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Rohstoff Express: Wussten Sie woran der Irakkrieg fast gescheitert wäre?

01.07.2005  |   Sebastian Hell
In Deutschland sieht es nicht gut aus! Silber mittlerweile schwer angeschlagen! Neuer 100 Milliarden Dollar Markt! Hedge Funds machen Ausverkauf! 40 Millionen Amerikaner sind bald unterwegs!


Gold

Das gelbe Metall steht gerade bei 426,30 $, Minus 11 $. In Sydney startete das Edelmetall bei 435 $ und pendelte bis zur Eröffnung in London zwischen dem Eröffnungskurs und der Marke von 434 $. Während der Sitzung in England fiel der Kurs zunächst aus diesem Band heraus, legte allerdings anschließend eine kleinere Rallye bis auf 436 $ hin. Kaum war um 8:30 Uhr New Yorker Zeit der Handel an der COMEX eröffnet, brach der Kurs massivst ein und notiert aktuell auf Tagestiefstkurs.

Der Einbruch beim Goldpreis ist aller Voraussicht nach auf den ebenfalls heftigen Kursverfall des Euros zurückzuführen. Nachdem heute Vormittag noch ein einzelner Käufer versucht hatte die europäische Währung zu stützen ist sie mittlerweile komplett eingebrochen und unter die wichtige Marke von 1,20$ gefallen. Für den drastischen Fall der europäischen Valuta sind eine ganze Schar von Faktoren verantwortlich. Einerseits wurden gestern in den USA die Leitzinsen wie erwartet um 25 Basispunkte auf 3,25% angehoben. Das anschließende Statement von Alan Greenspan lies nicht auf ein Ende des Zinserhöhungszyklusses schließen weswegen Ökonomen davon ausgehen, dass noch mindestens zwei weitere Erhöhungen folgen werden. Dadurch dürfte noch eine Menge an weiterem Kapital aus dem Euroraum abgezogen und in den Dollar umgeschichtet werden. Eine nicht gerade förderliche Tatsache für den Euro.

Des weiteren fiel der amerikanische Einkaufsmanagerindex mit 53,8% deutlich besser als die erwarteten 51,5% aus. Damit hat sich der ISM Index wieder von den magischen 50% entfernt und es besteht vorerst nicht die Gefahr einer Kontraktion der US Wirtschaft. Der abschließend letzte Negativfaktor für den Euro ist die politische Entwicklung in Deutschland. Obwohl Kanzler Schröder wie erwartet das Vertrauen im Bundestag entzogen wurde und man deswegen annehmen könnte, dass dadurch einige Unsicherheiten aus dem Markt genommen wurden, gibt es mittlerweile neue Unstimmigkeiten. Ein Abgeordneter der Grünen, Werner Schulz, kündigte heute an, dass er notfalls vor das Bundesverfassungsgericht ziehen werde falls Bundespräsident Horst Köhler den geplanten Neuwahlen zustimmen werde. Sollte Herr Schulz wirklich Klage einreichen, so hätte der BVGH nur 60 Tage für eine Entscheidung vor den Neuwahlen Zeit. Würde ein Urteil zugunsten Herrn Schulzes erst nach den Wahlen getroffen werden wäre theoretisch eine erneute Auflösung der Bundesregierung möglich. Ob dies allerdings sinnvoll und durchführbar ist bleibt zweifelhaft. Für ausländische Investoren sehen momentan die politischen Zustände in Deutschland alles andere als stabil aus weswegen sie auch davon absehen ihre Devisen in den Euroraum zu investieren und lieber den Dollar preferieren.

Ein weiterer Grund für den deutlichen Kurseinbruch bei Gold waren Liquidationen größerer Positionen, vor allem von Seiten japanischer Investoren. Da am Montag in den USA der Independence Day gefeiert wird sind die Börsen in den Vereinigten Staaten geschlossen. Auch viele Händler haben sich mehrere Tage der nächsten Woche frei genommen weswegen der New Yorker Handel zu Wochenbeginn mit deutlich geringerem Handel als sonst von Statten gehen dürfte.

