Aussichten für Mai trüben sich ein
30.04.2010 | Thorsten Proettel
Das Hochdruckgebiet Quinn bescherte Mitteleuropa in dieser Woche sommerlich warmes Wetter und vereinzelt wurde es sogar zum Anlass für die Eröffnung von Freibädern genommen. Doch mit dem Maianfang kommt Tief Sieglinde, die nach Angaben des deutschen Wetterdienstes in den nächsten Tagen für Regenschauer und Gewitter sorgen wird. Ähnlich verhält es sich mit der Weltwirtschaft und damit den Perspektiven für die Rohstoffmärkte. Im Frühlingsmonat April setzte sich die heitere Tendenz der Konjunkturbarometer zunächst fort. Beispielsweise stieg der viel beachtete ifo-Geschäftsklimaindex erstmals seit Sommer 2008 wieder über 100 Punkte, womit eine günstige Einschätzung der wirtschaftlichen Perspektiven markiert wird. Als Folge kletterten die Preise für Öl und Industriemetalle auf neue Jahreshochs, obwohl die größtenteils vollen Lager eher ein Überangebot und damit tiefere Notierungen signalisieren.
Doch so schnell, wie ein neues Tiefdruckgebiet die Temperaturen abstürzen lässt, so grundlegend kann sich auch die bislang sonnige konjunkturelle Lage durch die jüngsten Ereignisse rund um die griechische Staatsschuldenkrise verändern. Zwar ist die Kuh mit den geplanten Transfervorschlägen erst einmal vom Eis geholt und somit Zeit gewonnen worden. Doch das halbherzige Verhalten der Politik, die eher Öl denn Wasser ins Feuer gegossen hat, könnte von Spekulanten als Einladung zum Angriff auf weitere Randstaaten der Eurogruppe verstanden werden. Der Kollateralschaden für die Wirtschaft ist bereits jetzt immens, denn letztendlich sind die Zukunftserwartungen von Konsumenten wie Produzenten die treibende Kraft hinter einem Aufschwung.
Sollte es zu einem Zahlungsausfall Griechenlands oder eines anderen Staates kommen, dann springen die Konjunkturampeln von Frühlingserwachen auf Winterfrost. Doch auch so könnte die sommerliche Periode an den Rohstoffmärkten erst einmal unterbrochen werden. Die Griechenlandkrise hat gezeigt, dass sehr große Gefahren für den Aufschwung bestehen und keineswegs immer rationale Lösungswege beschritten werden. Findet in diesem Zusammenhang eine stärkere Beachtung der fundamentalen Rahmendaten statt, dann dürften sich nicht nur die Temperaturen, sondern auch die Preise für Öl & Co. im Mai wieder in tieferen Regionen bewegen.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Doch so schnell, wie ein neues Tiefdruckgebiet die Temperaturen abstürzen lässt, so grundlegend kann sich auch die bislang sonnige konjunkturelle Lage durch die jüngsten Ereignisse rund um die griechische Staatsschuldenkrise verändern. Zwar ist die Kuh mit den geplanten Transfervorschlägen erst einmal vom Eis geholt und somit Zeit gewonnen worden. Doch das halbherzige Verhalten der Politik, die eher Öl denn Wasser ins Feuer gegossen hat, könnte von Spekulanten als Einladung zum Angriff auf weitere Randstaaten der Eurogruppe verstanden werden. Der Kollateralschaden für die Wirtschaft ist bereits jetzt immens, denn letztendlich sind die Zukunftserwartungen von Konsumenten wie Produzenten die treibende Kraft hinter einem Aufschwung.
Sollte es zu einem Zahlungsausfall Griechenlands oder eines anderen Staates kommen, dann springen die Konjunkturampeln von Frühlingserwachen auf Winterfrost. Doch auch so könnte die sommerliche Periode an den Rohstoffmärkten erst einmal unterbrochen werden. Die Griechenlandkrise hat gezeigt, dass sehr große Gefahren für den Aufschwung bestehen und keineswegs immer rationale Lösungswege beschritten werden. Findet in diesem Zusammenhang eine stärkere Beachtung der fundamentalen Rahmendaten statt, dann dürften sich nicht nur die Temperaturen, sondern auch die Preise für Öl & Co. im Mai wieder in tieferen Regionen bewegen.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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