch und besitzt so viele einzigartige Faktoren die dafür sprechen, dass es zweifellos besser ist als Gold zum aktuellen Preis.


Cook: Was würden Sie daher raten?

Butler: Leute mit einem vollkommenen Goldportfolio sollten einen großen Brocken in Silber investieren. Diejenigen mit einem Portfolio, das nur aus Silber besteht, sollten ruhig sitzen bleiben.


Cook: Wir haben eine Menge neuer Leser, welche niemals über Silber nachgedacht haben oder den Kauf in Betracht gezogen haben. Was können wir ihnen sagen, was sie überzeugen wird?

Butler: Ich bin nicht daran interessiert irgendjemanden davon zu überzeugen, Silber nur deswegen zu kaufen weil ich es sage. Ich bin jedoch sehr daran interessiert, die Leute davon zu überzeugen, zu erforschen und zu studieren, warum sie Silber kaufen sollten. Ich möchte die Leute Silber kaufen sehen, weil sie ihre Hausaufgaben gemacht haben und zum Schluss gekommen sind, dass es Sinn macht es zu tun. Ich glaube, dass wenn jemand sich die Zeit nimmt wirklich die Geschichte des Silbers mit einem offenen Geist zu untersuchen, er am Ende Silber kaufen wird. Es ist meiner Meinung nach unmöglich zu einem anderen Fazit zu kommen.


Cook: Schrieben Sie nicht vor Jahren etwas darüber?

Butler: Ja, vor vier Jahren schrieb ich "Der Silberwettstreit". Obwohl wir heute mehr als 60% höher liegen als der Preis von 4,50 USD zur damaligen Zeit, sind die Fundamentaldaten bei Silber heute tatsächlich noch zwingender. Somit hält der Wettstreit weiterhin an - machen Sie Ihre Hausaufgaben und schauen Sie ob Sie kein Silber kaufen.


Cook: Sie trommeln nun bereits seit Jahren für Silber. Wieso tun Sie das?

Butler: Einer meiner Zielsetzungen ist es die Manipulation zu beenden. Während ich mir niemals vorstellen konnte 20 Jahre nachdem ich begann immer noch dabei zu sein, habe ich ein Geständnis zu machen. Obwohl es zu viele Enttäuschungen und Frustrationen entlang des Weges gab, als das man sie noch zählen könnte, war es ein enorm befriedigender intellektueller Wettstreit und eine Erfahrung. Sie haben keine Ahnung wie viel Vergnügen es mir bereitet. Natürlich schätzte ich die Entschädigungen, die ich über die vergangen paar Jahre erhalten habe. Jedoch bin ich ebenso belohnt durch die Tatsche, dass Leute die ich nicht kenne meine Analysen gelesen und eine Menge Geld mit Silber verdient haben.


Cook: Sehen Sie den Silberpreis jemals seit Hoch bei 50,00 USD aus dem Jahr 1980 überschreiten?

Butler: Natürlich. Tatsächlich sehe ich nicht wie es passieren könnten. Aber nachdem der Silberpreis die letzten 60 Jahre großteils künstlich gedrückt wurde. Wenn dieser künstliche Bärenmarkt versagt, wie es sein muss, wird es eine Überreaktion nach oben geben. Die einzige Frage ist wie weit die Überreaktion geht. Ein Preis von 50,00 USD wird im kommenden Zacken möglicherweise sehr konservativ sein.

Cook: Danke Ted.


© Theodore Butler

Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de. Das Original wurde am 14.06.2005 auf der Website www.investmentrarities.com veröffentlicht.


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