Interview mit Ted Butler
15.04.2010 | Theodore Butler
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Jim Cook: Wie werden die Chinesen auf einen großen Silberpreisschub reagieren?Ted Butler: Da bin ich mir nicht ganz sicher, aber wenn wir noch eine Weile dran bleiben, dann werden wir es sicher mit unseren eigenen Augen sehen können.
Jim Cook: Vor Kurzem erst legalisierte China den Silberbesitz. Sind die Chinesen eigentlich als Silberkäufer bekannt?
Ted Butler: Vor einer Weile hat es darüber zwei Berichte gegeben, aber die Informationen aus China sind dürftig. Mit Sicherheit lässt sich zumindest sagen, dass sie in Zukunft eine große Rolle spielen werden.
Jim Cook: Was ist mit dem Faktor Inflation? Gehört Silber zu den Dingen, mit denen sich Inflation ausgleichen lässt?
Ted Butler: Sicher, aber das ist eigentlich grundlegend, also brauche ich nicht viel dazu zu sagen. Es hat keinen besonderen Mehrwert, wenn man den Leuten erzählt, was sie ohnehin schon wissen.
Jim Cook: Die niedrigen Zinssätze schaden Pensionären mit festverzinslichen Papieren. Sie haben Angst, ihr wertvolles Kapital beim Silber aufs Spiel zu setzen. Was sagen Sie denen?
Ted Butler: Ich verstehe deren Dilemma. Ausreichendes und verlässliches Einkommen aus Ersparnissen ist unter den heutigen, ultra-niedrigen Zinsbedingungen kaum zu erreichen. Ich bin kein Zauberer, der Silber zu einer Anlage machen kann, die regelmäßiges Einkommen generiert. Aber ich glaube, dass es eine sichere Anlage ist, die um das Vielfache ihres Preises steigen kann. Ich glaube, dass man es zukünftig zu einem Gewinn verkaufen kann, der die aktuellen Ertragsraten von Anleihen oder Geldmarktzertifikaten mehr als schlagen wird - so wie es schon in den vergangenen 5 oder 10 Jahren der Fall gewesen ist. Ich denke, man sollte es als Alternative für Teile der derzeitigen Sparkontentypen in Betracht ziehen.
Jim Cook: Ich habe das Gefühl, wir haben in der Silberdebatte einen riesigen Meilenstein genommen. Das Hauptthema, das Sie schon Jahre zuvor ins Gespräch gebracht hatten, kam voll und ganz zur Sprache. Das bringt uns jedoch gleich zum nächsten Teil ihrer Rechnung nämlich der Prognose eines drastischen Preisanstiegs. Haben Sie je daran gedacht, dass Sie sich hier vielleicht verrechnet haben?
Ted Butler: Sicherlich denke ich daran. Aber erstaunlich ist doch Folgendes: Ich habe mir zwar immer Gedanken darüber gemacht, dass ich falsch liegen könnte, doch je mehr ich die Situation studiere, desto mehr bin ich überzeugt, dass die Preisexplosion immer noch vor uns liegt. Es ist schon ein wenig verrückt: Obwohl der Preis in den vergangenen Jahren drastisch angestiegen ist, so sind doch die bullischen Aussichten zwingender als jemals zuvor.
Jim Cook: Die ganze Zeit über haben Sie große Vorsicht und Sorgfalt an den Tag gelegt, wenn Sie Ihre Fakten präsentierten. In meinen Augen haben Sie dadurch eine sehr hohe Glaubwürdigkeit erlangt. Zudem habe ich großes Vertrauen in Ihre Prognosen gewonnen. Ich weiß, Sie mögen es nicht, wenn man Sie festnageln will, aber bis wohin wird Silber am Ende steigen?
Ted Butler: Der Grund, warum ich immer zögere, spezifische Preise zu nennen, liegt darin, dass ich es nicht weiß und auch ungern über Dinge schreibe, denen ich mir nicht sicher bin. Was aber jetzt zukünftig extrem hohe Silberpreise angeht, unter Berücksichtigung von Dynamiken, die sich im Umfeld einer Knappheit und eine Glattstellungspanik entfalten könnten, dann ist es wohl eher so, dass mein Zögern durch die Nennung eines vielleicht zu niedrigen Preisziels ausgelöst wird.
Jim Cook: Werden höhere Preise nicht auch dafür sorgen, dass mehr Silbersubstitute benutzt werden?
Ted Butler: Sicher, aber bevor es dazu kommt, wird es einige Zeit brauchen. In einer Panik mit steigenden Preisen, wird es auf kurze Sicht wohl kaum Entlastung durch Substitution geben.
Jim Cook: Was, wenn die Großen Shorts Ihre Leerverkäufe schon seit Wochen und Monaten glattstellen? Können sie das überhaupt schaffen, ohne die Preise damit in die Höhe zu treiben?
Ted Butler: In gewissem Ausmaß schon, aber denken Sie auch daran, dass der Preis schon gestiegen ist und sie müssen noch viel mehr glattstellen.
Jim Cook: Sagen Sie uns noch einmal, was passieren wird, wenn die Großen Shorts in Zukunft nicht mehr leerverkaufen?
Ted Butler: Dann ist der größte Preiskontrollmechanismus unterbrochen und wir sind in einer komplett neuen Ära.
Jim Cook: Würden Sie sagen, dass es beim Silber jetzt voll losgeht?
Ted Butler: Wenn es voll losgeht, dann werden Sie mich das nicht mehr fragen, dann sieht es jeder. Der Trick dabei ist, eben das zu erkennen, bevor der Startschuss gegeben wird. Das könnte jetzt sein.
© Theodore Butler
(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler, einem unabhängigen Berater, verfasst. Investment Rarities teilt seine Ansichten nicht notwendigerweise, diese können sich als richtig oder falsch herausstellen.) Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de. Das Original wurde am 08.04.2010 auf der Website http://news.silverseek.com veröffentlicht.
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