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Anleger weiter zurückhaltend, weiße Edelmetalle zuletzt schwach

14.04.2012  |  Thorsten Proettel
Impulse für Anlegerkäufe fehlen

Der Goldpreis fiel kurz vor Ostern bis auf 1.612 USD zurück, erholte sich in den letzten Tagen jedoch wieder und notiert derzeit im Bereich von 1.674 USD. Ein Grund für die Schwäche waren unter anderem verschiedene Aussagen von US-Notenbankchef Bernanke, die als Absage an neuerliche Programme der quantitativen Lockerung gedeutet wurden.

In diesem Sinne gilt Alles als bearish für Gold, was auf eine strengere Geldpolitik hinweist. Daneben wurden die Notierungen des Edelmetalls vor allem wieder vom Auf und Ab an den Aktienmärkten beeinflusst.

Käufe von Anlegern spielten dagegen kaum eine Rolle. Das Geschäft mit Münzen und Barren verläuft hierzulande weiter schleppend. Auch international halten sich Investoren derzeit eher zurück. Die Bestände der wichtigsten börsengehandelten und physisch hinterlegten Goldpapiere haben sich in den vergangenen Wochen kaum bewegt.

Ohne neue Eskalationsstufen der Staatsschuldenkrise fehlen offenbar Impulse, neue Goldkäufe zu tätigen. Momentan spricht daher alles für eine Fortsetzung der Seitwärtsbewegung im Bereich von 1.700 USD je Feinunze.

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Türkische Banken nutzen Gold für Mindestreserve

Unabhängig von der Stimmung an den Märkten befinden sich diverse Notenbanken weiterhin auf der Käuferseite des Marktes. Im 1. Quartal erhöhten die russischen Währungshüter ihre Bestände auf mehr als 880 Tonnen. Auch aktive Goldtrader wie die Philippinen und Sri Lanka kauften Edelmetall, während Bolivien per Saldo zuletzt auf der Verkäuferseite stand. Interessanterweise weist die türkische Notenbank mit rund 206 Tonnen Gold entscheidend höhere Reserven als in der Vergangenheit aus. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um Goldkäufe am Markt, sondern um eine geldpolitische Besonderheit:

Die Notenbank hatte es bereits im September letzten Jahres den Geschäftsbanken ermöglicht, einen Teil ihrer Mindestreserveanforderungen mit Gold zu erfüllen. Hierdurch sollen zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Erstens kommt die Notenbank auf diesem Weg an erstklassige Sicherheiten, die sie im Bedarfsfall zur Verteidigung der angeschlagenen Lira einsetzen könnte.

Zweitens werden hierdurch die Liquiditätsspielräume der Geschäftsbanken erhöht. Viele verfügen ohnehin über Goldbestände, die sie für Kunden verwalten. Nun kann das Edelmetall aus Sicht der Banken noch einen weiteren Zweck erfüllen. Ob die Verwendung des Goldes für die Notenbank auch im Sinne der Kunden ist, ist eine andere Frage. Bei den oben erwähnten physisch besicherten Wertpapiere wäre eine solche Weitergabe jedenfalls ausgeschossen.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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