Folker Hellmeyer: "Wenn wir Europa nicht verlieren wollen ..."
09.05.2012 | DAF
Die Stimmung an den Märkten ist nach wie vor gemischt. Die Ängste nach den Wahlen in Frankreich und Griechenland ebben noch lange nicht ab. Dann sahen wir heute auch noch auf Grund technischer Fehler eine Stunde lang den Handel in Frankfurt aussetzen. Also wieder ein turbulenter Handelstag. Einer bleibt auch bei stürmischer See optimistisch, nämlich der Chefanalyst der Bremer Landesbank: Folker Hellmeyer. Doch auch er sieht eine Gefahr für Europa ..."Die Politik in Europa ist deswegen von Bedeutung weil von Europa in den letzten zwei Jahren ein systemisches Risiko ausging," erklärt der Chefanalyst. Ein potenzieller Zerfall der Eurozone mit dramatischen Folgen für das Weltfinanzsystem. Gerade die Wahlen in Südeuropa, Griechenland, zeigen, dass das systemische Risiko wieder aufflackert. "Griechenland ist vollkommen unbedeutend weltwirtschaftlich von der Potenz her, aber es ist für die Systematik der Eurozone von hoher Bedeutung in Bezug auf Ansteckungseffekte auf andere Reformländer." Durch die Entwicklung, sind die Reformerfolge, die bereits erzielt wurden, erneut gefährdet worden. Und dieser Hintergrund belastet im Moment die Märkte.
Aber nicht nur die Wahlen in Griechenland belasten DAX und Co., alles blickt ängstlich auf die Wahlentwicklung in Frankreich. Hellmeyer zeigt sich hier jedoch optimistisch: "Der Fiskalpakt ist perfekt, ist eine Finanzverfassung, die in Richtung Nachhaltigkeit geht. Und da liegt Herr Hollande falsch. Und da wird auch - das hat auch Herr Junker deutlich gemacht, das hat auch Schäuble deutlich gemacht - da gibt es nichts zu verhandeln," so Hellmeyer. Verhandelt müsse werden, dass sich Europa mehr um Wachstum kümmern müsse und hier liege Hollande richtig.
Wie sich die Märkte weiter entwickeln könnten und welche Gefahr der Experte für Europa sieht - das erfahren Sie im Interview von Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Bremer Landesbank.
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