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Das Silber-Gold-Verhältnis (Teil 3)

22.04.2010  |  Adam Hamilton
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Der Höhepunkt der Aktienpanik waren die drei Wochen vom 27. Oktober bis Mitte November 2008, als der S & P 500 Aktienindex (SPX) um 30 Prozent fiel! Gold ging es während der Panik nicht wirklich gut, wobei seine Investoren lange Zeit das Gegenteil gehofft hatten, und fiel um 16,7 Prozent. Auch wenn es Gold besser ging als den allgemeinen Aktien flippten die Silberhändler total aus. Sie lösten einen Silberrückgang von 32,6 Prozent in nur vier Wochen aus!

Im Oktober 2008 erreichte der Silberpreis neue Tiefstwerte, als der SPX stark fiel. Silber folgte dem Beispiel der Börsen. Die durch den SPX-Rückgang hervorgerufene Angst nahm zeitweilig den Platz von Gold als primären Silberkurseinfluss ein. In diesen vier Monaten (September bis Dezember 2008) fiel Silbers Korrelation mit Gold auf zuvor undenkbare 52,5 Prozent. Nur ein bisschen über die Hälfte des täglichen Silberpreisverlaufes konnte man also statistisch gesehen mit dem Goldkursverlauf erklären, eine surreale Anomalie ohnegleichen.

Als sich die Lage beruhigt hatte, war der Silberpreis um 53,4 Prozent seit Juli gefallen, Gold hingegen um 23,4 Prozent. Gold erreichte einen Tiefstwert, den es seit 14 Monaten nicht mehr erreicht hatte, Silber hingegen einen Tiefstwert, den es seit 34 Monaten nicht mehr erlebt hatte. Damals informierte ich unseren Abonnenten darüber, dass Silber im Vergleich zu Gold deutlich unterbewertet wird. Also stürzten wir uns auf Silberaktien und empfohlen unseren Abonnenten Ende 2008 bestimmte Elite-Silberaktien, um die Anomalie zu beseitigen.

Silber hat sich in der Tat relativ schnell erholt, wie Sie in der Chart sehen können. Wann auch immer wir eine Marktanomalie erleben, die durch ein Stimmungsextrem hervorgerufen wurde, sollten Sie daran denken, dass sich die Anomalie nicht mehr durchsetzen kann, sobald dieses Extrem abklingt. Extreme Angst hat den Silbermarkt bestimmt, und als sich die Angst in Luft auflöste, wurde der Silberpreis in die Höhe getrieben. Von seinem Paniktiefstwert von unter 9 Dollar im November 2008 bis zu seinem letzten Höchstwert von über 19 Dollar Anfang Dezember 2009 ist der Silberpreis um 115 Prozent gestiegen. Trotz dieser vielversprechenden Gewinne hat die Silberkurserholung gerade erst begonnen.

Den Grund dafür können Sie in dieser Silber- und Gold-Chart erkennen. Auch wenn sich der Silberpreis schon weit von seinem Paniktiefstwert entfernt hat, nähert er sich nur langsam seinen Werten, die er vor der Panik erzielt hatte. In der Zwischenzeit hat der Goldpreis neue Rekordwerte erreicht, die weit über den Werten liegen, die er vor der Aktienpanik erreichte. Seit Januar 2009 ist die Korrelation erneut auf 88,5 Prozent gestiegen. In der Zeit nach der Panik konnte man also 89 Prozent des Silberkursverlaufes mit dem von Gold mathematisch belegen.

Da der Silberpreis den täglichen Goldkurs widerspiegelt und verstärkt, stehen die Chancen sehr gut, dass sich der Silberkurs weiterhin normalisiert und zu seiner ursprünglichen Beziehung zu Gold zurückkehrt. In der Chart wird deutlich, dass der Silberkurs vor der Panik dem Goldpreis dicht auf den Fersen blieb. Wenn der in Blau dargestellte Silberkurs dem in Rot dargestellten Goldkurs weiterhin folgt, müsste Silber neue Bullenmarkthöchstwerte von über 20 Dollar erzielen. Davon sind wir jedoch noch weit entfernt.

Hier kommt das Silber-Gold-Ratio ins Spiel. Das SGR drückt das zahlenmäßige Verhältnis von Silber- und Goldpreis aus. Die folgende Chart zeigt das SGR in Blau und seinen 50- und 200-Tages-Durchschnitt. Mathematisch gesehen ist das SGR durch die vielen Dezimalstellen sehr verwirrend. Aus diesem Grund kehre ich es oft zum Gold-Silber Ratio um und drehe die Achse, sodass die steigende, blaue Linie zeigt, dass der Silberpreis im Verhältnis zum Goldpreis steigt und umgekehrt. Der Silberpreis ist in Rot dargestellt.

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Viele Jahre lang vor der Panik lag das SGR bei durchschnittlichen 54,9 Prozent. Der Preis einer Unze Silber stellte also 1/55 des Preises einer Unze Gold dar. Dieses Ratio ist in der Edelmetallbergbauindustrie allgemein akzeptiert. Als die primär Silber produzierenden Unternehmen ihr Nebenprodukt Gold in Silberäquivalent für ihre SEC-Berichte umwandelten, nutzten sie die Zahl 55. Primär Gold produzierende Unternehmen nahmen die gleiche Zahl für ihr Nebenprodukt Silber.

Das SGR hat einen säkularen Aufwärtstrend erlebt, bevor die Aktienpanik 2008 die Entschlossenheit der Silberhändler in Luft auflöste. Als der Bullenmarkt voranschritt, gewann Silber im Vergleich zu Gold stetig an Boden. Das ergab natürlich auch Sinn. Da mehr Investoren vom säkularen Goldbullenmarkt erfuhren, stieg ihr Interesse in Investitionen. Hinzu kommt, dass Silber aufgrund seiner Erschwinglichkeit und seines Einflusses auf Gold die perfekte Edelmetallinvestition für die breite Masse ist. Da die Beliebtheit Silbers mit den zunehmenden Investorenzahlen steigt, erholt sich der Silberpreis schneller als Gold.

Aber die Aktienpanik sorgte für Chaos an den Börsen und der daraus resultierende Silberpreisrückgang rief einen riesigen Zusammenbruch des SGR hervor. Da Silber während der Aktienpanik schneller als Gold fiel, erlebte natürlich auch das SGR einen Rückgang und erreichte seinen niedrigsten Wert im gesamten Bullenmarkt. Auf dem Höhepunkt der Aktienpanik war eine Unze Silber 1/84 einer Unze Gold wert! Es war der Silberausverkauf schlechthin, der sich als fantastische Kaufgelegenheit entpuppte.





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