Neue Euronoten - Bald Inflationsgeld oder Sicherheitsmaßnahme?
28.04.2010 | Jan Kneist
Im Dezember meldete das Thüringer Unternehmen Ruhlamat den größten Auftrag in der Firmengeschichte. Innerhalb von 2 Jahren soll das Unternehmen 14 Banknoten-Bearbeitungsmaschinen an eine nicht genannte süddeutsche Firma liefern. Die Vermutung liegt nahe, daß es sich dabei um die Münchner Giesecke & Devrient GmbH handelt.
Diese Meldung sorgte für Spekulationen, ob es sich dabei um Vorbereitungen auf eine erwartete Hyperinflation handelt. Ein Blick in den Jahresbericht der EZB gibt einige Hintergrundinformationen. Auf Seite 127 liest man, daß seit 2008 an den Druckvorlagen für die neue Banknotenserie zur Erhöhung der Sicherheit gearbeitet wird. Auch in 2010 würden die Arbeiten fortgesetzt. Ein Zeitpunkt der Einführung ist nicht genannt, jedoch sollen die Noten gestaffelt über mehrere Jahre eingeführt werden.
Die beiden nachfolgenden Schaubilder aus dem EZB-Bericht zeigen, daß seit 2007 die Anzahl gefälschter Noten tatsächlich deutlich zunimmt. Besonders 20 € und 50 € Scheine werden gefälscht.
Dennoch ist die Anzahl gefälschter Noten (2009: 860.000 erkannte Fälle, Anlaufphase 2002: ca. 180.000) im Verhältnis zum umlaufenden Nominalwert nicht überproportional gestiegen, im Verhältnis zur Stückzahl aber deutlich. Dies ist auch nicht verwunderlich und ein allgemein beobachtetes Phänomen, daß mit der Länge der Umlaufzeit einer Notenserie die Fälschungen besser werden.
Waren 2002 ca. 8 Mrd. Banknoten im Umlauf, so stieg diese Zahl bis Ende 2009 auf ca. 12,5 Mrd. Stück (vgl. Abbildung). Diesem moderaten Anstieg der Anzahlt steht ein drastischer Anstieg des Nominalwerts gegenüber, der im gleichen Zeitraum von gut 200 Mrd. auf fast 800 Mrd. € wuchs.
Das Mengenwachstum der Noten bleibt also deutlich hinter dem Nominalwachstum zurück, weil immer mehr Noten mit hohen Nominalwerten gedruckt werden. Im Schaubild erkennt man einen Knick im Herbst 2008, der vermutlich von der Lehman-Pleite und er folgenden Panik herrührt. Die Banken verzeichneten damals, vermutlich als Geste des Mißtrauens gegenüber den Banken, hohe Barabflüsse, die schnell mit neuen Noten gedeckt werden mußten.
Selbst die EZB räumt ein, daß Euronoten mit hohen Nominalen meist gehortet werden, erhebliche "Kaufkraft" ist also zur Zeit unkontrollierbar gehortet und könnte im Falle einer Panik (ausufernde Griechenland-Rettung, Übergreifen auf andere "PIGS") plötzlich nachfragewirksam werden.
Es mag sein, daß auch für diesen Fall die Planungen für die neue Banknotenserie im Hintergrund ablaufen. Da schon seit Jahren an der neuen Serie gearbeitet wird, ist davon auszugehen, daß die Noten entweder fertig sein oder kurz vor der Vollendung stehen. Die Öffentlichkeit weiß davon nichts und könnte jederzeit überrascht werden.
© Jan Kneist
Metals & Mining Consult Ltd.
Diese Meldung sorgte für Spekulationen, ob es sich dabei um Vorbereitungen auf eine erwartete Hyperinflation handelt. Ein Blick in den Jahresbericht der EZB gibt einige Hintergrundinformationen. Auf Seite 127 liest man, daß seit 2008 an den Druckvorlagen für die neue Banknotenserie zur Erhöhung der Sicherheit gearbeitet wird. Auch in 2010 würden die Arbeiten fortgesetzt. Ein Zeitpunkt der Einführung ist nicht genannt, jedoch sollen die Noten gestaffelt über mehrere Jahre eingeführt werden.
Die beiden nachfolgenden Schaubilder aus dem EZB-Bericht zeigen, daß seit 2007 die Anzahl gefälschter Noten tatsächlich deutlich zunimmt. Besonders 20 € und 50 € Scheine werden gefälscht.
Dennoch ist die Anzahl gefälschter Noten (2009: 860.000 erkannte Fälle, Anlaufphase 2002: ca. 180.000) im Verhältnis zum umlaufenden Nominalwert nicht überproportional gestiegen, im Verhältnis zur Stückzahl aber deutlich. Dies ist auch nicht verwunderlich und ein allgemein beobachtetes Phänomen, daß mit der Länge der Umlaufzeit einer Notenserie die Fälschungen besser werden.
Waren 2002 ca. 8 Mrd. Banknoten im Umlauf, so stieg diese Zahl bis Ende 2009 auf ca. 12,5 Mrd. Stück (vgl. Abbildung). Diesem moderaten Anstieg der Anzahlt steht ein drastischer Anstieg des Nominalwerts gegenüber, der im gleichen Zeitraum von gut 200 Mrd. auf fast 800 Mrd. € wuchs.
Das Mengenwachstum der Noten bleibt also deutlich hinter dem Nominalwachstum zurück, weil immer mehr Noten mit hohen Nominalwerten gedruckt werden. Im Schaubild erkennt man einen Knick im Herbst 2008, der vermutlich von der Lehman-Pleite und er folgenden Panik herrührt. Die Banken verzeichneten damals, vermutlich als Geste des Mißtrauens gegenüber den Banken, hohe Barabflüsse, die schnell mit neuen Noten gedeckt werden mußten.
Selbst die EZB räumt ein, daß Euronoten mit hohen Nominalen meist gehortet werden, erhebliche "Kaufkraft" ist also zur Zeit unkontrollierbar gehortet und könnte im Falle einer Panik (ausufernde Griechenland-Rettung, Übergreifen auf andere "PIGS") plötzlich nachfragewirksam werden.
Es mag sein, daß auch für diesen Fall die Planungen für die neue Banknotenserie im Hintergrund ablaufen. Da schon seit Jahren an der neuen Serie gearbeitet wird, ist davon auszugehen, daß die Noten entweder fertig sein oder kurz vor der Vollendung stehen. Die Öffentlichkeit weiß davon nichts und könnte jederzeit überrascht werden.
© Jan Kneist
Metals & Mining Consult Ltd.