Cushing macht die Kurve steil!
14.05.2010 | Dr. Frank Schallenberger
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Im schlechtesten Fall liegt also die Restkapazität am Lieferort für WTI nur noch bei 3 Mio. Barrel. Sollte der Trend der letzten acht Wochen sich fortsetzen, könnte diese Grenze bereits Anfang Juni erreicht sein. Dann bliebe den Produzenten nur noch der relativ teure Weitertransport oder der Verkauf um (fast) jeden Preis. Dieses Szenario wirft seine Schatten bereits voraus, denn hohe Lagerbestände bei Rohstoffen gehen typischerweise mit Preisabschlägen am kurzen Ende der Terminkurve einher. So lässt sich auch erklären, dass trotz der besseren physikalischen Eigenschaften von WTI im Vergleich zu Brent momentan das US-Leichtöl mit einem Abschlag von rund 5 USD oder etwa 6,5% notiert. Der Preisverfall am kurzen Ende zeigt sich in der zunehmenden Steilheit der Terminkurve. Immerhin kosten WTI-Kontrakte mit Liefertermin Juni 2011 fast 17% mehr als die im Juni 2010 fälligen Kontrakte. Im Januar und Februar 2009 hatte sich der Brent/WTI-Spread schon einmal bis auf über 8 USD ausgeweitet. Bis zum Auslaufen des WTI-Juni-Kontrakts am 20. Mai könnte sich diese Spread-Ausweitung durchaus wiederholen.
Mittelfristig dürften die solidere US-Konjunktur und die anlaufende Driving Season in den USA die Lager in Cushing jedoch wieder merklich schrumpfen lassen, so dass sich auch der eigentlich angemessene Aufschlag von WTI gegenüber Brent in Höhe von 1 bis 2 USD wieder einstellen wird.
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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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