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Palladium derzeit fundamental gut abgesichert

20.04.2010  |  Thorsten Proettel
Preis erreicht Spitzenniveau von 2008

Der Palladiumpreis setzte seine Klettertour in der vergangenen Woche fort und erreichte mit 548,50 USD ein neues Jahreshoch. Seit dem krisenbedingten Tief im Dezember 2008 hat sich die Notierung des silbrig-weiß glänzenden Edelmetalls damit fast verdreifacht. Zuletzt bewegte sie sich im Frühjahr 2008 auf diesem Niveau, als Elektrizitätsmangel den südafrikanischen Bergbau beeinträchtigte und den Preis für das hauptsächlich dort geförderte Platin haussieren ließ. Palladium verteuerte sich ebenfalls und stieg im selben Zeitraum sogar noch stärker an, obwohl Südafrika bei Palladium einen weit geringeren Einfluss auf das Angebot hat als bei Platin.

Die Notierungen verabschiedeten sich bereits im März 2008 von dem überhöhten Niveau. Dass sie aktuell trotz der wesentlich geringeren Aktivitäten in den etablierten Volkswirtschaften so stark ansteigen, erscheint auf den ersten Blick übertrieben. Es würde auch nicht überraschen, wenn der Preis nach der jüngsten Rallye eine Verschnaufpause einlegt und wieder unter die 500-Dollar-Marke fällt. Ein größerer Einbruch ist derzeit aber unwahrscheinlich, da viele Verbraucher aus der Industrie ihre Bestände erhöhen möchten und bei Preisrücksetzern aktiv werden.

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Angebot könnte signifikant knapper ausfallen

Auch fundamental sprechen einige Faktoren für das höhere Niveau. Im Zuge der Auflegung der ersten Palladium-ETFs in den USA Anfang Januar wurden innerhalb von nur zwei Wochen rund 11 t von den Emittenten erworben. Seitdem beträgt ihr Bedarf durchschnittlich 0,7 t pro Woche. Sollte sich dieser Trend fortsetzten, dann könnten die Anleger 2010 rund ein Fünftel des gesamten Angebots auf dem engen Markt für sich beanspruchen. Palladium profitiert darüber hinaus von der Erholung der Automobilnachfrage in den USA und der Entwicklung in China. Nach einem Rückgang auf 925.000 Einheiten im Februar wurden dort im März fast 1,3 Mio. PKWs verkauft.

Auf der Angebotsseite des Palladiummarktes richtet sich der Blick nach Russland. In den vergangenen Jahren wurde durch den Verkauf von staatlichen Palladiumbeständen ein Defizit vermieden. Nun zitiert der US-amerikanische Palladiumförderer Stillwater Mining Schätzungen, wonach die russischen Bestände nur noch 60 bis 90 t ausmachen und deshalb bald aufgebraucht sein könnten. Die Auswirkungen für den Markt wären enorm, wobei eine Verifizierung der nicht ganz uneigennützigen Darstellung von Stillwater Mining kaum möglich ist. Vor dem Hintergrund der hohen Anlegernachfrage und in Erwartung eines robusten Konjunkturverlaufs 2011 erhöhen wir dennoch unsere Prognosen auf 500/580 USD.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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