Die Feinunze fiel durch die Unterstützungen bei 435 $ und 428 $ / 430 $ wie ein Stein. Im Bereich von 422$ sollte die Abwärtsbewegung wieder zum Erliegen kommen da hier die äußere steigende Unterstützungslinie verläuft.


Silber

Silber notiert aktuell bei 6,83 $, Minus 0,16 $. Intraday eröffnete das Edelmetall bei 7,03 $ und oszillierte bis zur Öffnung der Börse in New York zwischen seinem Anfangskurs und 6,97$. An der COMEX war anschließend das selbe Bild wie beim Goldpreis zu beobachten. Silber brach stark ein und steht derzeit auf seinem Tagestiefstkurs. Wie von mir gestern erwartet beschleunigte sich der Abstieg bei Silber ungemein nachdem die Marke von 7 $ signifikant unterschritten wurde. Eine Flut von Stop Loss Orders brach dem Edelmetall im New Yorker Handel das sprichwörtliche Genick. Für mutige Investoren bietet sich nun eine äußerst spannende Investmentchance da Silber wieder unter sieben Dollar gefallen ist. Da die Produktionskosten für eine Unze dieses Edelmetalls bei über sieben Dollar liegen bietet sich eine relativ risikolose Chance. Ein führender Analyst meinte einmal, dass der Kauf von Edelmetallen unter ihren Herstellkosten ein todsicheres Ding wäre.
Silber konnte sich nicht über der psychologisch wichtigen Marke von 7,50 $ halten und fiel deutlich darunter. Weitere Unterstützungen liegen nun bei 7,14 $, 7 $ und 6,80 $.


Platin

Eine Feinunze Platin wird gerade bei 872 $ gehandelt, Minus 12 $. Den heutigen Handel in Australien startete das Edelmetall bei 886 $ und gab während der Sitzung in Zürich bis auf 873 $ nach. Im New Yorker Handel erholte sich Platin zunächst wieder bis auf 884 $ fiel allerdings anschließend auf seinen momentanen Kurs, welcher dem Tagestiefstkurs entspricht, zurück. Analysten gehen in ihren Schätzungen davon aus, dass der Markt für Brennstoffzellen Zubehör bereits im Jahr 2013 ein Volumen von sagenhaften 100 Milliarden Dollar erreicht haben wird, ein enormer Zuwachs gegenüber 171 Millionen im Jahr 2004. Hintergrund hierfür ist, dass die weltweite Nachfrage nach Batterien derart stark steigt, dass schleunigst nach besseren Alternativen wie der Brennstoffzelle geforscht werden muss. Als der Irakkrieg zu Ende ging hatten die amerikanischen Bataillons nur noch Batteriereserven für drei Tage im Voraus und das obwohl die weltweiten Batteriehersteller schon im 24 Stunden Akkord arbeiteten. Die ganze Operation im Irak wäre also fast an ein „paar“ Batterien gescheitert. Deswegen arbeiten Wissenschaftler und Firmen auf der ganzen Welt mit Hochdruck an einer Verbesserung der Brennstoffzelle und deren Marktreife. Firmen die an dieser Entwicklung profitieren dürften sind. PEMEAS, Johnson Matthey, Solvay, DuPont, W. L. Gore and Associates, Altair Nonomaterials, Asahi Galss, Ballard, Dow Chemical Company, E-TEK, GrafTech International, Hoku Scientific, ICM Plastics". Des weiteren natürlich auch alle Hersteller von Platin oder Palladium.
Platin konnte nun nach mehreren Monaten der Ungewissheit und des Wartens den Widerstand bei 880$ überwinden. Charttechnisch ist nun der Weg bis zur Marke von 925 $ und 940 $ frei. Weitere wichtige Unterstützungen liegen bei 850 $ und 815 $.


