Vor dem großen Knall XX?
08.07.2010 | Rolf Nef
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Gold kommt im August in das 12. Jahr des Bullmarktes. Der Bullmarkt der 70er Jahre dauerte genau 12 Jahre minus 2 Monate oder 142 Monate. Die Bewegung von 1934 bis jetzt ist als ein Bullmarkt zu betrachten, worin zwei Wellen gleich oder in einem fibonacci Verhältnis stehen. Es besteht also durchaus die Chance, dass die parabolische Phase innerhalb eines Jahres abläuft. Betrachtet man den Chart, so versuchte der Preis schon drei mal, die obere Trendlinie - bei logarithmischer Skala - nach oben auszubrechen, also parabolisch zu werden. Andrerseits ist die Gegenwärtige Höhe nicht bestätigt durch das Momentum. Eine kurzfristige Korrektur ist möglich bevor der Markt akzeleriert.
Gold
Wie weit wird Gold in dieser parabolischen Phase steigen? Ich habe diesen Chart schon einige male publiziert, der das Phänomen zeigt, dass die letzten beiden parabolischen Phasen 1869 und 1976-1980 zuerst um fünf und dann um acht sich vermehrfachten. In Theorie wäre das nächste mal der Multiplikator 13, womit man auf die 7.280 $ kommt. Von der Menge Papiergeld heute macht das durchaus Sinn. Zur Vorsicht seien auch die Resultate mit den Multiplikatoren 5 und 8 genannt: 2.800 $ und 4.480 $, von denen noch keines erreicht ist. Diese dienen durchaus als Wegmarken in der parabolischen Phase, bei denen man sich fragen muss, ob das Ziel erreicht ist.
Silber, oft als Gold des kleinen Mannes bezeichnet, ist nach über hundert Jahren Verbannung aus dem monetären System viel rarer geworden als Gold. Die Industrienachfrage hat die Lagerhaltung auf vielleicht 1 Mrd. Unzen oder etwas weniger als 20 Mrd. $ dezimiert, was 1% des physisch handelbaren Goldes (30% des je geförderten Goldes) ausmacht. Das ist ein lächerlicher Betrag mit den heute in den Zeitungen herumgebotenen Staatsschulden, aber es ist physisches Geld, Geld ohne Vertrag und keine Verpflichtung von jemandem.
Zur Technik des Silberpreises: Der Silberpreis sitzt wiederum auf der langfristigen Aufwärtstrendlinie seit Beginn des Bullmarktes. Dieser Trend überschoss im Frühling 2008 und unterschoss heftig im Herbst 2008 und zeigt damit wie wild sich der Silberpreis bewegt. Ebenso sitzt der Silberpreis auf der Aufwärtstrendlinie vom Herbst 2008. Oben wird der Preis mit der Trendlinie vom März 2008 verbunden mit dem Hoch vom letzen Herbst gedeckelt. Auch wenn der Preis nochmals unter die Aufwärtstrendlinien rutschen sollte, ist der Bullmarkt keineswegs gefährdet. Ein Ausbruch über die obere Trendlinie wird zur Akzeleration führen.
Mit Gold zusammen hat es und hatte es immer diese Monopolstellung des physischen Geldes. Solange sich die Staatsschulden vermehren liessen und damit die Konjunktur am Leben blieb, waren diese Metalle, falls sie im Preis stiegen, im besonderen aber Gold, gerade als Diversifikation willkommen. Die Griechenlandkrise hat aufgeschreckt, aber die Selbstgefälligkeit ist wieder zurück. Seit mehr als zwei Jahren hat Silber keine neuen Höchstpreise erzielt. Zudem ist es im Verhältnis zu Gold ebenfalls extrem billig. Während mehrer tausend Jahre schwankte es zwischen 1:8 und 1:15, heute steht es bei 1:67. Als der Bullmarkt des Goldes im März 1968 startete, war das Verhältnis bei 1:17 und so endete es auch im Januar 1980 trotz der Gebrüder Hunt, die es cornern wollten.