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Rohstoff Express: Zentralbanken versuchen zu stützen! Doch nichts hilft mehr!

04.07.2005  |   Sebastian Hell
Palladium fällt auf Mehrjahrestief! Gold anfällig für Korrektur! Silbermünze für 1,15 Millionen Dollar verkauft! Gute Absatzzahlen sollten Platin helfen! Megaprojekt in Indien! Analysten sehen Einbruch bei Kupfer! OPEC erst wieder bei 60$ zu Verhandelung bereit!


Gold

Das gelbe Metall wird aktuell für 427,30 $ gehandelt, Plus 1 $. Den Handel in Hongkong eröffnete Gold bei 427 $ und pendelte bis zur Eröffnung der Sitzung in London zwischen 426,10 $ und dem Eröffnungskurs. In London legte Gold leicht auf 427,50$ zu kam allerdings trotz mehrmaliger Versuche bisher nicht über diese Marke.

Die politische Unsicherheit in Deutschland und gute US Wirtschaftsindikatoren plus die Leitzinserhöhung belasten den Euro weiterhin. So notiert dieser erneut schwächer als am Freitag und fiel heute Intraday deutlich unter die Marke von 1,19 $ zurück. Händler gehen davon aus, dass vor allem Investoren aus dem Mittleren Osten ihre Bestände veräußern. Gerüchten zufolge sollen europäische Zentralbanken die Gemeinschaftswährung im Bereich von 1,1890 $ durch Käufe stützen. Diese Maßnahme dürfte allerdings nicht viel bringen da aufgrund der Schwemme von Stop Loss Orders in diesem Bereich eine derartige Verkaufswelle herein bricht, dass die Banken machtlos sind.

Bei Gold erleben wir heute das was amerikanische Händler einen "thin trade" nennen, zu deutsch einen "dünnen Handel". Dies bedeutet, dass aufgrund des Feiertags in den USA nur wenig an der COMEX los ist. Es werden zwar immer noch Kurse gestellt, diese kommen aber nur unter sehr geringem Volumen zu Stande. Erst gegen Ende dieser Woche wird das Volumen an der New Yorker Börse wieder zunehmen da viele Händler ein paar Tage Urlaub genommen haben um mit ihren Familien etwas zu unternehmen. Für Shortseller ist diese Schwäche des Marktes ein "gefundenes Fressen". Dadurch, dass das Volumen fehlt können sie nun versuchen durch gezielte Verkäufe bestimmte charttechnische Marken zu brechen um die technisch orientierten Funds zum Verkauf zu zwingen. Hierdurch würde sich die Abwärtsspirale noch weiter verstärken.

Laut den letzten CoT Daten sind die technischen Funds mit 130.000 Netto Long Kontrakten wieder ganz in der Nähe ihrer Rekordpositionen von November 2004 und April 2005. Dies bedeutet, dass der Markt überkauft ist und es ganz schnell zu einem weiteren heftigen Einbruch nach unten kommen kann. Leider sind in den aktuellen CoT Daten noch nicht die starken Verkäufe vom Freitag aufgelistet als der Goldpreis um 10 $ einbrach. Hier dürften wahrscheinlich einige der Longpositionen abgestoßen worden sein.

Die Feinunze fiel durch die Unterstützungen bei 435 $ und 428 $ / 430 $ wie ein Stein. Im Bereich von 422 $ sollte die Abwärtsbewegung wieder zum Erliegen kommen da hier die äußere steigende Unterstützungslinie verläuft.


Silber

Silber notiert gerade bei 6,90 $, Plus 0,07 $. Intraday startete das Edelmetall bei 6,85 $ in Hongkong und fiel zunächst bis auf 6,82 $ zurück. Während der zweiten Hälfte der asiatischen Sitzung erholte sich Silber wieder und steht momentan auf seinem Tageshöchstkurs. Am Donnerstag der vergangenen Woche wurde in den USA eine der ersten Silbermünzen die von der US Münzprägeanstalt hergestellt wurden verkauft. Es handelte sich hierbei um einen Silberdollar von 1794 welcher einen Verkaufspreis von 1,15 Millionen Dollar erzielte. Insgesamt wurden nur 1.758 Stücke dieser seltenen Münzen hergestellt von denen viele wahrscheinlich für immer verloren sind. Münzexperten schätzen, dass es nur noch circa 130 der ursprünglichen Silberdollars gibt von denen die meisten in stark abgenutzter Verfassung sein dürften. Diese versteigerte Münze ist mittlerweile schon die 17. welche für über eine Million Dollar verkauft wurde. Der Käufer wollte natürlich anonym bleiben.
Sie sehen, Silber ist doch nicht so eine schlechte Wertanlage. Silber konnte sich nicht über der psychologisch wichtigen Marke von 7,50 $ halten und fiel deutlich darunter. Weitere Unterstützungen liegen nun bei 7,14 $, 7 $ und 6,80 $.


