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Goldkäufe der Zentralbanken verleihen dem Bullenmarkt eine neue Dimension

02.05.2012  |  Michael J. Kosares
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Die Top-Story des Jahres 2011: Die Zentralbanken werden zu Nettogoldkäufern

Heute, am Ende des ersten Quartals 2012, können wir mit ein wenig Abstand auf die Ereignisse des Jahres 2011 zurückblicken.Müsste ich die wichtigsten Goldmarktereignisse des Jahres 2011 benennen, so stünde an unangefochten erster Stelledie tiefgreifende Wandlung der Zentralbanken von Nettogoldverkäufern zu Nettogoldkäufern.Auf Platz zwei kämen dann die steil steigenden Münz- und Barrenkäufe durch Privatinvestoren. Es gibt nicht nur einentiefgreifenden Stimmungswandel, auch dieeigentlichen Goldmengentransfers sind gewaltig.

Vor zehn Jahren (2012) verkauften die Zentralbanken insgesamt 545 Tonnen Gold.2005 erreichten die Verkäufe ihren Höchststand mit 662 Tonnen.Fünf Jahre später, 2010, sackten die Verkäufe auf 77 Tonnen ab. Und 2011 traten die Zentralbankenmit insgesamt 440 Tonnen plötzlich als Nettokäufer auf - eine Veränderung von 1.000 Tonnen im Zeitraum zwischen 2002 und 2011. Das heißt also, dass die Zentralbanken nicht nur zögerlich, sondern mit Nachdruck auf Goldeigentum umschwenkten. Da sich immer mehr Dollars in den Reservebeständen der exportorientierten Wirtschaften anhäufen, ist es wohl eher die physische Verfügbarkeit und weniger der Preis, der die Akkumulierung von Edelmetallen durch die staatlichen Sektoren einschränkt.

Aber auch beim Privatbesitz von Goldbarren und -münzen zeichnet sich ein gewaltiges Wachstum ab.2002 kauften Anleger weltweit 373 Tonnen Gold in Form von Münzen und Barren.2005 wurde dann der erste Exchange Traded Funds für Gold eingeführt; die Gesamtnachfrage - Goldmünzen, Goldbarren, ETF-Anteile - erreichte 620 Tonnen.Seither ist beim Goldbesitz ein stetiger Aufwärtstrend zu beobachten: 2008 waren es 1.196 Tonnen und 2011 schon 1.641 Tonnen. Ein weiteres interessantes Detail: Während die Nachfrage nach ETF-Anteilen im Zeitraum zwischen 2009-2011 deutlich sank, hatte die Münzen- und Barrenkomponente deutlichen Zuwachs zu verbuchen. Einige Hedgefonds-Chefs, darunter auch John Paulson, hatten sich entschieden, verstärkt in physische Metallbestände umzuschichten - möglicherweise in Form zugewiesener Lagerkonten (allocatedaccounts).

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Der Mix aus starker Goldnachfrage aus dem öffentlichen Sektor und globaler Anlegernachfrage könnte das gelbe Metall in die nächste Phase seines langfristigen Bullenmarktes schicken und die Goldkurse über das aktuelle Allzeithoch von 1.895 $ pro Unze treiben.Nach der Marktschmelze von 2008 vollzogen sich in der Geld- und Finanzwelt folgenreichen Veränderungen, die wichtigste ist aber wohl der Umstand, dass Gold in den Reihen der Privatinvestoren, Fondsmanager, Staatsfonds und Zentralbanken gleichermaßen als langfristiges Wertaufbewahrungsmittel gilt.


Die steilen Kursgewinne im Goldbullenmarkt kamen in disinflationären Zeiten

Man sollte nicht vergessen, dass die Phase der steilen Kursgewinne - vor und auch nach der Krise - in einem disinflationären Umfeld stattfanden, was nicht wenige Analysten überraschte.Mit Blick auf die Vergangenheit wissen wir, dass kein Goldbullenmarkt durch eine Hyperinflation angetrieben wurde.Aktuell ziehen diewichtigen Zentralbanken der industrialisierten Welt (Europa, USA, Japan und Großbritannien) weitere Quantitative Lockerungen (d.h. laufende Druckerpressen) in Betracht. Und das vermittelt vielen Marktbeobachtern den Eindruck, dass die nächste Phase der Goldpreisentwicklung in einem inflationären Umfeld stattfinden könnte.In diesem Fall könnten die kommenden Jahre sehr interessant für Goldbesitzer werden.Den ökonomischen Lehrsätzen des Monetarismus zufolge braucht die monetäre Inflation in der Regel drei bis fünf Jahre, um sich in Preisinflation niederzuschlagen.In den Vereinigten Staaten begann die erste Welle Quantitativer Lockerungen im Jahr 2009, sie endete Mitte 2011. Und jetzt zeichnet sich möglicherweise eine weitere QE-Runde ab.

In der Zwischenzeit können natürlich auch andere Faktoren den Goldpreis bestimmen, so beispielsweise die Aktivitäten von Rouge-Tradern,Bullion-Banken und der Einsatz von softwaregestützten Systemen, die tausende Handelsoperationen in einem Augenblick abwickeln können.Der auf lange Sicht tatsächlich bestimmende Preisfaktor bleibt allerdings das Auf und Ab der physischen Edelmetallflüsse.Die Motivation der REALEN Käufer physischer Edelmetalle (wie auch die der REALEN Verkäufer) ist für ausschlaggebend für den zukünftigen Goldpreis, und wer den Weg des goldenen Metalls wirklich verstehen will, wird hier nach Orientierung suchen.Einige “Marktzauberer” sind durchaus in der Lage, den Markt durch Einsatz von Papierinstrumenten in die eine oder andere Richtung zu bewegen, sie sind jedoch in der Lage, die Dynamiken eines Bullen- oder Bärenmarkts langfristig zu bestimmen.Und das ist auch der Grund, warum die geduldigen Halter des physischen Metalls am direktesten von diesem Bullenmarkt profitieren; und das dürfte auch der Grund sein, warum sie wahrscheinlich auch in den kommenden Jahren zu den Hauptnutznießern gehören werden.


© Michael J. Kosares
www.usagold.com, Centennial Precious Metals, Denver

Dieser Artikel wurde am 10. April 2012 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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