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"Anstieg des Goldpreises auf 5.000 US-Dollar ist möglich"

20.05.2010  |  Johann A. Saiger
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Der Umstand, dass die hyperinflationäre Geldmengenausweitung in einem deflationären Umfeld erfolgt ist, hat dafür gesorgt, dass die Geldmengenflut keine Hyperinflation ausgelöst hat. Diese Liquiditätsspritze hat auch wieder für eine relativ rasche Erholung der Konjunktur sowie der Aktien-, Rohstoff- und Edelmetall börsen gesorgt. Doch die Krise ist noch (lange) nicht ausgestanden. Die Schulden- und Geldmenge klafft immer noch weit auseinander. Ein zweiter Deflationsschock mit einer unmittelbar danach einsetzenden dramatischen Geldmengenausweitung zeichnet sich unserer Meinung nach schon immer deutlicher ab. Dafür sprechen die seit Juli 2009 wieder feststellbaren stark rückläufigen (US-)Geldmengen-Zuwachsraten. Mit dieser "Doppelstrategie" - Inflationsschock mit anschließender hyperinflationärer Geldmengenausweitung - kann eine totale Hyperinflation wie Weimar 1922 oder jüngst in Zimbabwe vermieden werden. Aber auch eine Deflations-/Depressionskrise mit einem totalen Niedergang der Weltwirtschaft kann damit verhindert werden.


MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Wie steht es am Ende mit dem Vertrauen der Investoren in die Papierwährungen?

Johann A. Saiger: Da bei dieser Strategie letztlich aber die Inflationstendenzen klar überwiegen, wird das Vertrauen breiter Bevölkerungskreise in Papierwährungen in nächster Zeit laufend schwinden.


MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Wie können Regierungen das Vertrauen in Währungen wieder aufbauen?

Johann A. Saiger: Nachhaltig kaum noch. Lediglich bei - vorübergehenden und abwechselnden - Teilerholungen von Währungen können kurzzeitig (falsche) Eindrücke vermittelt werden, dass Währungen sich auch wieder nachhaltig erholen könnten. Dabei handelt es sich aber bloß um kurzfristige "Kursverzerrungen".


MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Anleger können auf Gold oder auf Goldminen setzen. Was bietet Investoren mehr Gewinnpotenzial?

Johann A. Saiger: Wir empfehlen - zwecks Risikostreuung - beides. Grundsätzlich muss aber angemerkt werden, dass die Goldminen sehr viel volatiler reagieren. Der Goldpreis hat sich seit 2001 mit einem Anstieg von 250 US-Dollar auf (bislang) 1.225 US-Dollar knapp verfünffacht. Der NYSE (AMEX) HUI Goldbugs Index (führender Index ungehedgter Goldminenwerte) hat sich mit einem Anstieg von 35 auf bislang 519 knapp verfünfzehnfacht! Im "MIDAS-Goldbrief" wurden übrigens viele dieser Werte und auch die ABN AMRO Zertifikate sowie der ETF auf diesen Index seither laufend empfohlen.


MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Wie sehen Sie die aktuelle Situation bei Gold? Lohnt derzeit der Golderwerb für Anleger, die auf Sicht von sechs bis zwölf Monate agieren?

Johann A. Saiger: Goldanlagen und Spekulation sollten in den nächsten 24 bis 36 Monaten als ganz vordringlich angesehen werden. Schließlich erwarten wir - innerhalb dieser Zeitspanne - noch den allergrößten Anstieg des Goldpreises. Allerdings darf keinesfalls davon ausgegangen werden, dass diese Anstiege kontinuierlich erfolgen werden. Ganz im Gegenteil: Die von uns erwarteten Kursexzesse werden unter allergrößten Schwankungen stattfinden. In den nächsten Wochen besteht sogar die Gefahr, dass der Goldpreis noch deutlich zurückkommt. (Dies ändert aber nichts an meiner 5000-Dollar-Prognose bis 2012)! Nachdem wir noch einen "Deflationsschock" erwarten, wird es zwischendurch auch sinnvoll sein, physische Bestände, Zertifikate und ETFs vor übergehend "abzusichern".

Richtiges Timing und Flexibilität werden in den nächsten zwei Jahren von alles entscheidender Bedeutung sein. Aus heutiger Sicht könnte es entweder noch im Januar oder sodann ab März/ April noch zu einem markanten Kurseinbruch kommen. Ab der zweiten Jahreshälfte erwarten wir eine gewaltige Hausse. Doch auch diese Hausse wird nicht bis Ende 2010 durchgehend anhalten.

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Quelle: Midas; Stand: 15.01.2010; Vertikale Linien markieren Trendwechsel


© Johann A. Saiger / RBS



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