Platin

Eine Feinunze Platin kostet derzeit 864 $, Minus 6 $. Die heutige Sitzung in Hongkong eröffnete Platin bei 864 $ und gab zunächst leicht auf 862 $ nach. Im weiteren Verlauf erholte sich das Edelmetall bis auf 868 $ fiel allerdings in New York wieder auf den aktuellen Kurs zurück. Der amerikanische Automarkt kehrt langsam aber sicher wieder zu seiner alten Stärke zurück. So meldete der US Autobauer Ford einen Anstieg der gesamten Fahrzeugverkäufe im Juni um ein Prozent. Betrachtet man nur den Absatz von Kraftfahrzeugen so ergibt sich sogar ein Zuwachs um 8,5%. Das Management von Ford zeigte sich mit diesem Ergebnis sehr zufrieden und führt das positive Resultat auf Innovationen, welche im letzten Jahr getätigt wurden, zurück. Aber auch bei dem angeschlagenen Konzern General Motors geht es kräftig nach oben. Im Juni konnte mit einem Zuwachs der Verkäufe von 46% das beste Ergebnis seit 20 Jahren veröffentlicht werden. Den Abschluss dieses Verkaufszahlenreigens bildeten die spanischen Autohersteller welche sich ebenfalls sehr zufrieden mit ihren Absätzen zeigten. Für Platin und Palladium bedeuten steigende Absatzzahlen von Fahrzeugen eine zunehmende Nachfrage da man die beiden Edelmetalle bei der Herstellung von Katalysatoren benötigt.
Platin fiel wieder in seine bisherige über Monate dauernde Agonie zurück. Erst ein Überwinden der Marke von 880 $ eröffnet Kursziele bis 925 $ und 940 $. Die Unterstützungen liegen wie gewohnt bei 850 $ und 820 $.


Palladium

Palladium wird momentan bei 159 $ quotiert, Minus 17 $. Nachdem das Edelmetall bei 165 $ in Hongkong eröffnet war, legte es leicht bis auf 168 $ zu. Im weiteren Verlauf brach der Kurs richtig ein und erreichte bei 154 $ ein Mehrjahrestief. Mittlerweile konnte sich das Edelmetall etwas erholen. Verursacher dieses drastischen Kurseinbruchs waren größere Verkäufe seitens der Funds in einen äußerst schwachen Markt. Der Markt für Palladium ist sowieso schon sehr illiquid und gerade heute an einem Feiertag in den USA ist die Anfälligkeit bei Verkäufen enorm groß. Nachdem die Marke von 180 $ gefallen ist liegen die nächsten Unterstützungen erst bei 150 $ und 140 $. Eine Erholung sollte dennoch schnell einsetzen.


Aluminium

Ein Pound Alu kostet gerade 0,7692 $, Plus 0,0051 $. Intraday ging das Industriemetall bei 0,7636 $ in den Handel und fiel anschließend bis auf fast 0,76 $ zurück. Sofort nach erreichen dieses Tiefstpunktes setzte eine Reboundbewegung ein die das Leichtmetall wieder auf seinen jetzigen Kurs zurück hievte. Die beiden indischen Firmen JSW Steel und Jindal South West Holding wollen ein gemeinsames Projekt im Aluminiumbereich starten. Ziel dieser Unternehmung ist eine Aluminiumfabrik und ein Schmelzofen. Die Gesamtkosten sollen sich nach ersten Angaben auf 2,1 Milliarden Dollar belaufen, wobei ein Gesamtjahresoutput von 250.000 Tonnen an Aluminium erwirtschaftet werden soll. Schätzungsweise 10.000 Leute werden nach Fertigstellung des Projektes hier direkt oder indirekt beschäftig sein.
Aluminium kämpft immer noch mit seiner steigenden Unterstützungslinie welche momentan bei 0,80 $ steht. Erst ein signifikantes Überschreiten dieser Marke eröffnet neue Kursziele bis auf 0,82 $. Unterstützungen finden sich bei 0,7750 $ und 0,75 $.


Kupfer

Kupfer wird derzeit für 1,5828 $ gehandelt, Plus 0,0103 $. Bei 1,5650 $ startete das rote Metall die heutige Handelssitzung. Während des weiteren Tagesverlaufs legte Kupfer schrittweise zu und erreichte bei 1,5880 $ ein bisheriges Tageshoch. Laut einer repräsentativen Umfrage von Bloomberg gehen 13 von 18 Händlern davon aus, dass der Kupferpreis weiter einbrechen wird. David Threlkeld, Präsident von Revolved Inc., geht davon aus, dass sich außerhalb der offiziellen Lagerhäuser noch Unmengen des roten Metalls befinden welche bewusst zurückgehalten werden. Aufgrund der Tatsache, dass die Eigner auf diesen Beständen immer noch sitzen müssen sie versuchen diese schnellstmöglich abzustoßen da pro Tag Unsummen an Lagerkosten anfallen. Sollten sie es nicht schaffen diese Mengen an Verbraucher zu verkaufen so müssen sie sie an Shortseller verleihen. In beiden Fällen wirken sich die Maßnahmen negativ auf den Kurs aus.
Charttechnisch hat sich die Situation bei Kupfer in den letzten Tagen enorm verbessert. Der Widerstand bei 1,49 $ und die psychologische Marke von 1,50 $ wurden deutlich überschritten. Der langfristige Aufwärtstrend seit Herbst 2003 verläuft aktuell bei 1,61 $.


Öl

Öl der Sorte Brent steht momentan bei 57,90 $, Plus 0,60 $. Die OPEC hat derzeitige Gespräche bezüglich einer weiteren Anhebung der täglichen Fördermenge vorübergehend eingestellt. Ahmad Fahd al-Sabah, Präsident der Vereinigung, sagte, dass man die Gespräche erst wieder aufnehmen werde wenn die Kurse in New York über 60 $ pro Barrel steigen.

Brent Oil konnte fand wieder in seinen seit Dezember bestehenden Aufwärtstrend zurück. Dieser verläuft momentan zwischen 57,60 $ und 62,53 $. Der Widerstand bei 57,32 $ konnte ebenfalls überschritten werden, somit ist der Weg für neue All Time Highs frei.



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© Sebastian Hell

    Quelle: www.derivate-magazin.de
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