Griechen bestätigen Bedeutung von Gold eindrucksvoll
04.05.2010 | Thorsten Proettel
Griechenlandkrise animiert Anleger zum Kauf
Am Wochenende verabschiedete das griechische Kabinett einen Sparplan und die Finanzminister der Eurogruppe brachten zusammen mit dem IWF ein Hilfspaket über 140 Mrd. Euro auf den Weg. Einer weiteren Eskalation der Krise wird damit vorgebeugt. Wäre es allerdings zu einem Zahlungsausfall der Griechen gekommen, dann wäre ein Dominoeffekt auf den Weltfinanzmärkten die zwingende Folge gewesen. In diesem Szenario wären die Preise der hauptsächlich industriell genutzten weißen Edelmetall wieder unter Druck geraten und Gold hätte als sicherer Hafen profitiert. Dies zeigte sich auch in den vergangenen Tagen, als die Bestände der physisch gedeckten Goldfonds teilweise neue Höchststände erreichten.
Auch Goldmünzen und -barren erlebten mancherorts wieder einen Ansturm wie nach der Lehman-Pleite im Sommer 2008. Der Goldpreis profitierte und notiert mit derzeit über 1.180 US-Dollar je Feinunze nur noch rund 4% unterhalb des Dollar-Hochs vom letzten Dezember. Auf Basis der europäischen Gemeinschaftswährung kostet Gold mit aktuell 890 Euro pro Feinunze so viel wie noch nie. Kurzfristig könnten die Preise nach der erfolgreichen Rettungsaktion wieder zurückgehen. Eine Abkehr der Anleger von Gold erscheint nach den jüngsten Turbulenzen aber unwahrscheinlicher als zuvor.
Platin und Palladium profitieren vom Aufschwung
Die Preise der weißen Edelmetalle Platin und Palladium wurden von der Staatsschuldenkrise nur kurzfristig negativ beeinflusst. Beide notieren fast auf ihren Jahreshochs. Grundsätzlich besteht durch den Konjunkturaufschwung und die damit wahrscheinlichere Belebung der Fahrzeugnachfrage in Europa und Nordamerika weiteres Aufwärtspotenzial. Auch die anderen industriellen Sektoren dürften 2010 wieder mehr Platin und Palladium nachfragen. 2009 waren ihre Käufe nach Angaben von GFMS um 30% bzw. um 10% gegenüber 2008 eingebrochen. Die vergleichsweise hohen Vorräte der Juweliere und der gestiegene Preis dürften sich dagegen in den kommenden Monaten dämpfend auf die Nachfrage aus der Schmuckbranche auswirken.
Als kurzfristiger Preistreiber könnte sich im nächsten Monat die Fußball- Weltmeisterschaft in Südafrika erweisen. Das sportliche Großereignis dürfte den Strombedarf zusätzlich erhöhen und macht vor dem Hintergrund der maroden südafrikanischen Elektrizitätswirtschaft Stromabschaltungen für die Minenindustrie wahrscheinlicher. Da die Kap-Republik die weltweite Nr. 1 der Platin- und die Nr. 2 der Palladiumförderung ist, hätte ein Förderausfall entsprechende Folgen für die Edelmetallbörsen.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Am Wochenende verabschiedete das griechische Kabinett einen Sparplan und die Finanzminister der Eurogruppe brachten zusammen mit dem IWF ein Hilfspaket über 140 Mrd. Euro auf den Weg. Einer weiteren Eskalation der Krise wird damit vorgebeugt. Wäre es allerdings zu einem Zahlungsausfall der Griechen gekommen, dann wäre ein Dominoeffekt auf den Weltfinanzmärkten die zwingende Folge gewesen. In diesem Szenario wären die Preise der hauptsächlich industriell genutzten weißen Edelmetall wieder unter Druck geraten und Gold hätte als sicherer Hafen profitiert. Dies zeigte sich auch in den vergangenen Tagen, als die Bestände der physisch gedeckten Goldfonds teilweise neue Höchststände erreichten.
Auch Goldmünzen und -barren erlebten mancherorts wieder einen Ansturm wie nach der Lehman-Pleite im Sommer 2008. Der Goldpreis profitierte und notiert mit derzeit über 1.180 US-Dollar je Feinunze nur noch rund 4% unterhalb des Dollar-Hochs vom letzten Dezember. Auf Basis der europäischen Gemeinschaftswährung kostet Gold mit aktuell 890 Euro pro Feinunze so viel wie noch nie. Kurzfristig könnten die Preise nach der erfolgreichen Rettungsaktion wieder zurückgehen. Eine Abkehr der Anleger von Gold erscheint nach den jüngsten Turbulenzen aber unwahrscheinlicher als zuvor.
Platin und Palladium profitieren vom Aufschwung
Die Preise der weißen Edelmetalle Platin und Palladium wurden von der Staatsschuldenkrise nur kurzfristig negativ beeinflusst. Beide notieren fast auf ihren Jahreshochs. Grundsätzlich besteht durch den Konjunkturaufschwung und die damit wahrscheinlichere Belebung der Fahrzeugnachfrage in Europa und Nordamerika weiteres Aufwärtspotenzial. Auch die anderen industriellen Sektoren dürften 2010 wieder mehr Platin und Palladium nachfragen. 2009 waren ihre Käufe nach Angaben von GFMS um 30% bzw. um 10% gegenüber 2008 eingebrochen. Die vergleichsweise hohen Vorräte der Juweliere und der gestiegene Preis dürften sich dagegen in den kommenden Monaten dämpfend auf die Nachfrage aus der Schmuckbranche auswirken.
Als kurzfristiger Preistreiber könnte sich im nächsten Monat die Fußball- Weltmeisterschaft in Südafrika erweisen. Das sportliche Großereignis dürfte den Strombedarf zusätzlich erhöhen und macht vor dem Hintergrund der maroden südafrikanischen Elektrizitätswirtschaft Stromabschaltungen für die Minenindustrie wahrscheinlicher. Da die Kap-Republik die weltweite Nr. 1 der Platin- und die Nr. 2 der Palladiumförderung ist, hätte ein Förderausfall entsprechende Folgen für die Edelmetallbörsen.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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