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Goldmarkt in guter Verfassung

13.04.2010  |  Thorsten Proettel
Gold in Euro seit Jahresanfang um 11% gestiegen

Mit mehr als 860 Euro je Feinunze erreichte der Goldpreis in der vergangenen Woche ein neues Allzeithoch. Hierfür waren vor allem zwei Entwicklungen entscheidend: Der Euro tendierte aufgrund der Griechenland-Krise weiter schwach, so dass Gold allein schon durch die Wechselkursänderung für die Europäer teurer wurde. Gleichzeitig stieg in der Vorwoche auch noch die Gold-Notierung auf USD-Basis um mehr als 30 USD auf knapp 1.160 USD an. Dass der Dollar-Goldpreis trotz der relativen Stärke der US-Währung entgegen dem sonst üblichen Muster zulegte, wirft die Frage auf, woher der Goldpreis momentan seine Stärke bezieht.


Anleger nicht mehr allein entscheidendes Maß

Goldmünzen und -barren werden von Anlegern weiterhin nachgefragt. Etwas Unterstützung kam zudem von börsengehandelten Goldfonds, die seit Anfang Februar rund 40 Tonnen des Edelmetalls kauften. Damit befindet sich deren Gesamtbestand mit rund 1.800 Tonnen derzeit ebenfalls auf einem Allzeithoch. Als alleinige Erklärung für den Goldpreisanstieg waren die Aktivitäten der Goldfonds in den vergangenen Monaten allerdings zu schwach ausgeprägt. Während die Fonds-Emittenten im Jahr 2009 in der Zeitspanne von Anfang Januar bis zur ersten Aprilwoche für rund 13,8 Mrd. USD Gold erwarben, beträgt dieser Wert im laufenden Jahr trotz der Turbulenzen an den Anleihemärkten bisher lediglich 690 Mio. USD.

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Aussichten für Schmuckmarkt positiv

Die gute Verfassung des Goldmarktes ist derzeit auch anderen Faktoren als der Anlegernachfrage geschuldet. Der Wirtschaftsaufschwung macht sich insbesondere in den Schwellenländern in Form einer höheren Schmucknachfrage bemerkbar. Zwar befinden sich die indischen Goldimporte immer noch deutlich unterhalb ihrer Vorkrisenniveaus. Im Vergleich zur Situation vor einem Jahr sind die monatliche Einfuhren von rund 30 Tonnen jedoch beachtlich. Wahrscheinlich werden die Schmuckkäufe auch in Europa mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung wieder anziehen und das zuletzt rekordhohe Altgoldaufkommen in Asien und dem Nahen Osten dürfte bei einer Verbesserung der wirtschaftlichen Lage eher wieder zurückgehen. Drittens fehlen die Notenbanken auf der Angebotsseite derzeit fast vollständig. Im 1. Quartal war lediglich Russland im größerem Ausmaß am Markt aktiv - und zwar mit Käufen in Höhe von 33 Tonnen.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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