Nationalismus wird zur Last im Rohstoffsektor
10.04.2012 | Jürgen Büttner
Gewinne machen viele Menschen gierig.
Dieser Wesenszug zeigt sich derzeit auch ganz deutlich im Rohstoffsektor. Denn es werden immer häufiger neue Gesetze erlassen, die dem jeweiligen Staat mehr Zugriffe auf die im Rohstoffsektor erzielten Gewinne ermöglichen.
Als Bewies für diese These taugen gleich mehrere Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit. So soll etwa in Indonesien eine 25%-ige Exportsteuer auf Kohle und Basismetalle, die 2013 sogar auf 50% steigen soll. Außerdem soll kein ausländisches Unternehmen im zehnten Produktionsjahr mehr als 50% an einem Projekt halten.
Ähnlich sieht es auch in Simbabwe aus. Dort hat sich mit Impala Platinum der zweitgrößte Platinproduzent weltweit schon dazu bereit erklärt, die Mehreit an der Zimplats Mine an schwarze Simbabwer abzugeben.
Und das sind wie geschrieben keine Einzelfälle. Die Beratungsgesellschaft Ernst & Young listet in einer Studie zum Thema Nationalismus im Rohstoffsektor gleich 25 Länder auf, in denen alleine im Vorjahr eine Verschärfung der Steuer- und Royalty-Vorschriften verfügt oder geplant worden ist. Besonders stark ist die Tendenz in Afrika zu beobachten.
Doch die Eingriffe beschränken sich nicht nur auf diese Region oder auf Staaten wie Simbabwe und Venezuela, von denen man wegen der dortigen autoritären Herrscher ohnehin nichts Gutes erwartet. Sondern ein stärkeres Schröpfen der Branche ist auch in etablierten Demokratien und traditionellen Bergbauländern wie Australien zu beobachten. In "Down Under" wurde eben erst ein umstrittenes Bergbaugesetz verabschiedet, dass eine Besteuerung von so genannten "Super Profits" von maximal 30 Prozent beinhaltet.
Nun ist es natürlich legitim, wenn Staaten versuchen, möglichst stark von ihrem Rohstoffreichtum zu profitieren. Kritisch wird es aus Anlegersicht aber, wenn es zu willkürlichen Eingriffen kommt und die ursprünglichen Investitionsrechnungen deswegen nicht mehr aufgehen. Letztlich kann das dann sogar zu einem Bumerang für die Staaten selbst werden. Insbesondere dann, wenn ein Investitionsstandort dadurch uninteressanter wird oder zu gewichtig werdende Staatsunternehmen unprofitabel arbeiten.
Für Investoren im Rohstoffsektor bedeutet der neue Trend, Länderrisiken noch genauer unter die Lupe zu nehmen und es dürfte deswegen mittelfristig auch zu Umschichtungen von Kapital kommen. Außerdem droht wegen der zunehmenden politischen Risiken auch ein wachsender Bewertungsabschlag für Rohstoffaktien.
Erfolgreiche Rohstoff-Trades wünscht
© Jürgen Büttner
Chefredakteur Rohstoff-Trader
Dieser Wesenszug zeigt sich derzeit auch ganz deutlich im Rohstoffsektor. Denn es werden immer häufiger neue Gesetze erlassen, die dem jeweiligen Staat mehr Zugriffe auf die im Rohstoffsektor erzielten Gewinne ermöglichen.
Als Bewies für diese These taugen gleich mehrere Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit. So soll etwa in Indonesien eine 25%-ige Exportsteuer auf Kohle und Basismetalle, die 2013 sogar auf 50% steigen soll. Außerdem soll kein ausländisches Unternehmen im zehnten Produktionsjahr mehr als 50% an einem Projekt halten.
Ähnlich sieht es auch in Simbabwe aus. Dort hat sich mit Impala Platinum der zweitgrößte Platinproduzent weltweit schon dazu bereit erklärt, die Mehreit an der Zimplats Mine an schwarze Simbabwer abzugeben.
Und das sind wie geschrieben keine Einzelfälle. Die Beratungsgesellschaft Ernst & Young listet in einer Studie zum Thema Nationalismus im Rohstoffsektor gleich 25 Länder auf, in denen alleine im Vorjahr eine Verschärfung der Steuer- und Royalty-Vorschriften verfügt oder geplant worden ist. Besonders stark ist die Tendenz in Afrika zu beobachten.
Doch die Eingriffe beschränken sich nicht nur auf diese Region oder auf Staaten wie Simbabwe und Venezuela, von denen man wegen der dortigen autoritären Herrscher ohnehin nichts Gutes erwartet. Sondern ein stärkeres Schröpfen der Branche ist auch in etablierten Demokratien und traditionellen Bergbauländern wie Australien zu beobachten. In "Down Under" wurde eben erst ein umstrittenes Bergbaugesetz verabschiedet, dass eine Besteuerung von so genannten "Super Profits" von maximal 30 Prozent beinhaltet.
Nun ist es natürlich legitim, wenn Staaten versuchen, möglichst stark von ihrem Rohstoffreichtum zu profitieren. Kritisch wird es aus Anlegersicht aber, wenn es zu willkürlichen Eingriffen kommt und die ursprünglichen Investitionsrechnungen deswegen nicht mehr aufgehen. Letztlich kann das dann sogar zu einem Bumerang für die Staaten selbst werden. Insbesondere dann, wenn ein Investitionsstandort dadurch uninteressanter wird oder zu gewichtig werdende Staatsunternehmen unprofitabel arbeiten.
Für Investoren im Rohstoffsektor bedeutet der neue Trend, Länderrisiken noch genauer unter die Lupe zu nehmen und es dürfte deswegen mittelfristig auch zu Umschichtungen von Kapital kommen. Außerdem droht wegen der zunehmenden politischen Risiken auch ein wachsender Bewertungsabschlag für Rohstoffaktien.
Erfolgreiche Rohstoff-Trades wünscht
© Jürgen Büttner
Chefredakteur Rohstoff-Trader