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Blick über den (goldenen) Tellerrand hinaus

27.04.2010  |  Thorsten Proettel
Kurzfristig kaum Risiken in Sicht

Wie bereits an dieser Stelle geschildert, scheint sich der Goldmarkt derzeit in guter Verfassung zu befinden, wodurch weitere, moderate Preissteigerungen möglich sind (vgl. Commodities Weekly vom 12.04. und vom 19.04). Gleichzeitig erscheint das Risiko eines deutlichen Preiseinbruchs in unserem Hauptszenario momentan gering. Sollten die Goldnotierungen beispielsweise bei einer Fortsetzung der USDollar-Stärke dennoch unter Druck kommen, dann dürfte dies höhere Schmuckkäufe insbesondere in den Schwellenländern Asiens und des Nahen Ostens nach sich ziehen. Auch der eine oder andere Anleger wird wahrscheinlich auf eine günstige Einstiegsgelegenheit warten. Nicht zuletzt könnte der so genannte China-Put stützen. Damit ist die mutmaßliche Bereitschaft der chinesischen und anderer Notenbanken gemeint, Gold bei niedrigen Preisen aufzukaufen. An der Börse geschehen die größten Kursund Preiseinbrüche jedoch häufig zu solchen Zeitpunkten, wenn dies am wenigsten erwartet wird. Deshalb stellt sich auch uns die Frage, welche Entwicklungen den Goldpreis zukünftig negativ beeinflussen können.

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Mittelfristige Risiken derzeit noch kein Thema

Die täglichen Schwankungen der Goldnotierung werden von Veränderungen der Minenförderung kaum beeinflusst. Mittel- bis langfristig muss sich eine Erhöhung der Förderung jedoch auswirken, da hierdurch das Goldangebot steigt. Im vergangenen Jahr kletterte die Ausbeute der Goldminen entgegen unserer Erwartung um 7% auf 2.572 t. Das zusätzliche Goldangebot konnte problemlos vom Markt absorbiert werden, da die Investmentnachfrage außerordentlich hoch ausfiel. Sollte sich der Förderanstieg aber in einer ähnlichen Größenordnung fortsetzen, dann könnte dies bereits in zwei oder drei Jahren auf den Notierungen lasten. Ein weiteres Risiko für den Goldpreis besteht im Verhalten von institutionellen Anlegern, die sich hauptsächlich im vergangenen Jahr günstig mit Notenbankliquidität eindeckten und das Geld am Goldmarkt anlegten.

Sofern die Notenbanken die Geldversorgung verteuern, könnten pragmatische Banken und Hedge-Fonds dazu übergehen, ihre Investments wieder aufzulösen. Die Netto-Long-Position der Non-Commercials in rechnerischer Höhe von aktuell etwa 630 Tonnen Gold gibt übrigens nur eine ungefähre Ahnung von der Positionierung dieser Anleger, da ihnen auch der außerbörsliche Handel mit Terminkontrakten oder der direkte Kauf von Standardgoldbarren offensteht.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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