Palladium

Palladium wird aktuell bei 176 $ quotiert, Minus 4 $. In Australien ging das Edelmetall bei 180 $ in die heutige Sitzung und zeigte sich im weiteren Verlauf sehr volatil. Häufig wurden die Marken von 170 $ und 180 $ in schnellen Abständen erreicht. Der Tiefstkurs lag bei 167 $. Sollte sich Palladium über der 200$ Marke halten können, wäre das nächste Kursziel von 225 $ aktiviert. Bei 190 $ und 180 $ liegen die horizontalen Unterstützungen.


Aluminium

Aluminium steht derzeit bei 0,7641 $, Minus 0,0044$. Intraday lag der Eröffnungskurs bei 0,7685 $. Nachdem zuerst Höchstkurse bei 0,7730 $ erreicht wurden sackte der Kurs erneut ab und erreichte zeitweilig die Marke von 0,7720 $. Aluminium kämpft immer noch mit seiner steigenden Unterstützungslinie welche momentan bei 0,80 $ steht. Erst ein signifikantes Überschreiten dieser Marke eröffnet neue Kursziele bis auf 0,82 $. Unterstützungen finden sich bei 0,7750 $ und 0,75 $.


Kupfer

Das Pound Kupfer geht momentan für 1,5725 $ über den "Tresen", Minus 0,0375 $. Die heutige Sitzung eröffnete das rote Metall bei 1,63 $ und brach zunächst bis auf unter 1,61 $ ein. Nach einer kurzen Erholung gab der Kurs richtig nach und erreichte zeitweilig ein Niveau von 1,5650 $. Die Kupferfutures in Shanghai verloren heute drei Prozent nachdem vor allem Hedge Funds ihre Positionen abgestoßen hatten. Laut dem letzten CoT Report vom 24. Juni hatten die Funds ihre Long Positionen enorm vergrößert was den Markt sehr anfällig für heftige Korrekturen machte. Neue CoT Daten werden erst wieder heute veröffentlicht. Des weiteren geistern erneut Gerüchte am Markt umher, dass sich die Lagerbestände an der London Metal Exchange demnächst einem deutlichen Zuwachs erfreuen werden. Händler vermuten nun, dass es diesen vermuteten Engpass von dem immer gesprochen wurde gar nicht gäbe.
Charttechnisch hat sich die Situation bei Kupfer in den letzten Tagen enorm verbessert. Der Widerstand bei 1,49 $ und die psychologische Marke von 1,50 $ wurden deutlich überschritten. Der langfristige Aufwärtstrend seit Herbst 2003 verläuft aktuell bei 1,61 $.


Öl

Brent Crude wird aktuell für 57,30 $ gehandelt, Plus 1,40 $. Unter den institutionellen Anlegern kommt vermehrt Kaufinteresse auf da heute das dritte Quartal des Jahres beginnt. Nachdem gestern noch einige ihre Bestände verkauft haben um ihre Bücher für das abgelaufene Halbjahr auszugleichen, beginnt heute der Kreislauf wieder von vorn. Vor allem die Kurse für Heizöl erfreuen sich steigender Beliebtheit da Investoren davon ausgehen, dass die Raffineriebetreiber dem steigenden Bedarf im Winter nicht nachkommen werden. Auch das bevorstehende lange Wochenende in den USA gibt den Spekulanten Grund zur Freude da über 40 Millionen Amerikaner mit dem Auto unterwegs sein werden.

Brent Oil konnte fand wieder in seinen seit Dezember bestehenden Aufwärtstrend zurück. Dieser verläuft momentan zwischen 57,60 $ und 62,53 $. Der Widerstand bei 57,32 $ konnte ebenfalls überschritten werden, somit ist der Weg für neue All Time Highs frei.


© Sebastian Hell

    Quelle: www.derivate-magazin.de
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Haftungsausschluss: Die im "Rohstoff Express" veröffentlichten Ausführungen stellen keine Kauf oder Verkaufsempfehlungen für die oben genannten Turbos dar! Zudem wird keine Haftung für den Kauf oder Verkauf anderer Wertpapiere oder Finanzinstrumente übernommen!







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