Candlesticks: Gold - die Entwicklung einer Spekulationsblase
23.06.2010 | Stefan Salomon
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Tageskerzen Gold:Die Tageskerzen zeigen in USD einen Fehlstart über den letzten Widerstand bei 1.250 USD. Ein erstes Warnsignal, denn der abgeschlagene Ausbruchsversuch auch aus einem ansteigenden Dreieck könnte sich nun als deutliches Fehlsignal entpuppen. Insbesondere ein Break der 1.225 und nachfolgend dann der runden 1.200er Marke wären zumindest kurzfristige Verkaufssignale, Ziel wäre dann der seit Februar 2010 konstruierte Aufwärtstrend.
Jeder Trend geht zu Ende
Ungeachtet der fundamentalen Rahmenbedingungen und des aktuellen Sentiments lautet die erste Börsenregel stets: The trend is your friend. Und in einem intakten Aufwärtstrend sind Rücksetzer zu kaufen als auch neue Hochs als Kaufsignal anzunehmen. Denn letztlich weiß niemand, wie lange ein Trend anhält. Doch ebenso sicher wie das Amen in der Kirche ist, dass jeder Trend einmal zu Ende geht. Ein Trend ist allerdings erst dann definitiv zu Ende, sofern auch der zugrundeliegende Aufwärtstrend verlassen wird. Da im Goldpreis in USD derzeit zwei langfristige Aufwärtstrends vorliegen, sind langfristige Longpositionen gestaffelt abzusichern. Ein erstes Verkaufssignal aus langfristiger Perspektive ergäbe sich bei einem Fall unter ca. 1.145 USD - in diesem Szenario würde der seit 2008 bestehende Trend gebrochen. Weitere Verkaufssignale ergeben sich bei einem Break der runden 1.000er Marke als wichtige psychologische Orientierungsmarke sowie letztlich bei einem Break des seit 2005 verlaufenden Aufwärtstrends, der gegenwärtig bei ca. 820 USD notiert.
Inflation als Schreckgespenst
Abschließend noch ein Wort zu den Inflationsaussichten, die gern als Argument für Goldkäufe betrachtet werden. Die aktuelle Geldpolitik der Notenbanken beeinflußt eher die Geldmenge - ein Anstieg der Geldmenge führt aber nicht zwangsläufig zu Inflation. Nur Warenknappheit in Verbindung mit ansteigender Geldmenge ist inflationsfördernd - Gold dagegen dürfte eher verlieren, sofern sich die Angst vor Inflation und Staatspleiten abmildert. Und dies dürfte bei einer fortgesetzten Wachstumsstabilisierung eintreten. An dieser Stelle möchte ich auf meine Analyse der Umlaufrendite vom 16.06.10 in der Börsen-Zeitung verweisen. Diese Analyse sende ich Ihnen gern als pdf-Datei auf Anfrage zu.
Fazit:
Charttechnisch sind die langfristigen Aufwärtstrends im Goldpreis intakt und am bisherigen Kursziel von ca. 1.500 USD bis Ende 2010 kann festgehalten werden. Zur Vorsicht mahnt jedoch das Sentiment und die mangelnde Aufwärtsdynamik nach Break der Dezember-Hochs im Mai und Juni sowie der potentielle Fehlausbruch aus einem Dreieck in den Tageskerzen. Kurzfristig negativ wäre daher ein Fall unter 1.225 und die runde 1.200 Marke. Ein entsprechender kurzfristiger Rücksetzer könnte dann am seit Februar bestehenden Aufwärtstrend jedoch aufgefangen werden. Kritisch wäre vor allem ei n Fall unter ca. 1.145 USD, da dies dann ein Verkaufssignal aus langfristiger Sicht darstellen würde und daher zu ersten Verkäufen von langfristigen Longpositionen führen sollte.
© Stefan Salomon
Anmerkung: Die Analysen dienen nicht als konkrete Handelsempfehlung. Eine Haftung für Vermögensschäden ist ausgeschlossen.