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UBS: Gold - die ultimative Währung

18.06.2010  |  Redaktion
Seit 2001 befindet sich das Gold gegenüber allen wichtigen Währungen unaufhaltsam im Aufwärtstrend. Da das Vertrauen in Papiergeld während der Finanzkrise stark erschüttert wurde, scheint das Gold seine frühere Rolle als ultimative, schuldenfreie Währung zurückzuerlangen. In diesem Bericht gehen wir auf die Aussichten für den Goldpreis ein und zeigen, wie Anleger von der erwarteten Goldperformance profitieren können.

Die meisten Menschen - Analysten und Anleger - sehen Gold als Rohstoff. Sie versuchen, seine Preisbewegungen genau so zu verstehen, wie sie die von Kupfer oder Nickel betrachten. Man kann zwar nicht sagen, dass dieser Ansatz falsch ist. Gold ist jedoch mehr als ein Rohstoff. Gold ist Geld - eine ganz besondere Form von Geld.

Es ist die Geldfunktion des Goldes, die seinen Preis - über seinen relativen Wert als Rohstoff hinaus - antreibt. Der monetäre Aspekt von Gold ist besonders in Zeiten wirtschaftlicher Probleme attraktiv, insbesondere wenn das Vertrauen in das Papiergeld schwindet. Tatsächlich kann der starke Anstieg des Goldpreises in den letzten Jahren weitgehend seinem Status als Sicherheitswährung zugeschrieben werden.

Wie jede andere Währung hat Gold tatsächlich viele Preise. Zu sagen, dass Gold in US-Dollar zu teuer ist, ist daher gleichbedeutend mit der Feststellung, dass der US-Dollar in Gold zu billig ist. Beim Vergleich mit einem breiten Korb aus allen wichtigen Währungen stellen wir fest, dass der Wert des Goldes über lange Zeiträume hinweg bemerkenswert stabil geblieben ist.

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Der Goldmarkt

Die Goldbestände über Tage belaufen sich derzeit auf rund 166 000 Tonnen. Und da das Metall praktisch unzerstörbar ist und nie wirklich verbraucht wird, besteht keine Gefahr, dass das Gold ausgeht, so wie Öl und andere Rohstoffe zur Neige gehen könnten. Da der Grossteil der Goldbestände jedoch für den Goldmarkt nicht verfügbar ist, haben die jährlichen Schwankungen von Angebot und Nachfrage grossen Einfluss auf die Preisaussichten des Metalls.

Der Grossteil des «neuen» Goldes der Welt wird im Bergbau gefördert. Minen sind jedoch kapitalintensiv und reagieren nur langsam auf Preisveränderungen. Altgold ist eine weitere Quelle für das Angebot, ebenso wie Zentralbankverkäufe. Die Schmuckindustrie und Kapitalanlagen sind die wichtigsten Nachfragequellen. Die Anlegernachfrage ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Darin spiegeln sich die Besorgnisse der Anleger über die Nachhaltigkeit von Papiergeldsystemen wider. Die Zentralbanken, die ihre Goldreserven in den 1990er Jahren reduzierten, halten jetzt an ihren Goldreserven fest oder stocken sie sogar wieder auf. Unserer Ansicht nach wird die zunehmende Bedeutung der Anlegernachfrage dafür sorgen, dass der Goldpreis in Zukunft noch volatiler wird.


Ist Gold wirklich teuer?

Die Bewertung von Gold ist schwierig. Es gibt keinen absoluten, unabhängigen Massstab, der bestimmt, wann Gold billig, teuer oder fair bewertet ist. Wir sind jedoch der Ansicht, dass die von uns in diesem Bericht entwickelten Parameter einen vernünftigen Anhaltspunkt für die Bewertung des Goldes geben. Unsere Untersuchung der Produktionskosten hat uns davon überzeugt, dass Gold mit Sicherheit nicht mehr billig ist. Gleichzeitig stellen wir fest, dass Gold im Vergleich zu anderen Vermögenswerten aber auch nicht extrem teuer ist. Tatsächlich erscheint Gold im Vergleich zu Öl oder Aktien zumindest fair bewertet, wenn nicht sogar günstig.

Diese Ansicht kommt auch in unserer längerfristigen, inflationsbereinigten Goldpreisprognose zum Ausdruck. Unser Preismodell, das den Goldpreis mit den Mengen an Gold und Geld in Bezug setzt, deutet darauf hin, dass ein signifikanter Teil des höheren Goldpreises die Zunahme des Angebots an US-Dollar in den letzten Jahren widerspiegelt. Unser Goldmodell zeigt auch an, dass die Besorgnisse über die Zukunft wichtiger Geldsysteme allmählich am Goldpreis abzulesen sind.


Unsere Anlageprognose für Gold

Unserer Meinung nach wird der Goldpreis weiter steigen. Unser Ziel liegt bei rund 1500 USD je Unze in zwölf Monaten. Eine drastische Verschärfung der Staatsschuldenkrise in Europa könnte den Goldpreis natürlich noch weiter in die Höhe treiben. Doch auch die Abwärtsrisiken sollten nicht leichtfertig von der Hand gewiesen werden.

Unseres Erachtens stellen Preise unter 1200 USD Kaufgelegenheiten dar. Wir würden annehmen, dass die Anleger für das eingegangene Risiko reichlich entschädigt werden. Wie immer sollten Anleger ihre Gründe für den Kauf von Gold sorgfältig analysieren. Denn das geeignetste Anlageinstrument lässt sich am besten finden, wenn Klarheit über das Ziel einer solchen Anlage besteht. Im gegenwärtigen Umfeld bevorzugen wir physisch gedeckte Positionen ohne Währungsabsicherung gegenüber Aktien und Papier anlagen in Gold.


© UBS AG
www.ubs.com





UBS research focus zählt zu den wichtigen Publikationen von UBS Wealth Management Research und erscheint zehn bis zwölf Mal pro Jahr. Jede Ausgabe ist einem Thema aus den Bereichen Wirtschaft, Finanzmärkte und Anlagen gewidmet. Die Publikation erscheint in Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Portugiesisch. Als UBS-Kunde können Sie den UBS research focus herunterladen oder bei Ihrem Kundenberater oder über die folgende E-Mail-Adresse anfordern: sh-iz-ubs-publikationen@ubs.com





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