Silber: Chartverlauf sollte Anlass zur Sorge geben

Obgleich Silber so aufgestellt ist, das es sicherlich auch neue Hochs erreichen könnte (aller Voraussicht nach würde das zu einem wesentlichen Fortschritt führen), so sollte dieser Chart den vorsichtigeren und umsichtigen Investoren aus aktuellem Anlass Grund zur Sorge geben.

Silber (wie auch die großen EM-Aktienindizes) weigert sich nach wie vor hartnäckig, die neuen Gold-Hochs zu bestätigen, Silber bleibt weiterhin in der starken Widerstandszone unterhalb seiner 2008er-Hoch stecken. Auch wenn es auch technischer Sicht für einen positiven Ausbruch bereit scheint (es zappelt unterhalb seiner Hochs hin und her) und obgleich die gleitenden Durchschnitte für eine solche Entwicklung korrekt ausgerichtet sind, so scheint Gold jetzt zu schwächeln und potentiell einen Steigenden Keil auszuformen. Zudem ist davon auszugehen, dass der allgemeine Aktienmarkt austoppt - mit Aussicht auf stark sinkende Kurse, sobald es hier zum Einbruch kommt.

Da sich all das so deutlich abzeichnet, könnte es sein, dass Silber einen beachtlichen Doppeltoppbereich ausbildet. Die meisten Hinweise und Indikatoren, die wir sammeln und auswerten, deuten auf unmittelbar bevorstehende Umkehr und Rückzug hin. Allerdings nicht auf einen Bärenmarkt, denn wir gehen davon aus, dass der Silberbullenmarkt noch viel höher gehen und möglicherweise in einer spektakulären Explosion enden wird - mit schwindelerregenden Preisen im Vergleich zu heute. Aber wir haben noch einen weiten Weg vor uns - kurzfristiger gedacht, werden wir es möglicherweise erst einmal mit einer deutlichen Korrektur zu tun haben.



Wie wir aus Erfahrung wissen, hat Silber die üble Angewohnheit, wie ein Stein fallen, wenn es sich einmal für einen Rückzug entschlossen hat. Deshalb sollte jeder, der bei Silber oder Silberaktien long ist, über Schutzmaßnahmen nachdenken. Obgleich sich der Widerstand eindeutig und wohl definiert im Silber-Chart zeigt, ergibt sich hinsichtlich der Unterstützungsniveaus und Trendlinien kein so klares Bild.

Trader und Investoren sollten daher auf relevante Alternativen (proxies) zurückgreifen. Glücklichweise zeigen sich beim Gold und im HUI-Index deutliche Aufwärtstrends (siehe Goldmarkt Update). Würden diese Scheitern, käme es nicht nur beim Gold und EM-Aktien zu deutlichen Kursrückgängen, Einbruch und schwere Verluste wären dann natürlich auch beim Silber zu erwarten.

Aufgrund des massiven Kollateralschadens, den ein Einbruch am allgemeinen Markt auch für den Silbersektor brächte, wollen wir hier der Einfachheit halber auf die Passage zum allgemeinen Aktienmarkt aus dem Goldmarkt Update verweisen.

Die Silber-Short-Positionen im COT-Chart bewegen sich jetzt zwar im bärischen Bereich, doch anders als beim Gold, liegen die Werte nicht so dicht an den negativen Ständen, wie sie Anfang letzten Dezember erreicht wurden.



Bevor mich jetzt irgendjemand über Marktmanipulation und JP Morgan etc. informieren möchte - sparen Sie sich diese Mühe, ich bin davon unterrichtet.


© Clive Maund
www.clivemaund.com


Der Artikel wurde am 27.6.2010 auf www.clivemaund.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.