Auch Saudi Arabien setzt auf Gold
22.06.2010 | Thorsten Proettel
Goldpreis mit neuem Allzeithoch
Nach einem Zugewinn von rund 2% in der Vorwoche erreichte der Goldpreis am Montag Vormittag mit 1.265 US-Dollar ein neues Allzeithoch. Das gelbe Edelmetall haussierte vor allem aufgrund allgemein steigender Rohstoffpreise nach der Ankündigung der chinesischen Notenbank, den Yuan zukünftig wieder kontrolliert aufwerten zu lassen.
Saudis erhöhen Goldreserven um 125%
Über den Anstieg des Goldpreises dürften sich insbesondere die Währungshüter Saudi Arabiens freuen. Wie der World Gold Council heute mitteilte, erhöhte die Notenbank Saudi Arabia Monetary Authority (SAMA) ihre Reserven seit dem ersten Quartal 2008 um 179,9 Tonnen auf nun 322,9 Tonnen Gold. Details wie beispielsweise Kaufpreise wurden nicht mitgeteilt. Gemessen am steilen Anstieg der Goldnotierungen in den vergangenen zwei Jahren dürften sich die Saudis mit ihrem Investment vermutlich deutlich in der Gewinnzone befinden. Zu den Motiven des Goldkaufes und der Frage, ob weitere Erwerbungen folgen, gab die SAMA bislang keine Erklärung ab.
Damit wiederholt sich das bereits von China bekannte Muster: Die Notenbank kauft heimlich Gold auf und informiert den Markt erst nachträglich hierüber. Im April 2009 hatte die People’s Bank of China überraschend mittgeteilt, dass sie in den vorangegangenen sechs Jahren insgesamt 454 Tonnen Gold erworben hatte. Beide Fälle belegen die wachsende Skepsis der Emerging Markets gegenüber den westlichen Währungen. Mit Saudi Arabien trifft dies nun sogar auf einen engen Verbündeten der USA im Nahen Osten zu. Ansonsten fielen die offiziellen Aktivitäten der Notenbanken seit Quartalsbeginn sehr zurückhaltend aus. Verkäufen des IWF in Höhe von rund 39 Tonnen standen Käufe der russischen Notenbank von rund 27 Tonnen gegenüber. Das Ausbleiben von Goldverkäufen der westlichen Notenbanken sowie die offiziellen und verdeckten Käufe von Währungshütern aus den Emerging Markets entwickeln sich neben den Anlegern immer mehr zu einem Treiber der Goldnotierungen.
China importiert kräftig weiße Edelmetalle
Auch ein immer größerer Teil der weißen Edelmetalle wird von den Schwellenländern nachgefragt. Gemäß den heute veröffentlichten Importzahlen für Mai führte China im vergangenen Monat neben 2,3 Tonnen Palladium und 6,3 Tonnen Platin auch mehr als 350 Tonnen Silber nach Abzug von Exporten ein. Der Rohstoffhunger ist ein Zeichen für den vom Osten ausgehenden Aufschwung und ein Fingerzeig für weiter steigende Preise.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Nach einem Zugewinn von rund 2% in der Vorwoche erreichte der Goldpreis am Montag Vormittag mit 1.265 US-Dollar ein neues Allzeithoch. Das gelbe Edelmetall haussierte vor allem aufgrund allgemein steigender Rohstoffpreise nach der Ankündigung der chinesischen Notenbank, den Yuan zukünftig wieder kontrolliert aufwerten zu lassen.
Saudis erhöhen Goldreserven um 125%
Über den Anstieg des Goldpreises dürften sich insbesondere die Währungshüter Saudi Arabiens freuen. Wie der World Gold Council heute mitteilte, erhöhte die Notenbank Saudi Arabia Monetary Authority (SAMA) ihre Reserven seit dem ersten Quartal 2008 um 179,9 Tonnen auf nun 322,9 Tonnen Gold. Details wie beispielsweise Kaufpreise wurden nicht mitgeteilt. Gemessen am steilen Anstieg der Goldnotierungen in den vergangenen zwei Jahren dürften sich die Saudis mit ihrem Investment vermutlich deutlich in der Gewinnzone befinden. Zu den Motiven des Goldkaufes und der Frage, ob weitere Erwerbungen folgen, gab die SAMA bislang keine Erklärung ab.
Damit wiederholt sich das bereits von China bekannte Muster: Die Notenbank kauft heimlich Gold auf und informiert den Markt erst nachträglich hierüber. Im April 2009 hatte die People’s Bank of China überraschend mittgeteilt, dass sie in den vorangegangenen sechs Jahren insgesamt 454 Tonnen Gold erworben hatte. Beide Fälle belegen die wachsende Skepsis der Emerging Markets gegenüber den westlichen Währungen. Mit Saudi Arabien trifft dies nun sogar auf einen engen Verbündeten der USA im Nahen Osten zu. Ansonsten fielen die offiziellen Aktivitäten der Notenbanken seit Quartalsbeginn sehr zurückhaltend aus. Verkäufen des IWF in Höhe von rund 39 Tonnen standen Käufe der russischen Notenbank von rund 27 Tonnen gegenüber. Das Ausbleiben von Goldverkäufen der westlichen Notenbanken sowie die offiziellen und verdeckten Käufe von Währungshütern aus den Emerging Markets entwickeln sich neben den Anlegern immer mehr zu einem Treiber der Goldnotierungen.
China importiert kräftig weiße Edelmetalle
Auch ein immer größerer Teil der weißen Edelmetalle wird von den Schwellenländern nachgefragt. Gemäß den heute veröffentlichten Importzahlen für Mai führte China im vergangenen Monat neben 2,3 Tonnen Palladium und 6,3 Tonnen Platin auch mehr als 350 Tonnen Silber nach Abzug von Exporten ein. Der Rohstoffhunger ist ein Zeichen für den vom Osten ausgehenden Aufschwung und ein Fingerzeig für weiter steigende Preise.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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