Analyse der langfristigen CoT-Daten für Gold
15.05.2012 | Dr. Jürgen Müller
Am 17.4.2012 veröffentlichte ich an dieser Stelle einen Artikel über meine persönliche Markteinschätzung zu den Edelmetallen. Eine Analyse der langfristigen Entwicklung der CoT-Daten für Gold bestärkt mich in der Meinung, dass die Edelmetalle nach der aktuell noch laufenden Konsolidierungsphase wieder zu einer neuen Stufe nach oben aufbrechen sollten.
In Abbildung 1 ist die Entwicklung des Goldpreises in US$ (blaue Kurve, rechte Skala), sowie die Entwicklung des Open Interest an der COMEX in New York für den Zeitraum seit 1993 dargestellt. Das Open Interest ist die Zahl der Kontrakte (genauer gesagt eines Kauf- und Verkaufkontraktpaares), welche zum jeweiligen Zeitpunkt offen sind.
Die positive Korrelation beider Kurven ist augenscheinlich, d.h. mit steigenden Goldnotierungen stieg auch das Volumen an der Börse (Zahl der Kontraktpaare) bzw. allgemein gesprochen das Interesse am Goldmarkt. In den Konsolidierungsphasen in 2008 und der aktuellen Konsolidierung seit Sommer 2011 kündigten jeweils stark sinkende Open Interests als vorlaufender Indikator die Kurskorrekturen bereits im Vorfeld an (schwarze Pfeile in Abb. 1).
Aktuell befindet sich das Open Interest mit ca. 412.000 Kontrakten auf dem gleichen Niveau wie zuletzt im September 2009, als der Goldpreis noch unter 1000 US$ notierte. Auch im Dezember 2008 fiel das Open Interest am Ende der Konsolidierung auf einen Wert, der zuletzt im Juli 2006 erreicht worden war. Der Goldmarkt an der Comex ist also rein vom Volumen her ein völlig prozyklischer Markt, was jedoch auch daran liegt, dass die Futuremärkte "Nullsummen-Märkte" sind, d.h. für jeden Kontrakt-Kauf (Long) muss man einen Verkäufer (Short) finden und vice versa. Anmerkung: Beim Preistief in 2001 lag das Open Interest mit ca. 110.000 Kontrakten so tief wie zuletzt Anfang 1993 und bestätigte damit das Dollar-Tief aus 1999 und kündigte die kommende Trendwende an. Aus gezeigten Gründen ist es daher sehr sinnvoll, das Open Interest bei Gold zu verfolgen.
Die folgende Abbildung 2 illustriert die Nettopositionierung der kommerziellen Händlergruppe (engl. "Commercials") an der Comex von 1993 bis heute.
Im Gegensatz zum Open Interest ist eine negative Korrelation zu erkennen, d.h. je weiter die Goldpreise stiegen, desto mehr Shortkontrakte hielten die Commercials per Saldo. Beim Dollartief in 1999 lag die Nettoposition der Commercials bei 82.000 Longkontrakten auf einem historischen Höchstwert (siehe "A" in Abb. 2).
In Abbildung 2 ist zudem zu erkennen, dass die Anzahl der Shortkontrakte der Commercials nicht stetig, sondern in einer Art "Treppenfunktion" anstieg, d.h. über eine gewisse Zeit war immer ein bestimmtes Niveau von Kontrakten maßgebend. Ich habe einige dieser Niveaus durch waagerechte Striche visualisiert. So lag z.B. das Niveau der Commercials im Zeitraum von Herbst 2010 bis Sommer 2011 netto zwischen ca. 210.000 und ca. 300.000 Shortkontrakten (siehe Zeitraum "B" in Abb. 2).
In Abbildung 1 ist die Entwicklung des Goldpreises in US$ (blaue Kurve, rechte Skala), sowie die Entwicklung des Open Interest an der COMEX in New York für den Zeitraum seit 1993 dargestellt. Das Open Interest ist die Zahl der Kontrakte (genauer gesagt eines Kauf- und Verkaufkontraktpaares), welche zum jeweiligen Zeitpunkt offen sind.
Abbildung 1: Goldpreis in US$ und Open Interest der Goldkontrakte an der
Comex von 1993 - heute. Approximierung beider Kurven mit polynomischen Gleichungen.
Comex von 1993 - heute. Approximierung beider Kurven mit polynomischen Gleichungen.
Die positive Korrelation beider Kurven ist augenscheinlich, d.h. mit steigenden Goldnotierungen stieg auch das Volumen an der Börse (Zahl der Kontraktpaare) bzw. allgemein gesprochen das Interesse am Goldmarkt. In den Konsolidierungsphasen in 2008 und der aktuellen Konsolidierung seit Sommer 2011 kündigten jeweils stark sinkende Open Interests als vorlaufender Indikator die Kurskorrekturen bereits im Vorfeld an (schwarze Pfeile in Abb. 1).
Aktuell befindet sich das Open Interest mit ca. 412.000 Kontrakten auf dem gleichen Niveau wie zuletzt im September 2009, als der Goldpreis noch unter 1000 US$ notierte. Auch im Dezember 2008 fiel das Open Interest am Ende der Konsolidierung auf einen Wert, der zuletzt im Juli 2006 erreicht worden war. Der Goldmarkt an der Comex ist also rein vom Volumen her ein völlig prozyklischer Markt, was jedoch auch daran liegt, dass die Futuremärkte "Nullsummen-Märkte" sind, d.h. für jeden Kontrakt-Kauf (Long) muss man einen Verkäufer (Short) finden und vice versa. Anmerkung: Beim Preistief in 2001 lag das Open Interest mit ca. 110.000 Kontrakten so tief wie zuletzt Anfang 1993 und bestätigte damit das Dollar-Tief aus 1999 und kündigte die kommende Trendwende an. Aus gezeigten Gründen ist es daher sehr sinnvoll, das Open Interest bei Gold zu verfolgen.
Die folgende Abbildung 2 illustriert die Nettopositionierung der kommerziellen Händlergruppe (engl. "Commercials") an der Comex von 1993 bis heute.
Abbildung 2: Goldpreis in US$ und Nettopositionierung der Commercials an der
Comex von 1993 - heute. Approximierung beider Kurven mit polynomischen Gleichungen.
Comex von 1993 - heute. Approximierung beider Kurven mit polynomischen Gleichungen.
Im Gegensatz zum Open Interest ist eine negative Korrelation zu erkennen, d.h. je weiter die Goldpreise stiegen, desto mehr Shortkontrakte hielten die Commercials per Saldo. Beim Dollartief in 1999 lag die Nettoposition der Commercials bei 82.000 Longkontrakten auf einem historischen Höchstwert (siehe "A" in Abb. 2).
In Abbildung 2 ist zudem zu erkennen, dass die Anzahl der Shortkontrakte der Commercials nicht stetig, sondern in einer Art "Treppenfunktion" anstieg, d.h. über eine gewisse Zeit war immer ein bestimmtes Niveau von Kontrakten maßgebend. Ich habe einige dieser Niveaus durch waagerechte Striche visualisiert. So lag z.B. das Niveau der Commercials im Zeitraum von Herbst 2010 bis Sommer 2011 netto zwischen ca. 210.000 und ca. 300.000 Shortkontrakten (siehe Zeitraum "B" in Abb. 2).