Steigende Goldförderung belastet Markt noch nicht
29.06.2010 | Thorsten Proettel
Abwärtstrend 2009 gebrochen
Bekanntlich werden die täglichen Preisschwankungen der Edelmetalle in der Regel nicht von Veränderungen der Minenförderung beeinflusst. Über längere Zeiträume hinweg sollte sich eine Verringerung oder Erhöhung des Angebots unter sonst gleich bleibenden Umständen aber im Preis auswirken. Beispielsweise fiel die rund zwei Jahrzehnte andauernde Baisse des Goldpreises seit 1980 mit einer Verdoppelung der Goldförderung im gleichen Zeitraum zusammen. Umgekehrt wurde die Goldhausse von 2001 bis 2008 von einem Absinken der Förderung begleitet. Im Jahr 2009 stieg die Goldgewinnung wieder an. Sie kletterte um rund 6,8% auf 2.570 Tonnen, wobei das höhere Angebot aufgrund der noch stärker gestiegenen Nachfrage der Anleger vom Markt gut aufgenommen wurde.
In der Summe starkes 1. Quartal
Für das laufende Jahr ist ebenfalls ein Anstieg der Goldförderung wahrscheinlich. Im 1. Quartal 2010 betrug die Ausbeute der Minen nach Angaben ihrer Interessenvertretung World Gold Council 673 Tonnen und damit 4,8% mehr als im Vorjahresquartal. Besonders stark war die Entwicklung in Lateinamerika, im Senegal und in China. Da die chinesische Förderung aber größtenteils im Inland absorbiert wird und mögliche Überschüsse vermutlich wie in der Vergangenheit von der Zentralbank aufgekauft werden, dürfte dieser Teil kaum die Notierungen belasten. Im Sinkflug befindet sich dagegen immer noch die südafrikanische Goldförderung. Sie lag im 1. Quartal 2010 mit 43,9 Tonnen etwa 12,4% unterhalb des Vorquartals. Im nun zu Ende gehenden 2. Quartal dürfte dieser Negativrekord nochmals unterschritten werden.
Goldförderung sinkt auch in Russland
Ein Förderland mit steigender Goldausbringung war in den letzten Jahren Russland. 2009 betrug das Volumen 192,8 Tonnen und damit 12,4 % mehr als noch 2008. Im laufenden Jahr leiden die russischen Minen aber unter einem niedrigeren Metallgehalt im Gestein, so dass die Ausbeute im Zeitraum Januar bis Mai um 6,4% auf 50,9 Tonnen gefallen ist. Übrigens lag auch die Silberausbeute im größten Förderland Peru von Januar bis April unter dem Vorjahreswert. Sie ging um 5,6% auf 1.175 Tonnen zurück. Insgesamt dürfte die Zunahme der Goldförderung in diesem Jahr wohl geringer als im letzten Jahr ausfallen und damit keinen nennenswerten Preisdruck auslösen. Bei einem andauernden Anstieg ist jedoch mittelfristig eine dämpfende Wirkung wahrscheinlich.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Bekanntlich werden die täglichen Preisschwankungen der Edelmetalle in der Regel nicht von Veränderungen der Minenförderung beeinflusst. Über längere Zeiträume hinweg sollte sich eine Verringerung oder Erhöhung des Angebots unter sonst gleich bleibenden Umständen aber im Preis auswirken. Beispielsweise fiel die rund zwei Jahrzehnte andauernde Baisse des Goldpreises seit 1980 mit einer Verdoppelung der Goldförderung im gleichen Zeitraum zusammen. Umgekehrt wurde die Goldhausse von 2001 bis 2008 von einem Absinken der Förderung begleitet. Im Jahr 2009 stieg die Goldgewinnung wieder an. Sie kletterte um rund 6,8% auf 2.570 Tonnen, wobei das höhere Angebot aufgrund der noch stärker gestiegenen Nachfrage der Anleger vom Markt gut aufgenommen wurde.
In der Summe starkes 1. Quartal
Für das laufende Jahr ist ebenfalls ein Anstieg der Goldförderung wahrscheinlich. Im 1. Quartal 2010 betrug die Ausbeute der Minen nach Angaben ihrer Interessenvertretung World Gold Council 673 Tonnen und damit 4,8% mehr als im Vorjahresquartal. Besonders stark war die Entwicklung in Lateinamerika, im Senegal und in China. Da die chinesische Förderung aber größtenteils im Inland absorbiert wird und mögliche Überschüsse vermutlich wie in der Vergangenheit von der Zentralbank aufgekauft werden, dürfte dieser Teil kaum die Notierungen belasten. Im Sinkflug befindet sich dagegen immer noch die südafrikanische Goldförderung. Sie lag im 1. Quartal 2010 mit 43,9 Tonnen etwa 12,4% unterhalb des Vorquartals. Im nun zu Ende gehenden 2. Quartal dürfte dieser Negativrekord nochmals unterschritten werden.
Goldförderung sinkt auch in Russland
Ein Förderland mit steigender Goldausbringung war in den letzten Jahren Russland. 2009 betrug das Volumen 192,8 Tonnen und damit 12,4 % mehr als noch 2008. Im laufenden Jahr leiden die russischen Minen aber unter einem niedrigeren Metallgehalt im Gestein, so dass die Ausbeute im Zeitraum Januar bis Mai um 6,4% auf 50,9 Tonnen gefallen ist. Übrigens lag auch die Silberausbeute im größten Förderland Peru von Januar bis April unter dem Vorjahreswert. Sie ging um 5,6% auf 1.175 Tonnen zurück. Insgesamt dürfte die Zunahme der Goldförderung in diesem Jahr wohl geringer als im letzten Jahr ausfallen und damit keinen nennenswerten Preisdruck auslösen. Bei einem andauernden Anstieg ist jedoch mittelfristig eine dämpfende Wirkung wahrscheinlich.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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