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Ein neuer Skandal am Horizont?

19.04.2010  |  Marc Nitzsche
Am Freitag gaben die Aktien- und auch Rohstoffmärkte gegen Nachmittag deutlich nach. Während einige Marktteilnehmer zuerst noch mit üblichen Gewinnmitnahmen rechneten, kristallisierte sich schnell heraus, dass mehr hinter der Korrektur steckt. Es wurde bekannt, dass die amerikanische Börsenaufsicht (Securities Exchange Commission = SEC) eine Klage gegen die ehemalige Investmentbank Goldman Sachs aufgebaut hat. Der Grund für dieses Vorgehen ist ein möglicher Betrug seitens der Investmentbank und einem gigantischen Hedge Fonds namens Paulson & Co.


Der 4-Milliarden Dollar Mann!

John Paulson dürfte Brancheninsidern sicherlich bekannt sein, da er im Jahr 2008 ein Einkommen von vier Milliarden US-Dollar hatte. Er hat erfolgreich auf den Verfall von hypothekenbesicherten Anleihen spekuliert und damit schätzungsweise 15 Milliarden US-Dollar für seine Investoren verdient. Heutzutage hat der Hedge Fonds Paulson & Co. mehr als 30 Milliarden US-Dollar unter Verwaltung. Die SEC wirft dem Hedge Fonds und Goldman Sachs vor, dass ein eigenes Vehikel namens "Abacus" konstruiert wurde, welches in Subprime-Anleihen investieren sollte. Kunden wurden anschließend von Goldman Sachs aufgefordert in dieses Produkt zu investieren um dadurch am Boom unter den Hypothekenanleihen partizipieren zu können.


Die Gegenpartei!

Die SEC vermutet nun jedoch, dass der Hedge Fonds Paulson & Co. die Gegenseite zu diesem neuen Vehikel einnahm und auf einen Preisverfall spekulierte. Goldman Sachs hatte dies jedoch nicht den Investoren mitgeteilt und offenbar auch verheimlicht, dass Paulson & Co. maßgeblich die Zusammensetzung des Investmentproduktes beeinflusst hat. Demnach wurden besonders stark gefährdete Anleihentranchen für den Bau verwendet. Die Folge: Eine Milliarde Verlust für die Anleger!


Deutschland klinkt sich mit ein!

Laut einem Artikel der "Welt am Sonntag" zufolge, will sich nun auch die deutsche Regierung an der Klage beteiligen. Die IKB hätte möglicherweise durch eben jenes Produkt 150 Millionen US-Dollar verloren.


Ein böses Omen!

Laut unseren Informationen aus New York und London, könnte eine ganze Klagewelle auf Goldman Sachs aber auch andere Banken zurollen, die undurchsichtige Produkte konstruiert haben. Dies kann zu einem deutlichen Einbruch der Märkte führen, da derartig große Klagen sehr unbeliebt unter den Investoren sind und schnell ungeahnte Größen annehmen können.

Erfolgreiche Rohstoff-Trades wünscht


© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader







Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de
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