Die Wahrheit über das spanische Bankensystem, die 99% der Analysten nicht begreifen
08.05.2012 | Presse
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Das Caja-System reicht zurück in das 19. Jahrhundert. Damals sollten die Cajas zu den Dörfern oder ländlichen Finanzplätzen gehören. Aus diesem Grund ist Spanien geradezu von ihnen übersät: Es gibt in Spanien schätzungsweise eine Sparkassenfiliale pro 1.900 Einwohner. Im Vergleich dazu kommen in den USA 3.130 Einwohner auf eine Bankfiliale und im Vereinigten Königreich 6.200 Einwohner auf eine Bankfiliale. Nun zum schlimmen Teil ...
Bis vor Kurzem war das Caja-Bankensystem nahezu unkontrolliert. Ja, Sie haben richtig gelesen, bis etwa 2010/2011 gab es kaum Bestimmungen für diese Banken (bei denen 50% aller spanischen Einlagen liegen). Sie mussten weder ihr Loan-To-Value Ratio offenlegen noch die Qualität der Kreditsicherheiten, die sie für Darlehen akzeptierten, oder dergleichen.
Wie zu erwarten, gewährten die Cajas den Bauträgern während des Immobilienbooms Kredite ohne Ende. Zudem tat sich eine zweite schnell wachsende Gruppe von Kreditnehmern auf: junge spanische Erwachsene, die die niedrigen Zinsen nutzten, um Immobilien zu kaufen. (Vor dem Immobilienboom lebten junge Spanier traditionell bis zur Hochzeit bei ihren Eltern.)
Zusammengefasst waren die Cajas also von 2000 bis 2007 ein nicht reguliertes Bankensystem, das jedem Geld lieh, der in Spanien Immobilien bauen oder kaufen wollte.
Die Lage wurde noch schlimmer nachdem die spanische Immobilienblase im Jahr 2007 ihren Höhepunkt erreicht hatte. Während die größeren spanischen Banken wie Santander und BBVA die Zeichen der Zeit erkannten und anfingen, die Hypothekenkreditgeschäfte zu reduzieren, gingen die Cajas im Immobilienmarkt aufs Ganze und schmissen mit Darlehen regelrecht um sich.
Um wirklich zu verstehen, wie weit die Dinge in Spanien außer Kontrolle gerieten, muss man sich vorstellen, dass Spaniens Verhältnis von Hypothekenschulden zum BIP im Jahr 1998 nur bei etwa 23% lag. Bis zum Jahr 2009 hat es sich mehr als verdreifacht und lag bei fast 70%. Im gleichen Zeitraum stieg das Verhältnis von Hypothekenschulden zum BIP in den USA von 50% auf 90%. Wie bereits erwähnt, lässt die Immobilienblase Spaniens die in den USA verhältnismäßig winzig erscheinen.
Nach 2007 gewährten die Cajas derart viele Kredite, dass sie im Jahr 2009 56% aller spanischen Hypotheken besaßen. Oder anders ausgedrückt: Mehr als die Hälfte der spanischen Immobilienblase wurde durch ein nicht reguliertes Bankensystem finanziert, das jedem Geld lieh, der einen Puls hatte und in der Lage war, einen Vertrag zu unterschreiben.
Tatsächlich beluden sich diese Banken dermaßen mit Müll, dass ganze 20% der Assets dieser Banken aus (Forderungen auf) Zinszahlungen von Bauträgern bestanden. Ich spreche hier wohl gemerkt nicht von den Rückzahlungen der Hypotheken selbst, sondern von den Zinszahlungen: dem Geld, das Bauträger den Banken auf die Kredite und Hypotheken zahlen.
Nur um dies in Relation zu setzen: Stellen Sie sich mal vor, die Bank of America würde plötzlich erklären, dass 20% ihrer Assets aus Zahlungen bestehen, die Kreditnehmer leisten, um Hypothekenschulden abzudecken. Keine Anleihen, keine Hypotheken, keine Kredite ... sondern Zahlungen, die die Bank für Kredite und Hypotheken erhält.
Das ist das wirkliche Problem des spanischen Bankensystems. Es ist durchtränkt von zweit- und drittklassigen Krediten, die während einer der größten Immobilienblase der letzten 30 Jahre gewährt wurden.
Die schlimme Situation der Cajas wird deutlich, wenn man bedenkt, dass die spanische Regierung im Februar 2011 ein Gesetz einführte, das vorgibt, dass alle spanischen Banken Eigenkapital besitzen müssen, das 8% der "risikogewichteten Aktiva" entspricht. Banken, die diese Forderung nicht erfüllen konnten, mussten entweder mit größeren Banken fusionieren oder wurden teilverstaatlicht.
Die Frist für die Erfüllung der Forderung lief bis September 2011. Zwischen Februar 2011 und September 2011 ging die Zahl der Cajas in Spanien von 45 auf 17 zurück.
Demnach konnten mehr als 60% der Cajas die Kapitalanforderung - Eigenkapital zu besitzen, das 8% der risikogewichteten Aktiva entspricht - nicht erfüllen. Infolgedessen fusionierten 28 Cajas mit faulen Bilanzen mit anderen (vermutlich ebenfalls gefährdeten) Banken oder ihre Bilanzen gingen durch Teilverstaatlichung in die staatliche Bilanz ein.
In Anbetracht dessen, bin ich davon überzeugt, dass die EU in ihrer momentanen Form dem Ende entgegengeht. Ob nun Spanien zusammenbrechen oder Deutschland schließlich aus dem Euro aussteigen wird, wir sind an dem Punkt angekommen, an dem es kein Zurück mehr gibt: Die Probleme, mit denen die EU konfrontiert ist (Spanien und Italien), sind zu groß, um sie noch lösen zu können. Es gibt einfach keine Mittel oder Einrichtungen, die groß genug sind, um diese Dinge noch regeln zu können.
Wenn Sie also nicht bereits Schritte unternehmen, um sich auf den bevorstehenden Zusammenbruch vorzubereiten, sollten Sie das schnell ändern. Kürzlich habe ich einen Bericht veröffentlicht, der Anleger darüber aufklärt, wie Vorsorge getroffen werden kann. Der Bericht mit dem Titel "How to Play the Collapse of the European Banking System" erklärt, wie sich die kommende Krise genau entwickeln wird und durch welche Investments (direkte und über Hintertürchen) man von ihr profitieren kann.
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Ich wünsche Ihnen gute Investments!
© Graham Summers
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Dieser Beitrag wurde exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. Er wurde ursprünglich am 28. April von Phoenix Capital Research auf ZeroHedge.com veröffentlicht. (Zum Original)