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Gold lässt in mittlerer Frist positiven Zug vermissen

27.04.2010  |  Manfred Wolter
Im November diagnostizierten wir bei einem Kurs von knapp 1.200 USD einen intakten, mittelfristigen, bullishen Trendkanal in Kombination mit kurzfristig überhitzten Oszillatoren und trauten dem Goldpreis erhebliches Potenzial binnen sechs Monaten zu, solange die Horizontale bei knapp 1.000 USD nicht per weekly Close unterschritten wird. Letztere Bedingung ist erfüllt, aber die Performance seit dem erfolglosen Test der 1.060 USD (Spike bis knapp 1.050 USD) bleibt eindeutig hinter unseren Erwartungen zurück.

Gelingt der Weg über die 1.163 USD, so wartet der mittelfristige Trendwiderstand inzwischen bei 1.270 USD, aber selbst ein zügiger Test dieser Marke bliebe unter Performanceaspekten deutlich hinter den entsprechenden Daten der Ausbrüche vom September 2005 und vom September 2007 zurück. Auf der anderen Seite gilt Vorsicht für die Bullen, wenn die parallel zum 200er daily SMA steigende Trendlinie (blau, aktuell ca. 1.105 USD) per Close unterschritten wird, da ein neues Jahrestief das nächste Target wäre (mittelfristiger Aufwärtstrend unverändert erst bei weekly Close unter 990 USD gefährdet).

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Die Indikatoren laufen daily durchgängig auf neutralem Niveau seitwärts, aber die fehlende Performance im Vergleich zu den oben erwähnten Ausbrüchen sorgt auf Monatsbasis für eine belastende Divergenz der Oszillatoren. Mit einem intakten Aufwärtstrend lässt sich dieser Status durch Zeitablauf heilen, aber es sollten aus bullisher Perspektive keine weiteren belastenden Signale wie z.B. ein Trendbruch hinzu kommen.

Fazit: Sowohl auf die kurze Frist (10 Wochen) als auch langfristig (10 Jahre) liegt bullishe Charttechnik vor, aber das mittelfristige Bild lässt positiven Zug vermissen und liefert zusätzlich eine Divergenz. Vorhandene Trading Longs bleiben haltenswert, solange die Trendunterstützung bei gut 1.100 USD nicht unterschritten wird. Erst der Ausbruch über 1.163 USD würde jedoch den Weg für weitere 100 USD öffnen.


© Manfred Wolter
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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