Silber trotz Anlegerkäufen nur auf Jahresanfangsniveau
08.06.2010 | Thorsten Proettel
Silber im Gleichlauf mit Konjunkturerwartungen
Mit rund 17,50 USD kostet Silber derzeit wieder so viel, wie am Anfang des Jahres beziehungsweise am Anfang des letzten Monats. Die Preissteigerungen im Mai, als Silber in der Spitze bei 19,80 USD notierte, wurden in den vergangenen Wochen vollkommen abgegeben. Der Silberpreis bewegt sich damit nach wie vor im Gleichlauf mit den Konjunkturerwartungen. Dies zeigt vor allem die parallele Entwicklung der Aktienmärkte, die im Mai teilweise ebenfalls ihr bisheriges Jahreshoch erreichten und nun deutlich tiefer notieren.
Münzen und Barren stark gefragt
Ein deutlicherer Einbruch der Silbernotierungen wurde in erster Linie durch die Anleger verhindert, die insbesondere im Mai nicht nur sehr viel Gold, sondern auch mehr Silber nachfragten. Hoch begehrt waren beispielsweise die amerikanischen Silber-Eagle. Das US-Münzamt erhöhte die Prägung aufgrund der Nachfrage im letzten Monat auf 3,6 Mio. 1-Unzen-Exemplare. Dies ist ein neuer Spitzenwert, der bislang nur während der Einführung der Münze im Jahr 1986 überschritten wurde. Seit Jahresanfang wurden mehr als 470 Tonnen Silber alleine für diese Silbermünze aufgewendet. Gegenüber dem Vorjahreszeit entspricht dies einer Steigerung von gut 30%. Aber auch größere Einheiten wurden in den vergangenen Wochen von den Anlegern nachgefragt. In Deutschland sind vielerorts 1-kg-Barren und -Münzbarren ausverkauft.
ETF-Käufe seit Jahresanfang verhaltener
Die Silber-ETFs standen bei Anlegern ebenfalls hoch im Kurs. Die Mittelzuflüsse stiegen im Mai über die 300-Millionen-USD-Marke, womit der Gesamtbestand um 520 Tonnen Silber auf nun 12.650 Tonnen anstieg. Dieser Zuwachs verdeckt aber die verhaltenere Entwicklung in den vorangegangenen Monaten. Im Januar, März und April fand ein Netto-Abfluss aus den Silber-ETFs statt und per Saldo stieg der Gesamtbestand seit Jahresanfang lediglich um knapp 290 Tonnen an.
Fundamentale Perspektiven weiterhin positiv
Insgesamt ist das wirtschaftlich-fundamentale Umfeld für den Silberpreis auch nach der Achterbahnfahrt in diesem Jahr positiv. Der Sparmaßnahmen in Europa dürften das Wirtschaftswachstum hierzulande zwar etwas dämpfen. Der für die Silbernachfrage entscheidende Konjunkturimpuls kommt aber aus den Schwellenländern. Zudem dürfte sich der Bedarf der Kleinanleger weiterhin stützend auswirken, auch wenn sich deren Nachfrage in den kommenden Sommermonaten wahrscheinlich entgegengesetzt zu den Temperaturen etwas abkühlen dürfte.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Mit rund 17,50 USD kostet Silber derzeit wieder so viel, wie am Anfang des Jahres beziehungsweise am Anfang des letzten Monats. Die Preissteigerungen im Mai, als Silber in der Spitze bei 19,80 USD notierte, wurden in den vergangenen Wochen vollkommen abgegeben. Der Silberpreis bewegt sich damit nach wie vor im Gleichlauf mit den Konjunkturerwartungen. Dies zeigt vor allem die parallele Entwicklung der Aktienmärkte, die im Mai teilweise ebenfalls ihr bisheriges Jahreshoch erreichten und nun deutlich tiefer notieren.
Münzen und Barren stark gefragt
Ein deutlicherer Einbruch der Silbernotierungen wurde in erster Linie durch die Anleger verhindert, die insbesondere im Mai nicht nur sehr viel Gold, sondern auch mehr Silber nachfragten. Hoch begehrt waren beispielsweise die amerikanischen Silber-Eagle. Das US-Münzamt erhöhte die Prägung aufgrund der Nachfrage im letzten Monat auf 3,6 Mio. 1-Unzen-Exemplare. Dies ist ein neuer Spitzenwert, der bislang nur während der Einführung der Münze im Jahr 1986 überschritten wurde. Seit Jahresanfang wurden mehr als 470 Tonnen Silber alleine für diese Silbermünze aufgewendet. Gegenüber dem Vorjahreszeit entspricht dies einer Steigerung von gut 30%. Aber auch größere Einheiten wurden in den vergangenen Wochen von den Anlegern nachgefragt. In Deutschland sind vielerorts 1-kg-Barren und -Münzbarren ausverkauft.
ETF-Käufe seit Jahresanfang verhaltener
Die Silber-ETFs standen bei Anlegern ebenfalls hoch im Kurs. Die Mittelzuflüsse stiegen im Mai über die 300-Millionen-USD-Marke, womit der Gesamtbestand um 520 Tonnen Silber auf nun 12.650 Tonnen anstieg. Dieser Zuwachs verdeckt aber die verhaltenere Entwicklung in den vorangegangenen Monaten. Im Januar, März und April fand ein Netto-Abfluss aus den Silber-ETFs statt und per Saldo stieg der Gesamtbestand seit Jahresanfang lediglich um knapp 290 Tonnen an.
Fundamentale Perspektiven weiterhin positiv
Insgesamt ist das wirtschaftlich-fundamentale Umfeld für den Silberpreis auch nach der Achterbahnfahrt in diesem Jahr positiv. Der Sparmaßnahmen in Europa dürften das Wirtschaftswachstum hierzulande zwar etwas dämpfen. Der für die Silbernachfrage entscheidende Konjunkturimpuls kommt aber aus den Schwellenländern. Zudem dürfte sich der Bedarf der Kleinanleger weiterhin stützend auswirken, auch wenn sich deren Nachfrage in den kommenden Sommermonaten wahrscheinlich entgegengesetzt zu den Temperaturen etwas abkühlen dürfte.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.